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The Broken Buddha - Buddhistische Gesellschaft Berlin

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Ven. S. Dhammika THE BROKEN BUDDHA Seite 76 von 97<br />

Vorschläge zu machen. In Bezug auf die Arbeit schien sie eher symbolisch als geplant zu sein, und<br />

konnte die Lage der Dörfer kaum nachhaltig verbessern. Hinzu kam, dass die Arbeit regelmäßig<br />

unterbrochen werden musste, damit die Bedürfnisse der Mönche befriedigt werden konnten:<br />

„Möchte der Ehrwürdige ein Glas Wasser?“ „Setzen sie sich hier hin, Ehrwürdiger, damit ihre<br />

Robe nicht schmutzig wird.“ „Ehrwürdiger, es ist fast Zeit für ihr Dâna.“ In den späten 80er Jah-<br />

ren, als westliche Geldgeber beschlossen, ihre finanzielle Unterstützung einzustellen, so dass Voll-<br />

zeitstellen nicht mehr bezahlt werden konnten, wurde es sehr schnell ruhig um Sarvodaya und<br />

soweit ich weiß, hat sich daran bis heute nichts mehr geändert. Ich denke, dass dies tragisch ist, mir<br />

ist aber auch bewusst, dass es unvermeidlich war. Da die Prinzipien und Ziele von Sarvodaya in der<br />

Lehre des <strong>The</strong>ravâda keine Basis haben und es in der Geschichte des <strong>The</strong>ravâda auch keinen Vor-<br />

läufer dafür gibt, konnten sie nie tief in die Herzen oder Köpfe sowohl der Mönche als auch der<br />

Laien vordringen. Sobald die bezahlten Arbeiter gegangen waren, stoppten die Projekte. Man muss<br />

für Aryaratnas entschlossene und aufrichtige Versuche, den <strong>The</strong>ravâda sozialer zu machen, Respekt<br />

zollen. In einem Mahâyâna-Land hätte er vielleicht Erfolg gehabt. Aber die ganze Vision entsprach<br />

überhaupt nicht dem Wesen des <strong>The</strong>ravâda und hatte niemals eine Chance. Natürlich ist Sarvodaya<br />

nicht die erste Pflanze, die unter der toten Hand des orthodoxen <strong>The</strong>ravâda eingegangen ist.<br />

Die Mahabodhi <strong>Gesellschaft</strong> wurde 1893 von dem vom Westen und vom Christentum beein-<br />

flussten Anagarika Dharmapala als buddhistische Missionsgesellschaft gegründet, die auch auf dem<br />

sozialen Sektor tätig wurde. Durch die finanzielle Unterstützung eines großzügigen Amerikaners 18<br />

konnte die <strong>Gesellschaft</strong> Apotheken, Waisenhäuser, Berufsausbildungsstätten und Industrie-Schulen,<br />

sowie ein religiöses Seminar gründen, hatte aber ständig Probleme damit, gute, verlässliche Mön-<br />

che zu finden, um diese Einrichtungen zu leiten. In den 1940er Jahren waren die meisten sozialen<br />

und pädagogischen Projekte der <strong>Gesellschaft</strong> dann zum Stillstand gekommen. Die Gramasamva-<br />

radhama-Bewegung in Sri Lanka in den 30er Jahren hatte eine ähnliche Geschichte. Ihr anfängli-<br />

cher Erfolg war auf einige wenige außergewöhnliche Mönche zurückzuführen, aber bald nahm sie<br />

ein jähes Ende. Selbst, wenn der Staat Zuspruch und Unterstützung gewährt, scheinen die Mönche<br />

unfähig zu, lang anhaltendem Interesse oder Engagement zu sein. In den 60er Jahren initiierte die<br />

thailändische Regierung das so genannte Thamma-Charik-Programm, mit dem Ziel, die Angehöri-<br />

gen der Berg-Stämme des Landes in die <strong>Gesellschaft</strong> zu integrieren. Mönche bekamen eine Ausbil-<br />

dung und die notwendige Unterstützung, um in die abgelegenen Gebiete zu wandern und dort den<br />

Buddhismus zu lehren. Es ist interessant, die Berichte über die Fortschritte des Programms zu le-<br />

sen. Die Idee der Mönche vom Dhamma, beinhaltete – wen wundert’s – das Lehren der richtigen<br />

Verbeugung vor ihnen, wie man die Essensspende richtig überreicht und wie man das Mettâ-Sutta<br />

für sie chantet. Die Mönche lernten weder die Sprache, noch waren sie an langfristigem Engage-<br />

ment interessiert. Sie versuchten, Not und Unannehmlichkeiten zu vermeiden und waren auch<br />

nicht bereit, in Bezug auf ihre Regeln Kompromisse einzugehen. Von den Bewohnern dieser Dör-<br />

fer wurde erwartet, dass sie sich den Normen der Mönche anpassten, nicht umgekehrt. Das<br />

Thamma-Charik-Programm war, soweit es den Buddhismus verbreiten wollte, ein Misserfolg und<br />

18 Dharmapala hat sich immer darüber beschwert, dass er keine Geldspenden von Buddhisten erhielt.

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