Kernstruktur mit effektiven Dreiteilchenpotentialen - Technische ...
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Kapitel 4 · Dreiteilchenwechselwirkung<br />
4.1 Berechnung der Matrixelemente<br />
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Matrixelemente der Dreiteilchenwechselwirkung<br />
zu berechnen. Bei der sogenannten Talmi-Moshinsky-Transformation wird eine<br />
Separation zwischen Schwerpunkt- und Relativanteil durchgeführt. Dadurch vereinfacht<br />
sich die Berechnung der Matrixelemente, allerdings muß die aufwendige Transformation<br />
zur Trennung der Koordinaten durchgeführt werden. Eine andere Möglichkeit ist, direkt<br />
die Wellenfunktionen und die Wechselwirkung in Ortsdarstellung einzusetzen und die<br />
Integrale zu berechnen. Dieser Weg ist für eine Kontaktwechselwirkung relativ einfach,<br />
da die Eigenschaften der Deltadistribution ausgenutzt werden können.<br />
Im folgenden werden die Matrixelemente in der Basis des harmonischen Oszillators<br />
berechnet. Dabei werden die Spin- und Isospinanteile zunächst vernachlässigt.<br />
Der Dreiteilchenzustand wird vorläufig als Produkt aus drei Einteilchenzuständen geschrieben.<br />
Die Eigenzustände des harmonischen Oszillators haben die Quantenzahlen n<br />
(Hauptquantenzahl), l (Bahndrehimpuls) und ml (magnetische Quantenzahl). Da<strong>mit</strong><br />
sehen die Matrixelemente in Ortsdarstellung folgendermaßen aus:<br />
〈n1l1ml1| ⊗ 〈n2l2ml2| ⊗ 〈n3l3ml3|V3|n4l4ml4〉 ⊗ |n5l5ml5〉 ⊗ |n6l6ml6〉<br />
<br />
= d 3 x1d 3 x2d 3 x3〈n1l1ml1|x1〉〈n2l2ml2|x2〉〈n3l3ml3|x3〉<br />
×C3 δ (3) (x1 − x2) δ (3) (x1 − x3)〈x1|n4l4ml4〉〈x2|n5l5ml5〉〈x3|n6l6ml6〉.(4.2)<br />
Wenn die Einteilchenkoordinaten x2 und x3 durch die Relativkoordinaten r12 = x1−x2<br />
und r13 = x1 − x3 ersetzt werden, so können sofort die Eigenschaften der Deltadistribution<br />
ausgenutzt werden:<br />
<br />
d 3 x1d 3 x2d 3 x3〈n1l1ml1|x1〉〈n2l2ml2|x2〉〈n3l3ml3|x3〉<br />
=<br />
= C3<br />
×C3 δ (3) (x1 − x2) δ (3) (x1 − x3)〈x1|n4l4ml4〉〈x2|n5l5ml5〉〈x3|n6l6ml6〉<br />
<br />
d 3 x1d 3 r12d 3 r13〈n1l1ml1|x1〉〈n2l2ml2|x1 − r12〉〈n3l3ml3|x1 − r13〉<br />
×C3 δ (3) (r12) δ (3) (r13)〈x1|n4l4ml4〉〈x1 − r12|n5l5ml5〉〈x1 − r13|n6l6ml6〉<br />
<br />
d 3 x1〈n1l1ml1|x1〉〈n2l2ml2|x1〉〈n3l3ml3|x1〉<br />
×〈x1|n4l4ml4〉〈x1|n5l5ml5〉〈x1|n6l6ml6〉 . (4.3)<br />
So<strong>mit</strong> reduzieren sich die drei Raumintegrale auf ein Raumintegral.<br />
Die Eigenzustände des harmonischen Oszillators lauten in Ortsdarstellung [26]:<br />
44<br />
〈x|nlml〉 = Rnl(x)Ylml (Ω) . (4.4)