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The Broken Buddha - Buddhistische Gesellschaft Berlin

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Ven. S. Dhammika THE BROKEN BUDDHA Seite 90 von 97<br />

Die zwei viel versprechendsten Organisationen im Westen sind die INSIGHT MEDITATION SO-<br />

CIETY mit Hauptsitz in Massachusetts und das SPIRIT ROCK MEDITATION CENTER in Kalifornien.<br />

Beide basieren auf den Lehren des Pâli-Kanons. Seit ihrer Gründung 1976 ist die IMS kontinuier-<br />

lich gewachsen und besitzt nun über 100 Zentren und angeschlossene Meditations-Gruppen. 1984<br />

gründete Jack Kornfield, einer der Gründer der IMS, das SPIRIT ROCK MEDITATION CENTER. Alle<br />

Gründer dieser zwei Organisationen sind Laien-AnhängerInnen, die bei verschiedenen Lehrern in<br />

Asien studiert und ihre Erfahrungen mit in den Westen gebracht haben. Erst kürzlich eröffnete das<br />

IMS das BARRE INSTITUTE OF BUDDHIST STUDIES, wo an der Meditation interessierte Menschen<br />

etwas über buddhistische Psychologie und Philosophie und andere spirituelle Disziplinen lernen<br />

können. Obwohl beide Organisationen ihre Inspiration aus dem Pâli-Kanon ziehen, sind sie auch<br />

anderen Traditionen gegenüber offen. Die Lehrer geben aber die Rhetorik des Zen, Vajrayana,<br />

Krishnamurti und der westlichen Psychologie nicht einfach wieder, sondern benutzen dieser Leh-<br />

ren und Disziplinen, um ein tieferes Verständnis der Kategorien des Pâli-Buddhismus zu gewinnen<br />

und um sich ihnen aus verschiedenen Perspektiven zu nähern. Das Ergebnis ist eine frische, dyna-<br />

mische und praktische Herangehensweise an die Meditation und an das spirituelle Leben. Genauso<br />

wichtig: Beide Organisationen, das IMS und das SRMC, versuchen sehr kreativ die Werte des<br />

Dhamma auf zeitgemäße Situationen und Probleme anzuwenden. Der ethische Kodex ihrer Lehre-<br />

rInnen ist eins von vielen Beispielen dafür. Beide Organisationen werden von der Gemeinschaft<br />

ihrer Lehrer getragen und organisiert. Ihre Entscheidungen werden sehr offen und transparent in<br />

allen Belangen getroffen, und das ist anders als in den typischen Strukturen des <strong>The</strong>ravâda, wo eine<br />

einzelne Person, gewöhnlich ein Mönch, dominiert.<br />

Sucht man Faktoren, die alle oben genannten Gruppen gemeinsam haben, fallen einem sofort<br />

zwei Dinge ein. Zum Ersten wird in allen die Meditation betont. Die Westler sind primär an prak-<br />

tischer und nicht so sehr an theoretischer Spiritualität interessiert, und wenn es ihnen auf einer<br />

inspirierenden und bedeutungsvolle Art und Weise präsentiert wird, dann werden sie kommen.<br />

Zum Zweiten haben weder die Gründer noch die meisten ihrer Mitglieder einen traditionellen<br />

<strong>The</strong>ravâda-Hintergrund. Zweifelsohne kam die Inspiration der Ajahn Chah-Bewegung von ihrem<br />

thailändischen Gründer, doch ihre Klöster im Westen wurden alle von westlichen Mönchen etab-<br />

liert, die in diesen Einrichtungen sind und sie auch leiten. Goenka wurde in Burma geboren,<br />

stammt aber aus einer orthodoxen Hindu-Familie. Soweit es die Religion betrifft, wirkt das kultu-<br />

relle Konditionieren des <strong>The</strong>ravâda wie ein Schlafmittel, das jeden Unternehmungsgeist betäubt,<br />

der über das Wiederkäuen altbekannter Muster hinausgeht. Die, die von dieser Konditionierung<br />

frei sind, sind höchstwahrscheinlich aktiver, innovativer und kreativer. Ein weiterer Faktor, den<br />

die drei der genannten Gruppen gemeinsam haben und der für ihren Erfolg ausschlaggebend sein<br />

könnte, ist, dass sie nur aus Laien-Nachfolgern bestehen. Die Tatsache, dass Laien-Lehrer keine<br />

‚Uniform’ tragen oder verlangen, unter Beachtung von Formalitäten behandelt zu werden, die<br />

Barrieren schaffen, gibt den anderen Laien-Schülern das Vertrauen, dass sie den Dhamma tatsäch-<br />

lich vollständig kennen und praktizieren können.

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