Empirie und Analyse - Integrationspotenziale

Beispiele aus Meschede und Bestwig zeigen. Gleichwohl ist das Angebot im
ländlichen Raum im Vergleich zu den Ballungsräumen geringer und schwieriger
zu erreichen.
Gute-Praxis-Beispiele
Bestwig: Übergangsmanagement Schule – Beruf an der Hauptschule
Die Hauptschule Bestwig hat sich zum Ziel gesetzt, dauerhaft eine Übergangs-
quote ihrer Absolventinnen und Absolventen in den Ausbildungsmarkt von
50 Prozent zu erreichen. Im Jahr 2009 gelang dies bei 23 von 51 Absolventen.
Die Schulleitung ist sehr aktiv bei der Vermittlung von Praktikums- und Aus-
bildungsplätzen und sucht regelmäßige Kontakte zu den ansässigen Firmen, um
den Schülerinnen und Schüler über (Langzeit) Praktika systematisch beruf-
liche Orientierung und Erfahrung zu bieten. Über vielfältige Maßnahmen der
Berufs(wahl)vorbereitung erreichen Jugendliche mit Migrationshintergrund, die
über die Hälfte der Schülerinnen und Schüler an der Schule stellen, genauso gute
Übergangsquoten wie Jugendliche ohne Migrationshintergrund. Durch die Ver-
zahnung einzelner Projekte (wie z.B. Berufswahlpass, Orientierungspraktikum,
Betriebserkundungen, Bewerbungstrainings, Langzeitpraktikum) entstand ein
umfassendes, aufeinander abgestimmtes Programm, welches die Schülerinnen
und Schüler von der Klasse 7 bis zum Schulende begleitet und Berufsorientierung,
Berufseinstiegsbegleitung und nachschulische Betreuung zur zweiten Säule
neben der schulischen Entwicklung etabliert. An der Hauptschule in Bestwig ist
ein türkischstämmiger Schulsozialarbeiter Ansprechpartner für Schülerinnen
und Schüler, Eltern und Lehrerkollegium und steht auch nachmittags, nach Schulschluss,
in den Räumlichkeiten der Gemeinde als Ansprechpartner zur Verfügung.
Meschede: Ausbildungspatenschaften im Rahmen des Familienbündnisses
Das Projekt „Ausbildungspatenschaften“ im Rahmen des „Lokalen Bündnisses für
Familie in Meschede“ richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die gute schulische
Leistungen aufweisen und motiviert sind, aber dennoch keine Ausbildungsstelle
finden. Ihnen werden beruflich erfahrene Mentoren an die Seite gestellt, die die
Schülerinnen oder Schüler auf ihrem Weg in die Berufstätigkeit begleiten und sie
auf diesem Weg unterstützen, fördern und motivieren. Dieses Angebot nutzen
momentan vor allem Jugendliche mit Migrationshintergrund.
Lokale Unternehmen im ländlichen Raum haben eine wichtige Vorbildfunktion
für gelingende oder auch misslingende Integrationsprozesse. Eine Spezifik des
Zugangs zum Ausbildungs- und Arbeitsmarkt im ländlichen Raum liegt in der
stärkeren lokalen Verankerung kleiner und mittlerer familiengeführter Unternehmen.
Die lokale Verankerung, räumliche Nähe und enge soziale Netze können
zu besseren Vermittlungsmöglichkeiten nicht zuletzt aufgrund der höhe ren
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Empirie und Analyse