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DIE ZEIT 39/2012 - ElectronicsAndBooks

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CHANCEN HOCHSCHULE<br />

Globuli-<br />

Akademie<br />

Über die Gründung privater Hochschulen<br />

erlangen Pseudowissenschaften<br />

höhere Weihen VON BERND KRAMER<br />

In diesen Tagen ist die Freude in Traunstein<br />

groß. Die 18 000-Einwohner-Stadt in<br />

Oberbayern bekommt bald eine eigene<br />

Hochschule. Bloß was für eine? Im Ort soll<br />

die erste europäische Hochschule für Homöopathie<br />

eröffnen, getragen von der European<br />

Union of Homoeopathy, einem Lobbyverband<br />

der Alternativmedizin aus Freiburg. Die ersten<br />

Studenten werden im kommenden Jahr erwartet.<br />

Eines Tages sollen sie als Homöopathen mit<br />

Bache lor- und Mastergrad abschließen. Über das<br />

genaue Konzept hüllen sich die Hochschulgründer<br />

noch in Schweigen. Die Lokalpolitik ist dafür<br />

umso begeisterter: Einstimmig begrüßte der<br />

Kreisausschuss das Vorhaben. Landrat Hermann<br />

Steinmaßl sieht in der Homöopathie-Hochschule<br />

gar einen »wichtigen Baustein für die Bildung<br />

und die medizinische Versorgung im Landkreis«.<br />

Kritik? Fehlanzeige.<br />

Es wirkt wie ein Schildbürgerstreich: Was die<br />

Wissenschaft als wirkungsloses Therapieverfahren<br />

ad acta gelegt hat, blüht in der bayerischen<br />

Provinz wieder auf. Unzählige Studien zeigen,<br />

dass homöopathische Mittel nicht besser helfen<br />

als ein Placebo. Mit privatem Geld lässt sich um<br />

ein spekulatives Verfahren herum aber offenbar<br />

ohne großen Widerstand eine Hochschule bauen.<br />

Wie kann das sein?<br />

Der Traunsteiner Fall zeigt eine Entwicklung,<br />

die sich auch andernorts abzeichnet. Die Zahl<br />

der privaten Hochschulen ist in den vergangenen<br />

Jahren förmlich explodiert und hat sich in den<br />

letzten zehn Jahren verdoppelt. 2000 boten erst<br />

47 Privathochschulen ihre Dienste auf dem<br />

deutschen Markt an. Jetzt sind es schon 108. Die<br />

privaten machen damit inzwischen rund ein<br />

Viertel aller Hochschulen aus. Der Wissenschaftsrat,<br />

das wichtigste Beratungsgremium der<br />

Politik in Fragen von Forschung und Lehre, sieht<br />

die Entwicklung positiv: Die privaten Anbieter<br />

böten oft Beispiele für die »erfolgreiche Akademisierung<br />

bisher nicht akademischer Berufe«,<br />

vor allem im Bildungs- und Gesundheitsbereich,<br />

wo sie erste Studiengänge für angehende Erzieher<br />

oder Krankenpfleger schaffen und damit oft zu<br />

Vorreitern werden. Einer Studie zufolge, die der<br />

Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft<br />

und die Unternehmensberatung McKinsey 2010<br />

vorlegten, locken die Privathochschulen mit der<br />

Aufwertung früherer Ausbildungsberufe gerade<br />

die Bevölkerungsschichten in die Hörsäle, die<br />

bislang nicht studierten. Doch diese Akademisierung<br />

hat Schattenseiten: Private Hochschulen<br />

lehren auffällig oft wissenschaftlich fragwürdige<br />

Inhalte – ohne dass sie bislang allzu viel zu befürchten<br />

hätten.<br />

Eine inhaltliche Prüfung des<br />

Angebots findet nicht statt<br />

Die Berliner Steinbeis-Hochschule bietet beispielsweise<br />

Studiengänge in Komplementärmedizin an,<br />

ebenso wie die Fresenius-Hochschule in Idstein und<br />

die Berliner Hochschule für Gesundheit und Sport.<br />

An der anthroposophischen Alanus-Hochschule in<br />

Alfter bei Bonn kann man sogar einen Bachelor in<br />

Eurythmie machen. »Was sich im staatlichen System<br />

nicht unterbringen lässt, schmuggelt man in<br />

privat organisierte Hochschulen hinein«, kritisiert<br />

