DIE ZEIT 39/2012 - ElectronicsAndBooks
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WIRTSCHAFT Autos:<br />
Illustration: Frederik Jurk/sepia-online.com für <strong>DIE</strong> <strong>ZEIT</strong><br />
Die Peer-Steinbrück-Festspiele<br />
beginnen am kommenden<br />
Dienstagnachmittag um 15<br />
Uhr an einem geschichtsträchtigen<br />
Ort: im Sitzungssaal der<br />
SPD-Bundestagsfraktion. Hier kämpfte Gerhard<br />
Schröder für seine Sozialreformen, setzte<br />
er den ersten Kriegseinsatz der Bundeswehr<br />
durch. Mit einem knapp 20-seitigen Papier in<br />
der Hand wird Steinbrück vor die 146 Abgeordneten<br />
treten und erläutern, wie die deutsche<br />
Sozialdemokratie die internationalen Finanzmärkte<br />
regulieren will. Am Tag danach präsentiert<br />
der Ex-Finanzminister sein Konzept dann<br />
der Öffentlichkeit. Allein. So steht es im Drehbuch.<br />
Ohne den Fraktionsvorsitzenden Frank-<br />
Walter Steinmeier. Ohne Parteichef Sigmar<br />
Gabriel. Ohne die Last der Troika.<br />
Die Banken an die Kette legen – das ist jetzt<br />
Steinbrücks Thema. Es soll die Genossen mobilisieren<br />
und die Partei, die einfach kein Rezept<br />
gegen die populäre Kanzlerin findet, auf<br />
Augenhöhe mit der CDU heben. Denn im<br />
fünften Jahr der Krise ist unter den Deutschen<br />
das Gefühl verbreitet, dass die Banken ungestört<br />
weiterzocken und die Steuerzahler die<br />
Rechnung präsentiert bekommen. Dass die<br />
Banker bestimmen – und die Politik kuscht.<br />
Dass sich nichts geändert hat.<br />
Die kommende Woche wird darüber entscheiden,<br />
wie die Sozialdemokraten ins Wahljahr<br />
2013 marschieren: mit neuer Zuversicht<br />
oder dem Schicksal ergeben. Sie könnte den<br />
Ausschlag geben, wer gegen Angela Merkel antritt.<br />
Und sie markiert den Startpunkt für einen<br />
Angriff auf die Deutsche Bank.<br />
In diesen Tagen ist das Schicksal des größten<br />
deutschen Kreditinstituts mit dem der ältesten<br />
deutschen Partei aufs Engste verwoben. Die So-<br />
zialdemokraten wollen mit ihrer Attacke auf die<br />
internationalen Finanzmärkte die Sehnsucht nach<br />
Gerechtigkeit stillen. Die Deutsche Bank ist das<br />
einzig verbliebene deutsche Kreditinstitut von<br />
Weltrang. Damit ist jeder Angriff auf die Finanz-<br />
märkte ist ein Angriff auf den letzten Global<br />
Player unter Deutschlands Banken.<br />
Das Unbehagen reicht bis in die<br />
Spitzen der deutschen Wirtschaft<br />
Will man die Geschichte dieses Angriffs erzählen,<br />
kann man beim Zusammenbruch der Investmentbank<br />
Lehman Brothers im Jahr 2008<br />
beginnen. Oder bei der großen Deregulierung<br />
der achtziger Jahre, als die Regierungen, beseelt<br />
vom Glauben an die segensreiche Wirkung der<br />
internationalen Finanzmärkte, eine Bankenvorschrift<br />
nach der anderen lockerten.<br />
Man kann aber auch die Akademie der Küns-<br />
te am Brandenburger Tor besuchen.<br />
Sein Name steht auf einem Buchcover zwischen<br />
Christa Wolfs Stadt der Engel und Cees<br />
Notebooms Schiffstagebuch in dem kleinen Li-<br />
teraturladen gleich am Eingang. Er selbst sitzt im<br />
