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Pharmakologischer Demonstrationskurs

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• Fibrinolytika<br />

• Fibrinolytika, die auch als Plasminogenaktivatoren bezeichnet werden, sind in der Lage<br />

bereits entstandene Thromben durch verstärkte Plasminbildung aufzulösen. Sie werden typischerweise<br />

zu Akuttherapie tromboembolischer Gefäßverschlüsse – Lungenembolie,<br />

Herzinfarkt, Beinvenenthrombose – genutzt und dabei in Form von Dauerinfusionen<br />

gegeben. Mögliche Nebenwirkungen in Form von Blutungen sind der Grund warum<br />

Fibrinolytika nur eingeschränkt zur Apoplextherapie genutzt werden.<br />

• Urokinase<br />

• Dieser endogene Plasminogenaktivator wird auf gentechnischem Weg gewonnen.<br />

• Streptokinase<br />

• Dieser aus β-hämolysierenden Streptokokken gewonnene Plasminogenaktivator bildet<br />

zunächst einen Komplex mit Plasminogen, der dann in der Lage ist weiteres Plasminogen<br />

zu Plasmin zu aktivieren. Dieser Mechanismus birgt eine gewisse Gefahr, da es<br />

bei Überdosierung zur vollständigen Komplexierung des im Blut vorhandenen Plasminogens<br />

kommen kann, wobei kein aktivierbares Plasminogen verfügbar bleibt.<br />

• Anistreplase<br />

• Dieser synthetisch gewonnene Komplex aus Plasminogen und einer durch Anissäure<br />

geschützten Streptokinase versucht die Überdosierungsproblematik der Streptokinase<br />

zu umgehen. Anistreplase wird nach i.v. bolus Gabe nur langsam entschützt und führt<br />

so zu einem Depoteffekt. Sowohl Streptokinase, als auch Anistreplase können aufgrund<br />

ihres bakteriellen Ursprungs zu Immunreaktionen führen.<br />

• Alteplase<br />

• Alteplase ist ein rekombinanter Gewebeplasminogenaktivator, weshalb man auch von<br />

rt-PA spricht. Alteplase birgt ein deutlich geringeres Blutungsrisiko, da es genau wie<br />

sein endogener Counterpart eine äußerst hohe Affinität zu Fibrin aufweist. Man nutzt<br />

Alteplase zur Lysetherapie bei akutem Herzinfarkt.<br />

• Plasminhemmstoffe<br />

• p-Aminomethylbenzoesäure, Tranexamsäure<br />

• Bei den Plasminhemmstoffen handelt es sich um Lysinanaloga, die die Plasminbindungsstelle<br />

besetzten und so eine Fibrinolyse verhindern. Man nutzt sie als Antidot<br />

bei Überdosierung von Fibrinolytika und als Antagonisten der Urokinase bei Operationen<br />

im Urogenitaltrakt und starken Menstruationsblutungen.<br />

• Thrombocytenaggregationshemmer<br />

• Acetylsalicylsäure<br />

• Acetylsalicylsäure hemmt die TXA2-Synthese der Thrombocyten und die endotheliale<br />

Prostacyclin-Synthese durch irreversible Acetylierung der COX. Während TXA2 eine<br />

Thrombocytenaggregation vermittelt wird dies durch Prostacyclin verhindert. Die zunächst<br />

gegensinnig scheinende Hemmung der endothelialen Prostacyclin-Synthese<br />

kann jedoch durch Neusynthese der COX in den Endothelzellen ausgeglichen werden,<br />

während den Thrombocyten ein adäquater Proteinbiosyntheseapparat fehlt.<br />

© Paul Wilhelm Elsinghorst

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