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Nietzsche, Friedrich - Di...

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178.<br />

Zur moralischen Aufklärung. − Man muss den Deutschen ihren Mephistopheles ausreden:<br />

und ihren Faust dazu. Es sind zwei moralische Vorurtheile gegen den Werth der<br />

Erkenntniss.<br />

179.<br />

Gedanken. − Gedanken sind die Schatten unserer Empfindungen, − immer dunkler, leerer,<br />

einfacher, als diese.<br />

180.<br />

<strong>Di</strong>e gute Zeit der freien Geister. − <strong>Di</strong>e freien Geister nehmen sich auch vor der<br />

Wissenschaft noch ihre Freiheiten − und einstweilen giebt man sie ihnen auch, − so lange<br />

die Kirche noch steht! − In so fern haben sie jetzt ihre gute Zeit.<br />

181.<br />

Folgen und Vorangehen. − A.: "Von den Beiden wird der Eine immer folgen, der Andere<br />

immer vorangehen, wohin sie auch das Schicksal führt. Und doch steht der Erstere über<br />

dem Anderen, nach seiner Tugend und seinem Geiste!" B.: "Und doch? Und doch? Das ist<br />

für die Anderen geredet; nicht für mich, nicht für uns! − Fit secundum regulam."<br />

182.<br />

In der Einsamkeit. − Wenn man allein lebt, so spricht man nicht zu laut, man schreibt auch<br />

nicht zu laut: denn man fürchtet den hohlen Widerhall − die Kritik der Nymphe Echo. −<br />

Und alle Stimmen klingen anders in der Einsamkeit!<br />

183.<br />

<strong>Di</strong>e Musik der besten Zukunft. − Der erste Musiker würde mir der sein, welcher nur die<br />

Traurigkeit des tiefsten Glückes kennte, und sonst keine Traurigkeit: einen solchen gab es<br />

bisher nicht.<br />

184.<br />

<strong>Nietzsche</strong><br />

Justiz. − Lieber sich bestehlen lassen, als Vogelscheuchen um sich haben − das ist mein<br />

Geschmack. Und es ist unter allen Umständen eine Sache des Geschmackes − und nicht<br />

mehr!<br />

178. 100

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