Restaurant. Strubbelige Locken, Nickelbrille, aus-<br />
gebleichtes Poloshirt, Jeans, Sandalen. Ingo<br />
Schulze, der Schriftsteller (Adam und Evelyn), ist<br />
der Mann, der die Wut der Bürger in ein Buch<br />
gegossen hat: Unsere schönen neuen Kleider –<br />
Gegen die marktkonforme ktkonforme Demokratie. Demokratie.<br />
Es basiert auf auf 13 »Thesen »Thesen gegen gegen<br />
die Ausplünderung erung der der GesellGesellschaft«, die Schulze hulze zu zu JahresbeJahresbe- ginn in der Süddeutschen ddeutschen Zeitung Zeitung<br />
veröffentlicht hat. hat. »Auf »Auf nichts, nichts,<br />
was ich je geschrieben hrieben habe, habe, bebe- kam ich so viele le Reaktionen Reaktionen wie wie<br />
auf diesen Artikel«, Artikel«, erzählt erzählt<br />
Schulze. Der Schriftsteller Schriftsteller ist ein ein<br />
Seismograf des es Unmuts. Unmuts. »Wenn »Wenn die die<br />
Volksvertreter meinen, meinen, das das Vertrauen Vertrauen der der<br />
Märkte wiedergewinnen rgewinnen zu müssen, müssen, dann dann stellen stellen<br />
sie die demokratische ratische Welt Welt auf auf den den Kopf, Kopf, dann dann<br />
unterwerfen sie ie das das Gemeinwesen Gemeinwesen nicht nicht nur nur gegenau jenen, die e es es um um Milliarden Milliarden geprellt geprellt haben, haben,<br />
sondern geben auch das Primat der d Politik l k preis.«<br />
Es ist etwas durcheinandergeraten in der<br />
Gesellschaft, so sieht es Schulze, und so sehen es<br />
die Deutschen mehrheitlich. Das Unbehagen<br />
reicht bis in die Spitzen der Wirtschaft. Die Ban-<br />
ken »zerstören all unsere materiellen Grund-<br />
lagen«, sagt Klaus Engel, Vorstandschef des Che-<br />
mieriesen Evonik. Und Nikolaus von Bomhard,<br />
Chef der Münchener Rück, fordert »fundamen-<br />
tale Änderungen am Finanzmarkt«.<br />
Dabei ist einiges passiert, seit die Staats- und<br />
Regierungschefs der G 20 vor drei Jahren auf<br />
ihrem Gipfeltreffen in Pittsburgh beschlossen<br />
haben, die Finanzmärkte in die Schranken zu<br />
weisen. Die Banken müssen heute mehr eigene<br />
Geldmittel vorhalten, um bei Verlusten nicht<br />
gleich auf Unterstützung der Steuerzahler angewiesen<br />
zu sein. Die Aufsichtsbehörden kontrollieren<br />
strenger als früher. Die Bonuszahlungen<br />
sind gesunken. In Deutschland wurden die gesetzlichen<br />
Voraussetzungen geschaffen, um ma-<br />
rode Institute abzuwickeln. Sogar aus dem linken<br />
Lager gibt es dafür Applaus: Nach einer Studie<br />
Angriff auf die<br />
Deutsche Bank<br />
Die SPD marschiert vorweg, und die Kanzlerin<br />
folgt – dem Branchenprimus droht die Aufspaltung<br />
VON PETER DAUSEND UND MARK SCHIERITZ<br />
Hyundai und Kia –<br />
die Herausforderer aus<br />
Korea trumpfen auf S. 22<br />
der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung<br />
wurde »sowohl in den USA wie auch in der EU<br />
ein Großteil der 2009 im Rahmen der G 20 ge-<br />
machten Versprechungen tatsächlich umgesetzt«.<br />
Doch noch immer beläuft sich der Gesamtwert<br />
der im Umlauf befindlichen Derivate auf<br />
mehr als das Zehnfache der weltweiten Wirtschaftsleistung<br />
– vor gut zehn Jahren war es nur<br />
das Dreifache. Noch immer verdienen Spitzenkräfte<br />
