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The Broken Buddha - Buddhistische Gesellschaft Berlin

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Ven. S. Dhammika THE BROKEN BUDDHA Seite 64 von 97<br />

und jegliche Verantwortungen, Pflichten, Druck oder Arbeit nur ihre feinen Kontemplationen<br />

stören, ihre zarten Tugenden gefährden und ihre heikle Konstitution verletzen würden. Am Bei-<br />

spiel des öffentlichen Nahverkehrs kann man illustrieren, für wie zerbrechlich die Mönche gehal-<br />

ten werden. Fast überall in der Welt stehen Männer im Bus auf und machen ihren Sitz für eine<br />

schwangere oder ältere Frau frei. In Ländern des <strong>The</strong>ravâda macht jeder – einschließlich Schwan-<br />

gere und ältere Frauen – seinen Platz für Mönche frei. Wie sehr wir uns doch von dem mutigen<br />

und mitfühlenden <strong>Buddha</strong> unterscheiden, der in den einsamen Wald ging, um sich Angulimâla<br />

entgegenzustellen (M, II, 98)! Was für ein Abgrund liegt zwischen uns und dem tapferen und ent-<br />

schlossenen Punna, der trotz der ihn erwartenden Gefahr in das Sunaparanta-Land ging, um zu<br />

lehren (M, III, 267).<br />

Natürlich versuchen einige Mönche, aus diesem Teufelskreis auszubrechen, und leben im<br />

Wald, so, wie die Mönche früher gelebt haben. Aber die Menschen glauben, dass Gaben an einen<br />

Mönch, der meditiert, noch mehr Verdienst erwirken, und so dauert es nicht lange, bis sie diesen<br />

zurückgezogen lebenden Mönch ausfindig gemacht haben und ihn mit Geschenken und Schmei-<br />

chelei überhäufen. Ich erinnere mich gut an einen Aufenthalt in einer wunderschönen Wald-<br />

Einsiedelei in Karanbhagala im Süden von Sri Lanka. Täglich kamen drei oder vier Busse und<br />

LKWs mit Laien-Anhängern vorbei, um die dort lebenden fünf Mönche zu beköstigen. Die Tische<br />

brachen fast unter der Last des reichhaltigen Nahrungsangebotes zusammen, die Lagerräume wa-<br />

ren voll gestopft mit Seife, Handtüchern, Kissen, Schirmen, Roben, usw. Wie andere aufrichtige<br />

Mönche, bemühten sie sich auch hier, sich ihr Leben in Einfachheit zu bewahren, aber sie stehen in<br />

einem konstanten Kampf und sie haben mehr, als sie benötigen, verwenden und lagern können.<br />

Die Laien-Anhänger könnten etwas von dem Überfluss für karitative Zwecke spenden. Dies würde<br />

aber weniger Verdienst einbringen, also lassen sie es. Die Mönche könnten etwas vom Überfluss an<br />

die vielen Armen dieser Gegend weitergeben, doch die Empfänger wären alles andere als glücklich<br />

darüber, wenn sie es erführen. Darüber hinaus würden die Mönche damit eine Vinaya-Regel bre-<br />

chen. 16 Und so enden auch diese ernsthaften Mönche auf die bekannte Art. Dieses Phänomen kann<br />

man überall im <strong>The</strong>ravâda beobachten. Je besser der Mönch ist, desto mehr Aufmerksamkeit erhält<br />

er und desto mehr ist er in Gefahr, weichlich, verwöhnt und von Luxus umgeben zu sein.<br />

19. Sektierertum, Exklusivität, Nationalismus<br />

Der Sangha ist in den Ländern des <strong>The</strong>ravâda in verschiedene Sekten [Nikâyas] aufgeteilt –<br />

zwei in Thailand, drei in Sri Lanka und mehr als ein halbes Dutzend in Burma. In Sri Lanka sind<br />

die Siam und die Amarapura Nikâyas noch in so genannte Kapitel aufgeteilt. Jede dieser Sekten<br />

und Kapitel hat ein Oberhaupt, das die Autorität über seine untergeordneten Mönche besitzt und<br />

Recht über sie spricht, letztlich aber über wenig Einfluss verfügt. Die Sangharajas von Thailand<br />

und Burma besitzen eine gewisse Macht, die ihnen von den Regierungen übertragen worden ist,<br />

von der sie aber selten Gebrauch machen, außer auf Anordnung der wirklich Mächtigen. Die<br />

Mahâ-Niyakas in Sri Lanka sind nichts weiter als Aushängeschilder und haben außerhalb ihrer<br />

16 Vgl. dies mit der Geschichte von Siksasamuccaya aus dem Mahâyâna, in der gesagt wird, dass Mönche<br />

auch das Geringste mit den Armen teilen sollen.

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