Martin Mahner von der Gesellschaft zur wissenschaftlichen<br />

Untersuchung von Parawissenschaften.<br />

Nach den wilden Gründerjahren haben sich die<br />

Kultusminister im Jahr 2004 darauf verständigt,<br />

dass neue Privathochschulen vom Wissenschaftsrat<br />

begutachtet werden sollen, ehe sie eine staatliche<br />

Anerkennung erhalten. Diese sogenannte institutionelle<br />

Akkreditierung privater Hochschulen solle<br />

»möglichst vor Betriebsaufnahme, aber spätestens<br />

vor der endgültigen Anerkennung durch die Länder«<br />

geschehen, so die Empfehlung der Kul tusminis<br />

ter kon fe renz. Im Akkreditierungsverfahren<br />

prüfen Experten des Wissenschaftsrates das Konzept,<br />

die Finanzen, das Personal, Betreuungsrelationen<br />

und Lehrpläne; sie besuchen die Hochschulen<br />

und begutachten Raumausstattung und<br />

die Bestände der Bibliotheken. Der Wissenschaftsrat<br />

bezeichnet die institutionelle Akkreditierung<br />

als »Verfahren der Qualitätssicherung, das<br />

klären soll, ob eine Hochschuleinrichtung in der<br />

Lage ist, Leistungen in Lehre und Forschung zu<br />

erbringen, die anerkannten wissenschaftlichen<br />

Maßstäben entsprechen«.<br />

Studium für Alternativmediziner? In Traunstein soll eine Hochschule für Homöopathie entstehen<br />

Geprüft wird in der Tat ziemlich viel – bloß<br />

bemängeln Kritiker, dass im Akkreditierungsverfahren<br />

lediglich formale Aspekte im Vordergrund<br />

stünden. »Eine inhaltliche Prüfung im ei gentlichen<br />

Sinne findet kaum statt«, sagt Matthias<br />

Jaroch, Sprecher des Deutschen Hochschulverbandes.<br />

»Die Akkreditierung ist weitgehend eine<br />

formale Kontrolle. Man kann sich natürlich fragen,<br />

was der Sinn des Ganzen ist. Da wird ein<br />

Siegel vergeben, das eigentlich nichts aussagt.«<br />

Auch die Hochschulforscherin Margret Bülow-<br />

Schramm von der Uni Hamburg bemängelt, im<br />

Akkreditierungsprozess sei die »Fachlichkeit generell<br />

unterbelichtet«.<br />

Bislang hat der Wissenschaftsrat erst einen Teil<br />

der Privathochschulen geprüft. 58 Einrichtungen<br />

hat er sein Okay gegeben, lediglich acht Hochschulen<br />

bekamen die Akkreditierung nicht.<br />

Einer der wenigen Fälle, in denen der Wissenschaftsrat<br />

aus inhaltlichen Zweifeln einem<br />

Angebot die Akkreditierung verweigerte, ist die<br />

anthroposophische Freie Hochschule Mannheim,<br />

die Bachelor- und Mastergrade in Waldorfpädagogik<br />

vergeben wollte. Das Urteil des<br />

Wissenschaftsrates fiel hart aus: Das Institut erreiche<br />

auf »einer grundsätzlichen Ebene nicht<br />

die für eine Hochschule erforderliche Wissenschaftlichkeit«,<br />

schrieben die Gutachter in ihrer<br />

Entscheidung aus dem Januar 2011. »Dies betrifft<br />

die Vielfalt methodischer Ansätze und den<br />

Anspruch, den in den Erziehungswissenschaften<br />

üblichen Standards gerecht zu werden.<br />

Ohne eine solche Klärung besteht jedoch die<br />

Gefahr, eine spezifische, weltanschaulich geprägte<br />

Pädagogik im Sinne einer außer wissenschaft<br />

lichen Erziehungslehre zur Grundlage einer<br />

Hochschuleinrichtung zu machen.« Im<br />

Klartext: Waldorfpädagogik ohne ein Minimum<br />

an erziehungswissenschaftlicher Grundbildung<br />

ist akademischer Weihen nicht würdig.<br />

Die Freie Hochschule Mannheim nennt sich<br />

seither »Akademie für Waldorfpädagogik« – was<br />

akademisch klingt, es aber nicht ist. Im Gegensatz<br />

zu »Hochschule« ist die Bezeichnung »Akademie«<br />

nicht geschützt. Den Bachelorstudiengang<br />

gibt es nach wie vor: Mit einem Trick wird<br />

»Die Mediziner sind am schnellsten«<br />

Wann gründen Absolventen eine Familie? Ein Interview mit der Hochschulforscherin Gesche Brandt<br />

