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Empirie und Analyse - Integrationspotenziale

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Si tuation von Migranten auf kommunalen Arbeitsmärkten schafft. Er wird der-<br />

zeit in fünf weiteren Kreisen <strong>und</strong> kreisfreien Städten implementiert. Im Hoch-<br />

sauerlandkreis wiederum gibt es – angeregt durch das Programm KOMM-IN<br />

des nordrhein-westfälischen Integrationsministeriums 18 – auf Landkreisebene<br />

seit 2005 eine systematische Beschäftigung mit dem Thema Integration. Dies<br />

führte zur zeitnahen Konzeption eines ersten Integrationsberichts <strong>und</strong> zur<br />

Durchführung regelmäßiger Integrationskonferenzen.<br />

Außer durch konkrete Förderprogramme zur Stärkung von Integrationsstruk-<br />

turen vor Ort bestimmen die Länder die Gestaltungsmöglichkeiten der Kom-<br />

munen in der Integrationspolitik durch die Rahmensetzungen <strong>und</strong> Förderange-<br />

bote in den verschiedenen politischen Handlungsfeldern mit. Gerade dort, wo<br />

die Länder im Rahmen der föderalen Aufgabenteilung unmittelbar zuständig<br />

sind, im Bereich Bildung, Erziehung oder Kultur, bestehen jedoch erhebliche<br />

länderspezifische Unterschiede bei der Berücksichtigung <strong>und</strong> Förderung inte-<br />

grationsrelevanter Belange. Die Förderung von Migrantenorganisationen,<br />

von muttersprachlichen Angeboten oder die finanzielle Ausstattung von Volks-<br />

hochschulen, Jugend- <strong>und</strong> Wohlfahrtsverbänden mit zum Teil migrations-<br />

spezifischen Bildungs- <strong>und</strong> Beratungsangeboten ist von Land zu Land sehr<br />

unterschiedlich.<br />

Die Länder haben auch wesentlichen Einfluss auf Prozesse der interkulturellen<br />

Öffnung, etwa in den Schulen. Ihnen obliegt die Einstellung von Lehrern mit<br />

Migrationshintergr<strong>und</strong> in den Schuldienst oder die Förderung der interkulturel -<br />

len Kompetenz in der Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung von Lehrern. Auf Landesebene<br />

wird zudem entschieden, wie viel politischen <strong>und</strong> rechtlichen Spielraum sie den<br />

Kommunen bei der Ausgestaltung eines kommunalen Bildungsmanagements<br />

<strong>und</strong> bei der aktiven Öffnung <strong>und</strong> Vernetzung von Bildungseinrichtungen ein-<br />

räumen.<br />

Die Bildungspolitik ist allerdings auch ein ausgewiesenes Beispiel für die Gren-<br />

zen oder Hemmnisse der föderalen Arbeitsteilung. Während die Kommunen<br />

in der Regel für die baulich-sachliche Schulausstattung zuständig sind, bestim-<br />

men die Länder im Rahmen ihrer Bildungshoheit die gr<strong>und</strong>legende Ausrich-<br />

tung des Schulsystems, die Inhalte <strong>und</strong> die personelle Ausstattung der Schulen.<br />

Auch der B<strong>und</strong> förderte in der Vergangenheit Investitionen im Bildungsbereich,<br />

beispielweise durch den Ausbau der Ganztagsschulen. Im Geflecht dieser Auf-<br />

gaben(zer)teilung kommt es – auch in den am Projekt beteiligten Kommunen –<br />

zu Reibungsverlusten, Zuständigkeitsgerangel, hohen Transaktionskosten sowie<br />

Abstimmungs- <strong>und</strong> Kommunikationsproblemen, die ein effektives Bildungs-<br />

management vor Ort erschweren.<br />

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<strong>Empirie</strong> <strong>und</strong> <strong>Analyse</strong>

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