im Finanzgewerbe erheblich mehr als in<br />
anderen Branchen – mit dem Ergebnis, dass es<br />
die klügsten Köpfe an die Wall Street zieht, wo<br />
sie über Finanzalgorithmen brüten, die wenige<br />
reich und viele arm machen.<br />
Und noch immer sind viele Banken so groß,<br />
dass niemand eine Pleite riskieren will, weil dies<br />
die gesamte Volkswirtschaft mit in den Abgrund<br />
reißen könnte. Das Financial Stability Board, die<br />
oberste globale Regulierungsstelle, hat weltweit<br />
29 systemrelevante Häuser identifiziert, darunter<br />
die Deutsche Bank. Ein Platz auf der Liste ist<br />
bares Geld wert. Denn weil klar ist, dass der Staat<br />
im Zweifel einspringt, kommen die Großbanken<br />
günstig an Kredite. Der Internationale Wäh-<br />
rungsfonds beziffert den Finanzierungsvorteil auf<br />
0,8 Prozentpunkte – die Deutsche Bank erspart<br />
sich so Schätzungen zufolge eine bis zwei Milliarden<br />
Euro pro Jahr. Das Ziel, »nie wieder in<br />
Geiselhaft durch den Finanzsektor genommen<br />
zu werden«, sei nicht erreicht worden, schreibt<br />
der Sachverständigenrat zur Begutachtung der<br />
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.<br />
Sigmar Gabriel hat als einer der Ersten die<br />
politische Brisanz dieser Entwicklung erkannt.<br />
Im Juli dieses Jahres berichteten die Zeitungen,<br />
dass bis zu 14 internationale Großbanken, darun-<br />
ter die Deutsche Bank, den Zinssatz Libor mani-<br />
puliert hätten. Zur selben Zeit empörten sich<br />
Bankkunden über die Rekordzinsen auf Dispokredite,<br />
während die Kreditinstitute sich bei der<br />
Zentralbank fast umsonst Geld leihen konnten.<br />
Und dann beschloss der Bundestag auch noch,<br />
dass mit deutschen Steuergeldern spanische Ban-<br />
ken gerettet werden sollen.<br />
Manipulation, Abzocke und Steuersubventio-<br />
nen verdichten sich zur Dreifaltigkeit des Ban-<br />
ken unwe sens. Die Zeit war gekommen, die Wut<br />
herauszuschreien. Das war schon immer Gabriels<br />
Stärke. Der SPD-Chef veröffentlicht am 21. Juli<br />
ein Thesenpapier zur Regulierung der Finanz-<br />
märkte. Die Banken, so schreibt er, »erpressen die<br />
Staaten«, »diktieren die Politik«, »zahlen unan-<br />
ständige Gehälter« und »zocken ihre Kunden ab«.<br />
Die SPD setzt auf die<br />
Fachkenntnisse der Bundesbank<br />
Steinbrück liefert nun die Details nach. Intensiv<br />
wurde an seinem Konzept gearbeitet. Gleich zwei<br />
Gremien Gremien waren waren damit da befasst. Eine der Arbeits-<br />
gruppen, grup rund 25 Mann stark,<br />
wwurde<br />
vom SPD-Vorstand<br />
eeingesetzt,<br />
tagt in Frankfurt<br />
und wird vom hessischen<br />
Parteichef Thorsten Schäfer-<br />
Gümbel geleitet. Ihr gehören<br />
hochrangige Banker und<br />
Wissenschaftler W<br />
an – darunter<br />
der de ehemalige Bundesbankvor-<br />
stand sta Hans-Helmut Kotz und<br />
sein sein Nac Nachfolger Joachim Nagel.<br />
Die Die zweite, zweite, entscheidende Runde ist bei<br />
Steinbrück Steinbrück ang angesiedelt, der ebenfalls auf die<br />
Kompetenz K<br />
eines Bundesbankers vertraut:<br />