<strong>DIE</strong> <strong>ZEIT</strong>: In Ihrer Studie, die diese Woche erscheint,<br />

haben Sie untersucht, wie Hochschulabsolventen<br />

Berufstätigkeit und die Gründung<br />

einer Familie vereinbaren. Wann bekommen<br />

denn die meisten Absolventen das erste Kind?<br />

Gesche Brandt: Die wenigsten bekommen gleich<br />

nach dem Studium Kinder, mit zunehmendem<br />

Abstand vom Abschluss steigt die Anzahl der Eltern.<br />

Wir haben rund 5400 Absolventen des<br />

Jahrgangs 1997 befragt, zu verschiedenen Zeitpunkten.<br />

Ein Jahr nach dem Studium haben 13<br />

Prozent der Frauen ein Kind, nach fünf Jahren<br />

37 Prozent und nach zehn Jahren haben 62 Prozent<br />

der Absolventinnen Kinder.<br />

<strong>ZEIT</strong>: Bleiben Akademikerinnen eher kinderlos<br />

als andere Frauen?<br />

Brandt: Der Anteil kinderloser Frauen ist bei<br />

Hochschulabsolventinnen etwas größer als in anderen<br />

Bildungs- oder Berufsgruppen. Man kann<br />

aber nicht sagen, dass 40 Prozent ohne Kinder<br />

bleiben, rund die Hälfte der bisher kinderlosen<br />

Absolventinnen möchte noch Kinder bekommen.<br />

<strong>ZEIT</strong>: Gibt es Unterschiede bei den verschiedenen<br />

Fachrichtungen? Bekommen Biologen eher<br />

Kinder als zum Beispiel Informatiker?<br />

Brandt: Es gibt tatsächlich Unterschiede zwischen<br />

den Fachrichtungen. Bei den Absolventen<br />

von Medizin, Psychologie, Pädagogik und Sozialwesen<br />

wird jeder zweite bereits in den ersten fünf<br />

Jahren nach dem Studium Mutter<br />

oder Vater. Andere Hochschulabsolventen,<br />

für die es länger<br />

dauert, sich beruflich zu etablieren,<br />

zögern das Kinderkriegen<br />

hinaus. Juristen und Naturwissenschaftler<br />

sind meistens noch<br />

fünf Jahre nach Studienende kin-<br />

derlos. Die männlichen Mediziner<br />

sind am schnellsten: Sie bekommen<br />

häufiger und früher als<br />

alle anderen Absolventen Kinder.<br />

Vermutlich leben sie häufiger als<br />

andere in traditionellen Beziehungen,<br />

in denen die Partnerinnen<br />

sich ums Kind kümmern.<br />

<strong>ZEIT</strong>: Sind die Männer allgemein im Vorteil?<br />

Brandt: Für Männer lassen sich keine beruflichen<br />

Nachteile erkennen, wenn sie Vater werden. Bei<br />

den Frauen hingegen gehen Kinder und Karriere<br />

selten miteinander einher.<br />

Gesche Brandt ist<br />

wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin beim HIS-<br />

Institut für Hochschulforschung<br />

und beschäftigt<br />

sich mit Absolventen<br />

<strong>ZEIT</strong>: Hängt der berufliche Erfolg der Frauen<br />

also auch davon ab, ob sie Kinder bekommen<br />

oder nicht?<br />

Brandt: Absolventinnen mit Kindern sind auf<br />

jeden Fall seltener in leitenden<br />

beruflichen Positionen und haben<br />

geringere Durchschnittseinkommen<br />

als Väter oder auch als<br />

kinderlose Absolventinnen. Das<br />

hängt auch damit zusammen,<br />

dass Mütter häufig in Teilzeit beschäftigt<br />

sind. Nur vier Prozent<br />

der von uns befragten Männer<br />

mit Kindern arbeiten in Teilzeit.<br />

Bei den Müttern sind es 61 Prozent.<br />

Wenn Frauen die Karriere<br />

wichtig ist, bekommen sie unserer<br />

Studie zufolge seltener Kinder<br />

als Frauen, denen Familie wichtig<br />

ist. Das liegt wahrscheinlich daran,<br />

dass sie das Kinderkriegen aufschieben wollen<br />

bis zu dem Zeitpunkt, wo sie sich beruflich<br />

