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Pharmakologischer Demonstrationskurs

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L-Methadon (L-Polamidon ® ) • L-Methadon wird wegen seiner gegenüber Morphin deutlich<br />

längeren Wirkdauer von 1–1,5 Tagen und den wesentlich<br />

schwächeren Entzugssymptomen zur Substitutionstherapie bei<br />

Heroin- oder Morphinentzug verwendet.<br />

• Die Einnahme von Morphin oder Heroin außerhalb der Therapie<br />

birgt ein deutliches Risiko einer Atemdepression.<br />

• Um die euphorisierende Wirkung zu vermeiden ist eine perorale<br />

Gabe von L-Methadon obligat.<br />

Tilidin (Findol N ® ) • Tilidin, das morphinanaloge Wirkung besitzt, steht stellvertretend<br />

für eine Gruppe von Substanzen, die mit dem Ziel entwickelt<br />

wurden das Mißbrauchspotential zu minimieren.<br />

• In fixer Kombination mit Naloxon ist Tilidin ein starkes Analgetikum,<br />

das nicht unter die BtMVV fällt. Der Zusatz von Naloxon<br />

verhindert das schnelle Anfluten bei intravenöser Applikation.<br />

Wird das Arzneimittel hingegen ordnungsgemäß peroral<br />

eingenommen, so unterliegen beide Bestandteile einem<br />

starken Metabolismus. Naloxon wird hierbei zu unwirksamen<br />

Metaboliten, Tilidin hingegen zu seiner Wirkform dem<br />

Nortilidin umgesetzt.<br />

Fentanyl (Durogesic ® ) • Fentanyl ist das stärkste, bislang bekannte Opioid.<br />

• Parenteral als TTS oder in Kombination mit Droperidol zur<br />

Neuroleptanalgesie eingesetzt, entfaltet Fentanyl innerhalb von<br />

2 Minuten seine Wirkung, die bereits nach 30 Minuten wieder<br />

abklingt.<br />

Codein(Codipront Mono ® ) • Codein wird in erster Linie als Antitussivum genutzt.<br />

• In Kombination mit NSAR wird es auch als Analgetikum eingesetzt,<br />

was zunächst die Biotransformation zum analgetisch<br />

wirksamen Morphin voraussetzt.<br />

• Codein unterliegt nicht dem BtMG.<br />

• In Kombination mit Alkohol kann Codein zu einer verstärkten<br />

Sedierung und spastischen Obstipationen führen.<br />

Loperamid (Imodium ® ) • Loperamid, das keiner Verschreibungspflicht unterliegt, wird<br />

als nicht ZNS-gängiges Opioid zur Behandlung akuter Durchfallerkrankungen<br />

genutzt.<br />

• Der Grund für die fehlende ZNS-Gängigkeit ist, dass Loperamid<br />

nach passieren der Bluthirnschranke direkt über p-Glykoprotein-Effluxpumpen<br />

wieder aus dem ZNS heraustransportiert<br />

wird. Eine Gabe bei Kindern unterhalb von 12 Jahren ist mit<br />

äußerster Vorsicht anzugehen, da das Effluxsystem zu diesem<br />

Zeitpunkt noch nicht vollständig ausgebildet sein kann.<br />

© Paul Wilhelm Elsinghorst

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