Sein engster Berater ist Rainer Stollhoff, der als<br />
Bankenaufseher für die Währungsbehörde gearbeitet<br />
hat. Steinbrück selbst hat sich mit in-<br />
ternationalen Finanzgrößen wie dem ehemaligen<br />
amerikanischen Notenbankchef Paul Volcker und<br />
Mitgliedern der britischen Vickers-Kommission<br />
getroffen, die die Pläne zur Reform der Banken<br />
im Vereinigten Königreich ausgearbeitet hat.<br />
Steinbrücks Vorschläge sollen die Lücken in<br />
der Finanzregulierung schließen – und den Mega-<br />
banken ihr Drohpotenzial nehmen. Er fordert<br />
einen von den Kredithäusern finanzierten europäischen<br />
Abwicklungsfonds, der es ermöglicht,<br />
auch große Banken kontrolliert zu schließen,<br />
wenn sie in Schieflage geraten. Vor allem aber<br />
sollen die Banken gezwungen werden, Kreditgeschäft<br />
und Handelsaktivitäten zu trennen.<br />
Wenn sich die Händler verzocken, so die Hoff-<br />
nung, muss der Staat nicht eingreifen, weil Spar-<br />
einlagen und Kreditversorgung abgeschirmt sind.<br />
Steinbrück schwebt dabei keine Zerschlagung<br />
vor, sondern eine organisatorische Spaltung:<br />
Die Banken müssten unterschiedliche<br />
Tochtergesellschaften unter einem gemeinsamen<br />
Dach gründen. Das hat den Vorteil, dass<br />
sie ihren Kunden trotzdem noch alle Dienstleistungen<br />
aus einer Hand anbieten können.<br />
Gerade große Unternehmen wollen nicht nur<br />
Kredite, sondern auch komplexe Finanzprodukte<br />
wie Währungsabsicherungen, die in den<br />
Fortsetzung auf S. 20<br />
20. September <strong>2012</strong> <strong>DIE</strong> <strong>ZEIT</strong> N o <strong>39</strong> 19<br />
GERECHTIGKEIT<br />
Dumm macht arm<br />
Wer das soziale Gefälle verkleinern<br />
will, muss in Bildung investieren<br />
Deutschland wird ungerechter. An diesem<br />
Urteil führt nach den neuesten Zahlen des<br />
Armutsberichtes der Bundesregierung kein<br />
Weg vorbei. Denn der Bericht dokumentiert:<br />
Die Reichen werden auch in der Krise<br />
reicher, die Armen ärmer. Bei den einen<br />
wächst das private Vermögen. Die anderen<br />
können mitunter sogar durch einen Vollzeitjob<br />
ihre Familie nicht mehr ohne staatliche<br />
Hilfe ernähren. Kurz: Deutschland verteilt<br />
um, und zwar von unten nach oben.<br />
Das ist politischer Sprengstoff. Zumal in<br />
diesem Land ja sowieso das Gefühl zunimmt,<br />
für die Finanzkrise bluteten immer<br />
die Falschen.<br />
Trotzdem würde man es sich mit der<br />
puren Wiederbelebung klassischer Umverteilungspolitik<br />
zu leicht machen. Höhere<br />
Einkommens- und Erbschaftsteuern für<br />
die Wohlhabenden, endlich eine Transaktionssteuer<br />
gegen die Spekulation oder<br />
Mindestlöhne zur Unterstützung von Geringverdienern<br />
wären ja nicht falsch. Aber<br />
sie änderten nichts an einer entscheidenden<br />
Ursache des Problems: der mangelnden<br />
Bildung der Armen.<br />
Der Bericht der Bundesregierung wie<br />
auch eine Reihe anderer Studien belegen:<br />
Ob jemand arm bleibt oder reich wird,<br />
liegt ganz entscheidend an seiner Ausbildung.<br />
Wer sich bildet, dem geht es in diesem<br />
Land ganz gut. Wer aber als Kind<br />