etabliert haben.<br />

<strong>ZEIT</strong>: Laut Ihrer Studie steigt aber auch etwa ein<br />

Viertel der Mütter nur kurz aus dem Beruf aus<br />

das Votum umschifft. Ihre Dozenten hat die ehemalige<br />

Freie Hochschule Mannheim an die<br />

ebenfalls anthroposophische Alanus-Hochschule<br />

in Nordrhein-Westfalen angedockt; sie geben<br />

per Franchisevertrag Unterricht für die Mannheimer<br />

Studenten und bereiten sie auf die Prüfungen<br />

der Alanus-Hochschule vor. Da die Alanus-Hochschule<br />

in Nordrhein-Westfalen anerkannt<br />

ist, ist dieses Vorgehen in Baden-Württemberg<br />

rechtens. Ähnlich wird sich wohl auch<br />

die Traunsteiner Hochschule für Homöopathie<br />

durch den bildungsföderalen Wirrwarr schlagen.<br />

Ein Weiterbildungsinstitut für Heilpraktiker<br />

dürfte sich nämlich nicht ohne Weiteres als<br />

Hochschule bezeichnen.<br />

Eine Hochschule nimmt<br />

die nächste Huckepack<br />

Gerade in Bayern sind die formalen Hürden für<br />

eine Gründung hoch: Das Land verlangt unter<br />

anderem, dass für die Lehre überwiegend hauptberufliche<br />

Fachkräfte eingesetzt werden, die Zugangsvoraussetzungen<br />

müssen die gleichen sein<br />

wie an einer öffentlichen Hochschule, und es<br />

müssen mehrere Studiengänge angeboten werden.<br />

Es sei denn, eine Hochschule, die sich andernorts<br />

etablieren konnte, nimmt die neue<br />

Einrichtung huckepack: Ein solcher Partner soll<br />

in Traunstein die homöopathiefreundliche Steinbeis-Hochschule<br />

aus Berlin werden. Ist eine<br />

Hochschule bereits in einem anderen Bundesland<br />

anerkannt, kann sie auch in Bayern Lehrangebote<br />

machen – ohne dass noch einmal neu<br />

geprüft werden muss, ob ihre Vorlesungen und<br />

Seminare tatsächlich wissenschaftlichen Ansprüchen<br />

genügen.<br />

Auf diese Weise bietet beispielsweise schon jetzt<br />

die Berliner Hochschule für Gesundheit und Sport<br />

in Ismaning den Studiengang Komplementärmedizin<br />

an. »Wenn eine Hochschule bereits in einem<br />

anderen Bundesland oder EU-Staat anerkannt ist<br />

und hier einen Standort aufmacht, können wir das<br />

nicht einfach untersagen«, erklärt eine Sprecherin<br />

des Wissenschaftsministeriums. »Selbst wenn es uns<br />

nicht gefällt.«<br />

und ist danach wieder in Vollzeit tätig. Was können<br />

die Gründe dafür sein?<br />

Brandt: Bei diesen Frauen hat die Berufstätigkeit<br />

einen hohen Stellenwert. Für sie kommen Teilzeitstellen<br />

weniger infrage. Außerdem ist ein Teil dieser<br />

Frauen selbstständig, wodurch sie Kinder und<br />

Beruf zeitlich besser vereinbaren können. Und<br />

diese Frauen beziehen häufig auch ihren Partner<br />

stärker in die Kinderbetreuung ein – wenngleich<br />

auch in diesen Fällen die Männer nur selten die<br />

Hauptverantwortung für die Kinder tragen.<br />

<strong>ZEIT</strong>: Können Sie aus Ihrer Studie ablesen, wann<br />

der beste Zeitpunkt fürs Kinderkriegen ist, um<br />

den beruflichen Wiedereinstieg zu schaffen?<br />

Brandt: Das ist sehr individuell und hängt auch<br />

davon ab, inwieweit der Partner sich in die Betreuung<br />

einbringen kann oder möchte. Aber sicherlich<br />

ist es hilfreich, nach dem Studium erst<br />

einmal eine Weile berufstätig zu sein. Für den<br />

Wiedereinstieg ist es von Vorteil, wenn die Frau<br />

sich vor der Familiengründung beruflich etabliert<br />

hat, um so gesichert wieder einsteigen zu<br />

