DIE ZEIT 39/2012 - ElectronicsAndBooks
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Wochenmarkt<br />
Von<br />
ELISABETH RAETHER<br />
Die kulinarische Integration von Einwanderern<br />
funktioniert in Deutschland insofern<br />
sehr gut, als die Inder, Chinesen, Türken,<br />
Griechen wie echte Deutsche das Kochen verlernen,<br />
sobald sie unser Land betreten. Die<br />
chinesische Küche, eine der besten der Welt,<br />
ist in Deutschland durch Nudelbratstationen<br />
in Bahnhöfen repräsentiert. Die Türken vergessen<br />
ihre Sultane und servieren Pressfleisch<br />
im Brot. Die üble Qualität der Einwandererküche,<br />
in der nichts Ursprüngliches mehr zu<br />
schmecken ist, sagt wahrscheinlich einiges<br />
darüber aus, wie viel Kulturunterschiede ein<br />
Land bereit ist auszuhalten.<br />
Die Inder kochen in ihren Restaurants hier<br />
ja nur Gerichte, die grundsätzlich braungelb-rotbraun<br />
sind, was sie sich in deutschen<br />
Kantinen abgeguckt haben. Aber über die<br />
indische Küche gibt es auch 800 Seiten umfassende<br />
Kochbücher. Indien von Pushpesh<br />
Pant erscheint jetzt im Edel Verlag auf<br />
46<br />
Wann kommt die Greencard für indische Gemüse-Fisch-Currys?<br />
Deutsch. Darin steht zum Beispiel, dass ein<br />
Kürbis gar nicht unbedingt zur Suppe gemacht<br />
werden muss. Man kann ihn, nach<br />
einem Einkauf beim Asiamarkt, auch gut in<br />
einem Fischcurry essen.<br />
Dafür werden zunächst Kurkuma und Limettensaft<br />
in einer Schüssel verrührt. Man reibt<br />
den Fisch damit ein und salzt ihn etwas. So<br />
zieht er 15 Minuten im Kühlschrank durch.<br />
Fischcurry mit Kürbis (für 4 Personen)<br />
1 TL gemahlene Kurkuma, 1 EL Limettensaft,<br />
Salz, 750 g festes Fischfilet (ohne Haut),<br />
1 EL Pflanzenöl, 500 g Kürbis (z. B. Hokkaido;<br />
evtl. Saisongemüse wie Mangold,<br />
Karotten usw.), 1 EL Tamarindenextrakt,<br />
1 Tomate (gehäutet), ½ TL Cayennepfeffer,<br />
½ TL Zucker, ¼ TL Garam Masala<br />
Das Laub fällt, der KÜRBIS kommt<br />
Für die Würzpaste<br />
1 großer Zweig Koriandergrün,<br />
4 grüne Chilischoten (entkernt, gehackt),<br />
2–3 cm großes Stück Ingwer (geschält, grob<br />
gehackt), 6 Knoblauchzehen (geschält)<br />
Für die Würzpaste werden alle Zutaten im<br />
Mixer fein püriert. Etwas salzen. Falls nötig,<br />
die Paste mit etwas Wasser verdünnen.<br />
Das Öl lässt man in einem tiefen Topf bei<br />
schwacher bis mittlerer Hitze heiß werden.<br />
Sanft und ohne zu bräunen, soll die Würzpaste<br />
darin unter Rühren anbraten. Jetzt kommen<br />
der in Würfel geschnittene Kürbis und<br />
das Gemüse hinzu sowie 250 ml Wasser. Aufkochen,<br />
die Hitze reduzieren und alles zugedeckt<br />
je nach Garzeit ungefähr 8 Minuten<br />
köcheln lassen. (Wer will, fügt auch vorgekochte<br />
Kichererbsen hinzu.) Tama rin denextrakt,<br />
Tomate und den Fisch dazugeben.<br />
Man gießt noch mal 250 ml Wasser nach und<br />
schmeckt mit Cayennepfeffer, Zucker und<br />
Salz ab. Zugedeckt in etwa 5 Minuten fertig<br />
garen. Mit Garam Masala bestreut servieren.<br />
Fotos Jason Lowe