Pharmakologischer Demonstrationskurs
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• Zyklothymie<br />
• Die Zyklothymie beschreibt einen Wechsel von depressiven und manischen Phasen, weshalb<br />
man sie auch zu den bipolaren, affektiven Störungen zählt. Ein Zyklus beginnt meist mit<br />
einer euphorischen Phase (2 Wochen – 5 Monate), die nach vollständiger Remission eine depressive<br />
Phase (6 Monate) nach sich zieht.<br />
• Schizophrenie<br />
• Eine Schizophrenie äußert sich in psychischen und psychomotorischen Störungen. So kommt<br />
es zu einem unbewußt falschen Wahrnehmen der Realität, was sich in Sinnestäuschungen,<br />
Denkstörungen, Wahn und Autismus äußern kann. Motorisch betrachtet sind unkontrollierte<br />
Zuckungen, aber auch Bewegungsarmut mögliche Folgen einer Schizophrenie.<br />
• Die Therapie schizophrener Patienten erfolgt typischerweise mit Neuroleptika.<br />
• Manie<br />
• Eine Manie und die damit verbundene Euphorie ist meist Bestandteil einer Zyklothymie, sie<br />
kann aber auch für sich allein auftreten. Folgen der Manie sind ein verringertes Schlafbedürfnis,<br />
verminderte Nahrungsaufnahme, unzureichende Hygiene und eine gefährliche<br />
Selbstüberschätzung, die nicht selten zu einer Selbstgefährdung wird.<br />
• Borderline Persönlichkeitsstörung (BPS)<br />
• BPS trägt den Namen Borderline, weil man lange davon ausging, dass es sich um eine Erkrankung<br />
an der Grenze zu Psychosen handelt. Heute weiß man, dass es zu einer Fehlfunktion<br />
der Gefühlsbildung kommt, was extreme Stimmungsschwankungen und autoaggressive<br />
Handlungen, bis hin zum Suizid, nach sich zieht.<br />
• Die Borderline Persönlichkeitsstörung wird durch eine Kombination aus Neuroleptika und<br />
trizyklischen Antidepressiva behandelt.<br />
• Wirkstoffklassen und Wirkmechanismen<br />
• Trizyklische Antidepressiva – TCA, NSMRI<br />
• Die trizyklischen Antidepressiva werden auch als nicht selektive Monoamin Reuptake Inhibitoren<br />
bezeichnet, obwohl für einige Substanzen eine gewisse Spezifität gegeben ist. Wichtig ist,<br />
dass die psychischen Wirkungen der trizyklischen Antidepressiva erst mit einer gewissen Latenz,<br />
die unerwünschten Arzneimittelwirkungen allerdings sofort eintreten.<br />
• Eben diese Latenz macht die für lange Zeit zur Erklärung des Wirkmechanismus bemühte<br />
Monoaminmangel-Hypothese unwahrscheinlich. So soll ein Mangel an Monoaminen, insbesondere<br />
Serotonin und Noradrenalin, für die depressiven Befindlichkeitsstörungen verantwortlich<br />
sein. Durch Gabe trizyklischer Antidepressiva läßt sich die präsynaptische Wiederaufnahme<br />
dieser Monoamine verhindern und so eine höhere Konzentration im synaptischen Spalt herbeiführen.<br />
Eine mögliche Rezeptordesensitisierung bei Langzeitanwendung trizyklischer Antidepressiva<br />
ist nicht auszuschließen.<br />
© Paul Wilhelm Elsinghorst