Der Stil 44 Damit kann man endlich schön schnell sein: Die EA7 »C-Cube Corsa« von Giorgio Armani, 165 Euro Foto Peter Langer
Echt guter Lauf Tillmann Prüfer über Joggingschuhe Ich laufe regelmäßig, ich bin gar nicht schlecht darin. Ich bin sogar einigermaßen schnell. Manchmal allerdings denke ich, dass ich deshalb so ein hohes Tempo vorlege, weil ich es schleunigst hinter mich bringen will. In Berlin ist das Laufen ja keine Angelegenheit, die man in weitläufigen Parks betreiben könnte. Man muss sich auf staubige Straßen beschränken, hastet zwischen Menschen durch, die sich gerade nicht sportlich betätigen, und fühlt sich ein bisschen wie ein schwitzender Außerirdischer. Dabei drängen sich zwei große Modethemen auf: kurze Hosen und Laufschuhe. Während der Sneaker sich immer weiter in Richtung eines Modeartikels verfeinert hat, wurde der Laufschuh zu einer Art Maschine. Es begann wohl in den achtziger Jahren mit dem Nike Air, einem Laufschuh, der im Fersenbereich ein sichtbares Luftkissen hatte. Fortan sahen Laufschuhe aus wie Roboterfüße aus einem Transformers-Film. Da der klassische Sneaker zum büro taug lichen Accessoire wurde, musste der Laufschuh umso vehementer unterstreichen, dass er ein Sportgerät ist: mit Dämmgummis in Neonfarben und einem Sohlenprofil, das aussehen sollte, als ob es den Boden förmlich fräße. Nun allerdings gibt es auch Laufschuhe, die modischen Aspekten genügen. Der belgische Designer Raf Simons entwirft schon seit einigen Jahren welche in Zusammenarbeit mit dem Sportschuhhersteller Asics. Große Modemarken nehmen sich des Themas an. Gerade hat Giorgio Armani mit seiner Sportmarke EA7 Laufschuhe vorgestellt, die mit einem neuen Karbon-Dämpfungssystem ausgestattet sind – dabei aber durchaus elegant aus sehen. Damit wurde sogar die italienische Olympia-Mannschaft ausgestattet. Der Laufschuh ist gewissermaßen auf dem Weg in die Mode. Neulich konnte ich ein Paar weißer Armani-Joggingschuhe ausprobieren. Ob man darin wirklich schnell ist, kann ich aber nicht sagen. Ich bin einfach ungemein entspannt gelaufen – eigentlich bin ich fast geschlendert durch die Straßen der Stadt. In den Park traut man sich damit nicht mehr, aus Angst, man könnte die Schuhe schmutzig machen. Ungelöst bleibt jetzt nur noch das Problem mit den kurzen Hosen. Vielleicht laufe ich einfach weiter, bis ich andere Beine habe. A Mark Spörrle fährt mit dem BMW ActiveHybrid 5 einmal rund um den Starnberger See Seeshaupt am Südende des Starnberger Sees. Die Sonne brennt. Auf der Straße viele Eis essende junge Mütter, keine Männer. Wir wollen hier diesen BMW testen, er ist schön, schnell und ein Hybrid. Bis zu 60 km/h soll allein der Elektromotor schaffen. Klingt gut – aber etwas paradox ist das schon: Was bringt Ökotechnik bei 340 PS? Degradiert der Sechszylinder den Elektroantrieb nicht zum Gimmick für Reiche? Was liegt da näher als eine Tour um den Starnberger See; hier ist das Pro-Kopf-Einkommen am höchsten, hier glitzert das Wasser, im Hintergrund die Alpen. Und vor der Eisdiele sitzt dann doch ein Mann, der aussieht wie Hansi Hinterseer. Wir fahren in Richtung Bernried. Die Straße wird eng und kurvig, wir schleichen so, dass wir die elektrische Höchstgeschwindigkeit testen können. Schade – schon bei 40 km/h springt der Benziner bei. Wir cruisen durch Tutzing, Feldafing; Jahrhundertwendehäuser und grässliche Neubauten wech seln sich ab. Den See sehen wir nicht mehr, die Villengrundstücke sind dicht bepflanzt. Rushhour in Starnberg. Reicht das Elektroaggregat wenigstens für den zähen Stadtverkehr? Nein, aus der Ökotraum: Der Benzinmotor setzt immer zu früh ein. Weiter, zum Ostufer! Die Häuser werden kleiner, die Mark Spörrle ist stellvertretender Chef vom Dienst der <strong>ZEIT</strong> Wiesen größer, es gibt Seeblick. Rechts liegt Berg, wo sie König Ludwig II. tot im Wasser fanden, links wohnte Heinz Rühmann, wieder rechts kommt Ammerland, wo Loriot lebte. Vor der Pizzeria am Münsinger Sportplatz sitzt Schauspieler Josef Bierbichler und isst. Wir fahren den Bergen entgegen, an weißbraunen Kühen vorbei, biegen ab zum See. Obwohl die Uferstraße in Ambach schmal und verboten ist, haben alle SUV- Fahrer Münchens beschlossen, herzukommen, zum Gasthof, der Josef Bierbichler gehört (kein Wunder, dass der Mann woanders isst!). Vorbei am denkmalgeschützten Kasten von 1893, den Finanzinvestor Carsten Masch meyer umbauen wollte und angeblich wieder loswerden will. Wir biegen wieder auf die Hauptstraße ein und ignorieren das Haus von Schauspieler Heiner Lauterbach. Zurück in Seeshaupt, haben wir viel mehr Sprit verbraucht, als BMW angibt, nach ein paar Hundert Kilometern wird der Schnitt bei 10 Litern liegen. Lohnt es sich, dafür ein Hybridauto zu kaufen? Darüber hätte man sich mit dem Mann unterhalten können, der aussieht wie Hansi Hinterseer und der immer noch vor der Eisdiele sitzt. Aber eine Mutter schnappt uns mit dem Kinderwagen den letzten Parkplatz weg. TECHNISCHE DATEN Motorbauart: 6-Zylinder-Benzinmotor plus Elektromotor, Systemleistung: 250 kW (340 PS), Beschleunigung (0–100 km/h): 5,9 s, Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h, Durchschnittsverbrauch: 7 Liter, CO 2 -Emission: 163 g/km, Basispreis: 62 900 Euro Nächste Woche fährt Tillmann Prüfer mit dem Smart Electric Bike zum Zahnarzt Foto BMW AG Von nach B 45
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