The Broken Buddha - Buddhistische Gesellschaft Berlin
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Ven. S. Dhammika THE BROKEN BUDDHA Seite 49 von 97<br />
wie unermüdlich er sich um die jungen Drogenabhängigen kümmerte, und es besteht kein Zweifel<br />
darüber, dass er viele von ihnen gerettet hat. Am entfernten Ende des Klosters ragen mehrere gro-<br />
ße Beton-<strong>Buddha</strong>s über den Baumspitzen hervor und dort befindet sich auch ein großer Konfe-<br />
renzsaal. Würde man eines der verdreckten Fenster reinigen, so würde das Tageslicht in einen<br />
Raum fallen, der abgesehen vom Staub, von Stapeln von Stühlen und einem zerrissenen Vorhang,<br />
der wohl einst über der Bühne hing, leer ist. Der Saal muss schon seit Jahren nicht mehr benutzt<br />
worden sein und verfällt - wie die großen <strong>Buddha</strong>s in der Nähe - allmählich. Nachdem der Abt<br />
1974 den Magsaysay-Preis für sein soziales Engagement gewonnen hat, scheint er das gesamte<br />
Preisgeld für den Bau des Saales und der <strong>Buddha</strong>s verwendet zu haben. Wäre dieses Geld nützli-<br />
cher verwendet worden, hätten sicherlich viele weitere Menschenleben gerettet werden können.<br />
Mir ist eine buddhistische Organisation in Colombo bekannt, die vor Jahren 50 000 Exemplare<br />
eines ziemlich gutgeschriebenen Buches über den Buddhismus gedruckt hat. Als ich in den 70er<br />
Jahren diese Organisation besuchte, um einige Exemplare zu holen, sah ich, dass viele Pakete von<br />
diesem Buch, in einem großen Raum gelagert wurden. Zufällig war ich kürzlich wieder bei dieser<br />
Organisation und sah, dass die meisten dieser Pakete immer noch in diesem Raum lagerten, aller-<br />
dings waren sie nun völlig mit Staub und Schimmel bedeckt und von Gerümpel umgeben, welches<br />
dort im Laufe der Jahre abgestellt worden war. Zweifellos war die Absicht, dieses Buch herauszu-<br />
geben, ehrenhaft, aber niemand hat sich scheinbar je Gedanken darüber gemacht, wie viele von<br />
diesen Büchern verkauft würden oder wie man sie vertreiben sollte. Arthur Köstler schrieb, als er<br />
durch die Sowjetunion der 30er Jahre reiste, über das traumartige Gefühl der Wirklichkeit, das in<br />
ihm aufkam, als er den Kontrast zwischen den glühenden Zeitungsberichten über Rekordernten<br />
und glücklichen Arbeitern und das alltägliche Elend und den Hunger unter der Bevölkerung, wahr<br />
nahm. Man bekommt oft ein ähnliches Gefühl, wenn man Traktate oder andere Literatur des <strong>The</strong>-<br />
ravâda liest. Ich kenne einen singhalesischen Tempel im Westen, in dem eine Spaltung stattfand,<br />
der wirklich erbitterte Kämpfe vorausgingen und zwar ganz nach singhalesischem Maßstab. Die<br />
nächste Ausgabe der Tempelzeitung berichtete über den Vorfall nicht mit einer einzigen Zeile,<br />
ganz zu schweigen von dem Gerichtsverfahren, den üblen Beschimpfungen und der Schlägerei im<br />
Tempelraum.<br />
Vor einiger Zeit las ich einen gut geschriebenen Artikel, der sehr überzeugend argumentierte,<br />
dass die Todesstrafe <strong>Buddha</strong>s Lehre widerspricht. Leider vergaß der Artikel zu erwähnen, dass es in<br />
allen <strong>The</strong>ravâda-Ländern die Todesstrafe gibt und diese dort schon seit Jahrhunderten besteht.<br />
Keines dieser Länder besitzt Bewegungen, sowohl innerhalb des Sangha als auch von Seiten des<br />
Gesetzgebers oder der Öffentlichkeit, die sich bemühen, die Todesstrafe abzuschaffen. Ich glaube<br />
nicht, dass der Autor diese so wichtige Tatsache aus bösem Willen unerwähnt ließ. Im <strong>The</strong>ravâda<br />
ist das Reale der <strong>The</strong>orie untergeordnet und es ist nicht wichtig, eine Verbindung zwischen diesen<br />
beiden herzustellen oder die Lücken zwischen den beiden zu erklären. Seit ca. 30 Jahren wird in<br />
Sri Lanka ein Magazin mit dem Namen World Buddhism herausgegeben, das Artikel über die<br />
buddhistische Lehre und Neuigkeiten über die vielseitigen buddhistischen Aktivitäten in der ganzen<br />
Welt veröffentlicht. Viele dieser Artikel sind gut geschrieben und informativ, aber bei genauso