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Nietzsche, Friedrich - Di...

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58.<br />

<strong>Di</strong>e krumme Nase.<br />

<strong>Di</strong>e Nase schauet trutziglich<br />

In's Land, der Nüster blähet sich −<br />

Drum fällst du, Nashorn ohne Horn,<br />

Mein stolzes Menschlein, stets nach vorn!<br />

Und stets beisammen find't sich das:<br />

Gerader Stolz, gekrümmte Nas.<br />

59.<br />

<strong>Di</strong>e Feder kritzelt.<br />

<strong>Di</strong>e Feder kritzelt: Hölle das!<br />

Bin ich verdammt zum Kritzeln−Müssen? −<br />

So greif' ich kühn zum Tintenfass<br />

Und schreib' mit dicken Tintenflüssen.<br />

Wie läuft das hin, so voll, so breit!<br />

Wie glückt mir Alles, wie ich's treibe!<br />

Zwar fehlt der Schrift die Deutlichkeit −<br />

Was thut's? Wer liest denn, was ich schreibe?<br />

60.<br />

Höhere Menschen.<br />

Der steigt empor − ihn soll man loben!<br />

Doch jener kommt allzeit von oben!<br />

Der lebt dem Lobe selbst enthoben,<br />

Der ist von Droben!<br />

61.<br />

Der Skeptiker spricht.<br />

<strong>Nietzsche</strong><br />

Halb ist dein Leben um,<br />

Der Zeiger rückt, die Seele schaudert dir!<br />

Lang schweift sie schon herum<br />

Und sucht und fand nicht − und sie zaudert hier?<br />

58. 19

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