Kernstruktur mit effektiven Dreiteilchenpotentialen - Technische ...
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Einleitung<br />
bei der Hartree-Fock-Methode gemacht werden, können diese Korrelationen nicht beschrieben<br />
werden. Aus diesem Grund wurde die Methode der unitären Korrelatoren<br />
entwickelt [2, 3, 4, 5]. Darin werden die kurzreichweitigen Korrelationen explizit durch<br />
eine zustandsunabhängige unitäre Transformation behandelt. Die unitäre Transformation<br />
hat den Vorteil, daß die Korrelationen entweder in die Zustände oder in die betrachteten<br />
Observablen eingebracht werden können. Mit Hilfe dieser Methode wird aus<br />
einem realistischen Potential eine korrelierte Wechselwirkung konstruiert, die ihrerseits<br />
als Grundlage für <strong>Kernstruktur</strong>rechnungen verwendet werden kann. Die Darstellung<br />
der unitären Transformation und ihre Eigenschaften sowie die Ableitung der korrelierten<br />
Wechselwirkung werden im zweiten Kapitel diskutiert.<br />
Auf der Grundlage dieser korrelierten Wechselwirkung kann die Hartree-Fock-Näherung<br />
auf <strong>Kernstruktur</strong>rechnungen angewendet werden [6, 7, 8]. Daher wird dieses Verfahren<br />
im dritten Kapitel unter Einbeziehung einer allgemeinen Dreiteilchenwechselwirkung<br />
abgeleitet. Das Hartree-Fock-Verfahren basiert auf dem Variationsprinzip und<br />
ist gut zur Beschreibung von Grundzustandseigenschaften von Atomkernen geeignet.<br />
Im Anschluß an die Herleitung der Hartree-Fock-Gleichungen werden einige Resultate<br />
gezeigt, die sich aus Rechnungen <strong>mit</strong> der aus dem Argonne v18 Potential gewonnenen<br />
korrelierten Wechselwirkung, die eine reine Zweiteilchenwechselwirkung ist, ergeben.<br />
Dabei wird eine Reihe von Kernen untersucht, die von 4 He bis 208 Pb reichen. Die<br />
Hartree-Fock-Ergebnisse werden als Ausgangspunkt für die Vielteilchenstörungstheorie<br />
[9] verwendet, die eine einfache Möglichkeit bietet, verbleibende langreichweitige<br />
Korrelationen <strong>mit</strong>einzubeziehen. Diese Vorgehensweise hat im Gegensatz zu vielen anderen<br />
Verfahren, zum Beispiel dem No-Core-Schalenmodell, den Vorteil, daß sie über<br />
die ganze Nuklidkarte hinweg angewendet werden kann. Es zeigt sich allerdings, daß eine<br />
Zweiteilchenwechselwirkung allein zur Beschreibung der Atomkerne nicht ausreicht.<br />
Am Beispiel von Bindungsenergien und Ladungsradien wird deutlich, daß die Bindungsenergien<br />
gut reproduziert werden, die Ladungsradien aber systematisch kleiner sind als<br />
die experimentellen Werte.<br />
Um die Beschreibung der Atomkerne zu verbessern, wird im vierten Kapitel eine<br />
abstoßende Dreiteilchenwechselwirkung eingeführt. Als erster Ansatz wird eine Kontaktwechselwirkung<br />
gewählt, die durch zwei Diracsche Deltadistributionen beschrieben<br />
wird. Dies ist zwar keine realistische Darstellung einer Wechselwirkung, hat aber den<br />
Vorteil, daß die Matrixelemente, die für alle Rechnungen benötigt werden, relativ einfach<br />
zu berechnen sind. Auf der Grundlage der Hartree-Fock-Rechnungen wird die<br />
optimale Stärke der Dreiteilchenwechselwirkung durch Vergleich <strong>mit</strong> experimentellen<br />
Daten festgelegt. Dabei zeigt sich, daß die Ladungsradien durch Hinzunahme der Dreiteilchenwechselwirkung<br />
optimal wiedergegeben werden können.<br />
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