The Broken Buddha - Buddhistische Gesellschaft Berlin
The Broken Buddha - Buddhistische Gesellschaft Berlin
The Broken Buddha - Buddhistische Gesellschaft Berlin
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Ven. S. Dhammika THE BROKEN BUDDHA Seite 57 von 97<br />
Verdienst wie möglich für das nächsten Leben zu erwerben. Je enthaltsamer der Mönch ist, desto<br />
mehr wird man ihm schmeicheln – je großzügiger ihm Geschenke gemacht werden, desto wahr-<br />
scheinlicher ist es, dass er korrupt wird.<br />
16. Überfluss und Verschwendung<br />
In Ländern des <strong>The</strong>ravâda werden Unmengen für die Religion im Allgemeinen und für den<br />
Sangha im Besonderen ausgegeben. Die Shwedagon-Pagode in Rangoon ist mit mehr als 60 Tonnen<br />
Blattgold beschichtet und an ihrer Spitze ist ein mit Tausenden von Diamanten und anderen Edel-<br />
steinen besetzter Schirm angebracht. Oben auf der Spitze funkelt ein großer Diamant von 76 Ka-<br />
rat. Jedes Jahr werden die unteren Partien der Pagode und die Schreinräume dabei mit 28 000<br />
Blättchen Blattgold beklebt. Ziel ist es, eines der bezauberndsten und schönsten religiösen Monu-<br />
mente zu schaffen, das die Welt je gesehen hat. Trotzdem ist es schwer, sich vorzustellen, das der<br />
<strong>Buddha</strong> – ein Mann, der sich sogar weigerte, Gold zu berühren – es vorziehen würde, auf diese Art<br />
und Weise geehrt zu werden. Er würde den Reichtum wahrscheinlich dazu verwenden, die er-<br />
schreckende Armut in Burma zu mildern. Aber, natürlich war der <strong>Buddha</strong> war kein <strong>The</strong>ravâdin.<br />
Spiro schätzte, dass die meisten Familien in dem Teil Burmas, den er studierte, durchschnittlich<br />
40 % ihres Einkommens an den Sangha spenden. Andere Studien in verschiedenen Landesteilen<br />
von Burma haben gezeigt, dass der Anteil sogar noch höher sein kann. Es ist aber nicht so, dass es<br />
ausschließlich den Mönchen zu Gute kommt – vieles, was gespendet wird, wird verschwendet. In<br />
Sri Lanka ist es Brauch, dass die Laien zur Essenszeit der Mönche ins Kloster kommen, um nachzu-<br />
sehen, ob das Essen ausreicht. Die Mönche erlauben den Laien, Essen nachzureichen, sodass der<br />
Teller immer noch voll ist, wenn sie bereits satt sind und ihr Essen beendet haben. Wenn zum<br />
Nachtisch noch Süßigkeiten und Obst gereicht wird, wird von den Kuchenstücken der Zuckerguss<br />
heruntergegessen und die Kekse oder Äpfel ein oder zweimal abgebissen und dann beiseite gelegt.<br />
Natürlich wird alles, was übrig bleibt, weggeworfen. Ich habe <strong>The</strong>ravâda-Mönche aus Bangladesh<br />
kennen gelernt, einem Land, in dem Hunger und Unterernährung weit verbreitet sind, die genau<br />
das Gleiche tun. Ihnen ist für den nächsten Tag immer ein Essen garantiert, also warum sollen sie<br />
sich darüber Sorgen machen? Wenn Ihnen jemand Seife und Handtücher schenken wollte, würden<br />
sie ihn freundlich darauf hinweisen, dass sie bereits mehr als genug davon haben, aber der Hinweis<br />
ist nutzlos. Es wird darauf bestanden, dass die Geschenke angenommen werden. Viele Male hatte<br />
ich folgendes Gespräch: „Ehrwürdiger, möchten Sie eine Tasse Tee?“ „Nein danke.“ „Kaffee?“<br />
„Nein, danke.“ „Möchten Sie dann ein Glas Fruchtsaft?“ „Nicht jetzt, vielleicht später.“ „Wie<br />
wär’s mit einem Glas Milo?“ „Nein.“ „Kann ich Ihnen dann ein Glas Mineralwasser bringen?“<br />
usw., usw. So wird der erste Besucher des Klosters fragen, dann der zweite und so weiter. Schließ-<br />
lich gibt man der unnachgiebigen Bereitschaft zu geben nach, akzeptiert das Angebot, nimmt ein<br />
Schlückchen aus dem Glas, erfreut so den Spender und der Rest wird später in den Abfluss ge-<br />
kippt.<br />
Der <strong>The</strong>ravâda fördert nicht nur die Verschwendung in Bezug auf die Menge, die dem Sangha<br />
gespendet wird, sondern auch in Bezug darauf, wie und was gespendet wird. Je extravaganter oder<br />
aufwändiger das Geschenk ist, desto mehr Hingabe wird demonstriert und desto mehr Verdienst