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Empirie und Analyse - Integrationspotenziale

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gefördert werden z.B. bei der Nutzung <strong>und</strong> Unterhaltung von Anlagen oder<br />

der Durchführung von Veranstaltungen. Aber auch lokale Persönlichkeiten <strong>und</strong><br />

Autoritäten können, wie das Beispiel Leutkirch zeigt, hier Vorbildfunktion<br />

übernehmen.<br />

Gute-Praxis-Beispiel<br />

Leutkirch: Nash Dom ( Haus für russischstämmige Jugendliche)<br />

In Leutkirch gab es Probleme mit dem Alkoholkonsum jugendlicher (Spät-)Aus-<br />

siedler im öffentlichen Raum. Der örtliche Polizeichef reagierte darauf nicht nur<br />

mit polizeilichen Mitteln, sondern ergriff die Initiative für eine sinnvolle soziale<br />

Beschäftigung der Jugendlichen. In Kooperation mit anderen zivilgesellschaft-<br />

lichen Akteuren <strong>und</strong> mit Unterstützung der Stadt wurde den Jugendlichen ein altes<br />

Haus zur Renovierung <strong>und</strong> Eigennutzung überlassen. Für dieses Haus wurde<br />

ein Trägerverein gegründet, der auch Mittel zur sozialpädagogischen Betreuung<br />

der Jugendlichen akquiriert hat. Nach Auslaufen der befristeten Förderung konnte<br />

durch die Kooperation mit dem örtlichen Eishockeyverein ein langfristiger<br />

Betrieb des Hauses gesichert werden.<br />

Geringe Ressourcen <strong>und</strong> Schwierigkeiten z.B. beim Erreichen von Zielgruppen<br />

können über lokale Kooperationen ausgeglichen werden. Die Kooperation<br />

zwischen verschiedenen Vereinen erleichtert es, auch für kleinere Zielgruppen<br />

Angebote entwickeln <strong>und</strong> vorhalten zu können. Hier ist die Bandbreite der<br />

Zusammenarbeit in den untersuchten Kreisen noch sehr unterschiedlich, sie<br />

reicht von gemeinsam organisierten Stadtfesten (z.B. in Garching) bis hin zu<br />

Kooperationsformen, die die vorhandenen Potenziale der Vereine (Zugänge zu<br />

Zielgruppen, Räume, Personal) gezielt nutzen (z.B. Landkreis Offenbach).<br />

In mehreren Fallstudienorten werden in enger Kooperation zwischen Vereinen<br />

lokale interkulturelle Feste durchgeführt. Mit Infoständen beispielsweise können<br />

sich unterschiedliche Gruppen nach außen darstellen <strong>und</strong> in Dialog mit<br />

den Festteilnehmern treten (vgl. Gute-Praxis-Beispiel: Brückenfest in Garching-<br />

Hochbrück). Die Bedeutung von Festen wird allerdings unterschiedlich bewertet.<br />

So hebt die Stadt Neu-Isenburg hervor, dass es wichtig sei, sich von punktuellen<br />

Formen der Begegnung <strong>und</strong> des gemeinsamen Feierns hin zu Begegnung<br />

<strong>und</strong> Austausch in gemeinsamen Alltagsstrukturen zu entwickeln. Hier wird<br />

durch die Integrationsbeauftragte der kontinuierliche Austausch zwischen Vereinen<br />

angeregt. Ein erstes offizielles Treffen, in dem u.a. gemeinsame Herausforderungen<br />

<strong>und</strong> Zukunftsthemen der Vereine diskutiert wurden, fand unter<br />

Beisein des Integrationsdezernenten sowie des Vorsitzenden des Ausländerbeirats<br />

statt.<br />

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<strong>Empirie</strong> <strong>und</strong> <strong>Analyse</strong>

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