können.<br />

Interview: ANIKA KRELLER<br />

Fotos: Peter Dazeley/Getty Images (o:); D. Ausserhofer (r.); privat (2)<br />

»<br />

»<br />

20. September <strong>2012</strong> <strong>DIE</strong> <strong>ZEIT</strong> N o <strong>39</strong> 71<br />

STUDENTEN ERKLÄREN IHRE WELT<br />

Hast du Ideen, wie sich Professorinnen<br />

und Professoren mit ihrem Expertenwissen<br />

mehr Gehör in der Politik<br />

verschaffen können?«<br />

… fragt:<br />

Jörg Hacker, Präsident<br />

der Leopoldina<br />

Zumindest nicht so, wie es zuletzt einige Experten<br />

anlässlich der Euro-Krise getan haben: Ihr<br />

offener Brief kam schlicht zu spät. Ich frage mich<br />

aber generell, ob Professoren überhaupt realitätsnahe<br />

Ratschläge geben können. Schließlich hängt<br />

ihre Karriere heute vor allem von der Zahl möglichst<br />

komplizierter Veröffentlichungen in Fachzeitschriften<br />

mit entsprechend begrenzter Leserschaft<br />

ab. Vielleicht wäre deshalb ein Vermittler<br />

zwischen Professoren, Politikern und Bürgern eine<br />

Lösung – ein Botschafter zwischen abstrakter Wissenschaftswelt<br />

und schnelllebigem Politikalltag.<br />

Kein einfacher Pressesprecher also, sondern vielmehr<br />

ein neutraler Ombudsmann als Übersetzer<br />

und Vermittler. Er müsste dafür sorgen, dass wichtige<br />

Forschungsergebnisse verständlich erklärt und<br />

publik gemacht würden. Mithilfe solcher Ansprechpartner<br />

würde Expertenwissen eher da landen,<br />

wo es hingehört: in der Realität.«<br />

… antwortet:<br />

Henrike Junge, 22 Jahre,<br />

die an der Uni Tübingen<br />

Internationale VWL studiert<br />

NACKTE ZAHLEN<br />

13<br />

... Prozent der befragten Westdeutschen zwischen<br />

16 und 24 wollen zum Studium nach Ostdeutschland<br />

ziehen. Das ergab eine Umfrage<br />

der Hochschulinitiative Neue Bundesländer.<br />

TIPPS UND TERMINE<br />

»Master Materialchemie«<br />

An der Universität des Saarlandes gibt es<br />

vom Wintersemester an den viersemestrigen<br />

Masterstudiengang Materialchemie. Er<br />

richtet sich an Absolventen der Fächer Chemie<br />

und Materialwissenschaften. Die Materialwissenschaftler<br />

erlernen die Grundoperationen<br />

der chemischen Synthese, während<br />

Chemiker die Betrachtung von Materialien<br />

und deren Eigenschaften aus einem werkstoffwissenschaftlichen<br />

Blickwinkel kennenlernen.<br />

Bewerbung bis zum 31. August.<br />

www.uni-saarland.de/materialchemie<br />

Deutscher Schulpreis<br />

Die Bosch-Stiftung zeichnet Schulen aus,<br />

die Kreativität und Lust an Leistung fördern,<br />

Lebensfreude und Lebensmut stärken<br />

und zu Fairness und Verantwortung erziehen.<br />

Bis zum 15. Oktober können sich alle<br />

deutschen Schulen bewerben – berufliche<br />

Schulen dann, wenn sie allgemeinbildende<br />

Abschlüsse vergeben und als Vollzeitschule<br />

organisiert sind. Der Hauptpreis beträgt<br />

100 000 Euro. Fünf weitere Preise von je<br />

25 000 Euro werden vergeben, alle anderen<br />

nominierten Schulen erhalten 2000 Euro.<br />

http://schulpreis.bosch-stiftung.de<br />

Berichtigung<br />

Auf Seite 79 der <strong>ZEIT</strong> Nr. 37 im Artikel Mission:<br />

Europa ist uns leider ein Fehler unterlaufen. Im<br />

dritten Absatz muss es heißen: »250 Interviewmitschnitte«,<br />

und nicht 25. Wir bitten um Entschuldigung.

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