nichts gelernt hat, der holt das später nur<br />
schwer auf und bleibt arm bis ins Rentenalter.<br />
Die Ungelernten mit den einfachen<br />
Jobs leiden unter der globalen Konkurrenz,<br />
ihre Löhne stagnieren. Dieses Schicksal<br />
trifft überproportional oft Migranten<br />
und Schulabbrecher, aber auch Mütter, die<br />
lange nicht gearbeitet haben.<br />
Wer das ändern will, wer Chancen gerechter<br />
verteilen und mehr Menschen in<br />
diesem Land ein gutes Leben ermöglichen<br />
will, der muss in Ausbildung investieren,<br />
und zwar großzügig. Er muss Geld in die<br />
Kitas stecken, die Sprachausbildung für<br />
Migrantenkinder ausbauen, die Weiterbildung<br />
im Job erleichtern, den Wiedereinstieg<br />
der Mütter fördern.<br />
Ein bisschen von alledem geschieht schon.<br />
Und man kann sogar die ersten, zarten Erfolge<br />
dokumentieren: Die Zahl der Schulabbrecher<br />
sinkt, Migranten mittleren Alters sind<br />
gebildeter als ihre Eltern, und die Beschäftigung<br />
liegt auf einem Höchststand. Das alles<br />
reicht bei Weitem nicht, zumal das augenblickliche<br />
Jobwunder auch viel mit der deutschen<br />
Sonderkonjunktur zu tun hat. Doch noch<br />
etwas anderes stimmt vorsichtig optimistisch:<br />
Die Kanzlerin redet heute oft und gern über<br />
Bildungsfragen, die Sozialdemokraten haben<br />
das Thema für ihren Wahlkampf entdeckt.<br />
Auf einem Kongress ließen sie am vergangenen<br />
Wochenende über Gerechtigkeit zunächst<br />
Bildungsexperten reden. Und das ist gut: Einen<br />
interessanten politischen Streit über den<br />
besten Weg in die Bildungsrepublik, den<br />
brauchen wir jetzt. PETRA PINZLER<br />
60 SEKUNDEN FÜR<br />
Komasaufen<br />
Da hat die Bundeszentrale für gesundheitliche<br />
Aufklärung aber ein fettes Ding gedreht: Die<br />
Anzahl der Jugendlichen, die sich ins Koma<br />
saufen, ist um rund fünf Prozent gesunken.<br />
Verantwortlich dafür soll die fetzige Kampagne<br />
»Alkohol? Kenn dein Limit« sein, die<br />
zum dreijährigen Jubiläum mit neuen Motiven<br />
aufwartet, jetzt in noch anbiedernderer Pseudojugendsprache<br />
(»anflirten oder abstürzen«<br />
– Echt jetzt?). Allerdings, so zeigt die Studie,<br />
trinken bloß Mädchen und ganz Junge weniger,<br />
männliche Teenager saufen weiter.<br />
Tatsächlich weiß jeder, der ab und zu das<br />
Haus respektive Amt verlässt, dass die wirklich<br />
coolen und schönen Mädchen keinen Tropfen<br />
anrühren, immer cooler, immer schöner werden<br />
und mit zunehmender Verachtung auf<br />
den gemeinen Komasäufer blicken.<br />
Und hier zeigt sich das viel größere Problem:<br />
das Auseinanderdriften der Geschlechter.<br />
Wer soll denn noch Kinder kriegen in<br />
diesem Land, wenn nicht mal mehr die Jungen<br />
zueinanderfinden?<br />
Die Ämter, wenn sie uns schon ins Leben<br />
regieren, wären gut beraten, Jungen zu anderen<br />
Hobbys zu zwingen. Risikosportarten ziehen<br />
gut bei Mädels. Auf Partys könnten die Jungs<br />
von ihren wilden Erlebnissen erzählen, den<br />
Kriegen des modernen Menschen. Und den<br />
dann überflüssig gewordenen Alkohol über die<br />
aufgeschürften Knie schütten. ANNE KUNZE