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The Broken Buddha - Buddhistische Gesellschaft Berlin

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Ven. S. Dhammika THE BROKEN BUDDHA Seite 14 von 97<br />

Lage, die fünf Sîla zu rezitieren, aber weder konnte er sie benennen, noch wusste er, dass sich das<br />

Rezitierte auf die Moral bezog. Er wusste aber, dass er jedes Mal, wenn er zum Tempel ging, den<br />

Mönchen eine hung pow (Geldspende) überreichen musste. Junge, gut ausgebildete Asiaten teilten<br />

mir oft mit, dass sie erst im Westen ein Verständnis für den Dhamma entwickelten, als sie eine<br />

buddhistische Gruppe ihrer Universität besuchten. Wahrscheinlich war es genau diese Art Proble-<br />

me, die der <strong>Buddha</strong> verhindern wollte, indem er Ordinierte und Laien ermutigte, sich intensiv mit<br />

dem Dhamma auseinanderzusetzen. Im Mahâparinibbâna Sutta sagt er: „Ich werde nicht eher end-<br />

gültig ins Nibbâna gehen, bis ich Mönche und Nonnen, männliche und weibliche Laien habe, die<br />

fähig und geschult, geschickt und gelehrt sind, Kenner des Dhamma, so ausgebildet, dass sie mit<br />

dem Dhamma im Einklang stehen, nach dem Dhamma leben, die den Dhamma mit anderen teilen,<br />

ihn lehren, verbreiten, erläutern, ihn verkünden, ihn erhellen, ihn analysieren und ihn verständlich<br />

machen können; bis sie fähig sind, den Dhamma zu verwenden, um aufkommende falsche Lehren<br />

zu widerlegen und den echten Dhamma zu etablieren“(D, II, 104).<br />

3. Der Vinaya<br />

Der Vinaya ist der zweite Teil des Pâli-Kanons und enthält die 227 Regeln der Mönche, die<br />

sie befolgen sollten und die Prozeduren für die Ordnung innerhalb monastischer Gemeinschaften.<br />

Ein anderer Abschnitt des Vinaya enthält die 311 Regeln der Nonnen. Westler und natürlich auch<br />

viele asiatische <strong>The</strong>ravâdins glauben, dass die Mönche all diese Regeln befolgen. Dem ist nicht so,<br />

und es ist nur vernünftig, dass es nicht so ist. Viele Regeln sind außerhalb des ursprünglichen indi-<br />

schen Kontextes, in dem sie aufgestellt wurden, irrelevant oder bedeutungslos. Was wirklich pas-<br />

siert ist, dass die Mehrheit der Mönche Regeln befolgen, die traditionell befolgt wurden und Re-<br />

geln ignorieren, die traditionell nicht befolgt wurden. Es ist schwer, in der Auswahl der Regeln ein<br />

Muster zu entdecken. So werden einige sehr nützliche Regeln komplett ignoriert, während andere<br />

scheinbar nutzlose Regeln gewissenhaft befolgt werden. Noch einmal, bestimmte Regeln werden<br />

sehr genau befolgt, aber auf eine geistlose oder mechanische Art. Andere wiederum werden auf<br />

eine Art befolgt, die jeglicher Logik und jeglichem Sinn zu trotzen scheint. Da wäre z. B. die über-<br />

wältigende Mehrheit der Mönche, die mit Geld umgehen. Sie kaufen, verkaufen, sie besitzen ein<br />

Bankkonto, sie akzeptieren Spenden - manchmal verlangen sie sogar welche – und, obwohl dies<br />

gegen den Vinaya verstößt, wird dies als normal betrachtet. Manche eher pedantische Mönche<br />

bestehen darauf, dass man ihnen das Geld nur in einem Umschlag überreicht, um so den physi-<br />

schen Kontakt mit dem Geld zu vermeiden. Das steht im Einklang mit den Buchstaben der Regel,<br />

ignoriert aber völlig den Sinn, der hinter dieser Regel steht. Ich kannte einen Mönch, der aus dem<br />

gleichen Grund ständig eine Pinzetten mit sich führte – so konnte er die Geldspenden annehmen<br />

und zählen, ohne das Geld direkt zu berühren. Mönche sollen nachmittags keine Milch zu sich<br />

nehmen, was dem Vinaya entspricht, in Thailand aber essen die Mönche nachmittags Käse, was<br />

dem Vinaya klar widerspricht. Nahezu alle Mönche erwarten, dass ihnen das Essen in formeller<br />

Übereinstimmung mit dem Vinaya gereicht wird, aber wenn Laien dies vergessen, werden die<br />

Mönche sie darauf hinweisen. Das ist ein Bruch mit der Vinaya-Regel, denn es ist Mönchen nicht<br />

erlaubt, um etwas zu bitten. In besseren Klöstern werden regelmäßig zweimal im Monat Zeremo-

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