Kernstruktur mit effektiven Dreiteilchenpotentialen - Technische ...
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Einleitung<br />
Eine zentrale Aufgabe der theoretischen Kernphysik besteht darin, die Eigenschaften<br />
von Atomkernen zu beschreiben und Vorhersagen, zum Beispiel für instabile Kerne,<br />
abzuleiten. Bei dem Versuch, diese einfach formulierte Aufgabe zu lösen, treten jedoch<br />
zwei grundlegende Probleme auf. Zum einen hat die nukleare Wechselwirkung eine<br />
komplexe Struktur, die bis heute noch nicht komplett erforscht ist. Zum anderen kann<br />
das quantenmechanische Vielteilchenproblem nicht exakt gelöst werden, das heißt, es<br />
müssen Näherungsverfahren entwickelt werden.<br />
Idealerweise würde man die nukleare Wechselwirkung aus der zugrundeliegenden<br />
Theorie der starken Wechselwirkung, der Quantenchromodynamik, herleiten, aber das<br />
ist bis jetzt noch nicht möglich. Eine recht neue Entwicklung stellt die chirale Wechselwirkung<br />
dar, die neben einer Zweiteilchenwechselwirkung auch eine Dreiteilchenwechselwirkung<br />
und weitere höhere Ordnungen liefert. Auf der anderen Seite wurden<br />
im Laufe der letzten Jahrzehnte mehrere sogenannte realistische Potentiale entwickelt,<br />
die teilweise auf der Mesonentheorie und teilweise auf der Phänomenologie der nuklearen<br />
Wechselwirkung aufbauen. Eines dieser Potentiale ist das Argonne v18 [1]. Seine<br />
Struktur und einige seiner Eigenschaften werden im ersten Kapitel vorgestellt, da es<br />
als Grundlage für diese Arbeit dient.<br />
Zur Lösung des quantenmechanischen Vielteilchenproblems wurden zahlreiche Methoden<br />
entwickelt. Eine Klasse von Näherungen bilden die sogenannten Mean-Field-<br />
Verfahren. Dabei wird ein einzelnes Nukleon im <strong>mit</strong>tleren Potential aller anderen Nukleonen<br />
betrachtet. Bei der Beschreibung von Atomkernen durch Mean-Field-Methoden,<br />
wie das Hartree-Fock-Verfahren, taucht ein grundsätzliches Problem auf. Die Nukleon-<br />
Nukleon-Wechselwirkung erzeugt starke Korrelationen. Dazu gehören zum einen Zentralkorrelationen,<br />
generiert durch eine kurzreichweitige Abstoßung, und zum anderen<br />
Tensorkorrelationen, die durch die Tensorkomponente der nuklearen Wechselwirkung<br />
induziert werden. Aufgrund der Einschränkungen des Hilbertraumes, die zum Beispiel<br />
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