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Vernehmlassungsunterlage vom 14. September 2005

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Allgemeiner Teil<br />

Dieser Trend wurde 2004 aufgrund einer sehr grossen Getreideernte vorübergehend<br />

durchbrochen. Die reichliche Ernte kam zustande, weil in allen Weltgegenden<br />

optimale Witterungsbedingungen herrschten. Da dies nur ganz selten eintrifft und in<br />

Zukunft vermehrt mit suboptimalen Produktionsbedingungen gerechnet werden<br />

muss, ist die weitere Ausdehnung der Produktion begrenzt. Auf der anderen Seite<br />

wird die zunehmende Kaufkraft aufstrebender Länder wie China und Indien die<br />

Nachfrage nach Fleisch und damit nach Grobgetreide weiter fördern. Langfristig<br />

könnten durchschnittliche Ernten von 1,5 Milliarden Tonnen Getreide bei einer<br />

Nachfrage, die gegen 1,6 Milliarden Tonnen gehen wird, zu höheren Weltmarktpreisen<br />

im gesamten Nahrungsmittelbereich führen.<br />

Handel<br />

Im Gegensatz zum Reishandel, bei dem mit einer starken Expansion zu rechnen ist,<br />

dürfte der Welthandel mit Weizen und Grobgetreide nur unwesentlich zunehmen.<br />

Der Zuckerhandel dürfte erneut zulegen und Brasilien als weltweit grösster Zuckerexporteur<br />

seine Marktanteile weiter erhöhen. Der internationale Handel mit Milchprodukten<br />

wird nach wie vor nur einen sehr geringen Anteil an der globalen Milchproduktion<br />

stellen. Mit einem signifikanten Ausbau ist nicht zu rechnen.<br />

Fazit<br />

Gemäss den FAO-Prognosen dürfte der weltweite Anstieg der Nachfrage nach Nahrungsmitteln<br />

mit einer weiteren Produktionssteigerung vor allem in den Entwicklungsländern<br />

gedeckt werden. Vor allem die Produktion tierischer Nahrungsmittel<br />

wird wegen der wachsenden Kaufkraft in den Entwicklungs- und Schwellenländern<br />

anziehen. Trotzdem wird weiterhin eine grosse Zahl von Menschen Hunger leiden.<br />

Erosion und Versalzung der Böden, regional ungünstige klimatische Bedingungen<br />

wie Trockenheit und Überschwemmungen sowie das insgesamt gestiegene Produktionsniveau<br />

erhöhen die Wahrscheinlichkeit für globale Produktionsschwankungen<br />

und damit verbundene Preisfluktuationen auf den Weltmärkten. Die Marge für eine<br />

weitere Ausdehnung der landwirtschaftlichen Produktion wird sich in Zukunft wesentlich<br />

verringern. Auch im Hinblick darauf ist die Erhaltung der landwirtschaftlichen<br />

Produktion in der Schweiz angezeigt.<br />

1.3.5.2 Internationale Preisentwicklungen<br />

Die folgenden internationalen Preisprognosen basieren auf Berichten der OECD 58<br />

und der EU-Kommission 59 . Mit umfangreichen Modellrechnungen wurden die Preisentwicklungen<br />

auf den landwirtschaftlichen Produktemärkten geschätzt.<br />

Gemäss diesen Schätzungen werden sich die Getreidepreise nominal auf einem<br />

durchschnittlichen Niveau bewegen und kurzfristig leicht ansteigen, weil die Lagermengen<br />

in den letzten Jahren stark zurückgegangen sind. Im Vergleich zu den<br />

Neunzigerjahren werden für Ölsaaten und Zucker in Zukunft nur geringe Preise zu<br />

erzielen sein. Da die Ölsaaten meist zur Speiseöl- und Futtermittelgewinnung verwendet<br />

werden, wird der Preisanstieg bei pflanzlichen Ölen und Fetten durch die<br />

58 OECD (2004): Agricultural Outlook: 2004-2013. Die Modellberechnungen der OECD berücksichtigen die Ergebnisse<br />

der WTO-Verhandlungen (Doha-Runde) und mögliche Auswirkungen von noch nicht abgeschlossenen<br />

multilateralen und bilateralen Präferenzabkommen nicht.<br />

59 European Commission (2003): Prospects for agricultural markets 2003-2010<br />

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