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Pharmakologischer Demonstrationskurs

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• Antidiarrhoika<br />

• Je nach Ursache unterscheidet man verschiedene Fomen der Diarrhoe:<br />

• Bakterientoxine (Reisediarrhoe)<br />

• Infektion des Darmes mit Bakterien (Funktionelle Diarrhoe, z.B. durch Shigellen)<br />

• Gesteigerte intestinale Motilität (Hyperthyreose)<br />

• Allen Fomen gemeinsam sind hingegen die Ziele einer Therapie:<br />

• Verhindern der Exsikkose<br />

• Orale Rehydratationslösung<br />

• Die orale Rehydratationslösung nutzt in ihrer Zusammensetzung (20g Glucose, 3,5g Natriumchlorid,<br />

3g Natriumcitrat und 1,5g Kaliumchlorid in einem Liter Wasser gelöst) den<br />

Natrium-Glucose-Transporter im Dickdarm aus. Während der Cotransport von Kochsalz<br />

und Wasser durch Bakterientoxine gehemmt werden kann funktioniert der Natrium-Glucose-Transporter<br />

noch, der ebenfalls Wasser zum Ausgleich des osmotischen Drucks aus<br />

dem Darmlumen rückresorbiert.<br />

• Verringern der Stuhlfrequenz<br />

• Loperamid (Imodium ® )<br />

• Loperamid ist ein Opioid, das selektiv an Opioidrezeptoren des enteritischen Nervensystems<br />

wirkt. Der Grund dafür, dass Loperamid keine zentrale Wirkung hat, liegt darin, dass<br />

es nach Passieren der Bluthirnschranke über ein sogenanntes MDR-1-Protein direkt<br />

wieder ausgeschleust wird. Loperamid verhindert die Propulsivbewegungen des Darmes,<br />

nicht jedoch die Mischbewegungen.<br />

• Eingesetzt wird Loperamid bei Reisediarrhoeen über einen Zeitraum von maximal 48<br />

Stunden. Sollte bis dahin keine Besserung eingetreten sein ist in jedem Fall ein Arzt aufzusuchen.<br />

Kinder im Alter unter 2 Jahren dürfen nicht mit Loperamid behandelt werden,<br />

da die Bluthirnschranke zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig ausgebildet ist und<br />

zentrale Nebenwirkungen zu befürchten sind.<br />

• Adsorbentien<br />

• Medizinische Kohle, die allerdings in Mengen von 4–8g aufgenommen werden müsste.<br />

• Lyophilisate aus Saccharomyces boulardi, die ebenfalls Bakterientoxine adsorbieren<br />

sollen (Perenterol ® ).<br />

• Adstringentien<br />

• Gerbstoffhaltige Drogen (Brombeerblätter, Eichenrinde, etc.) können ebenfalls bei<br />

Durchfällen eingesetzt werden.<br />

© Paul Wilhelm Elsinghorst

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