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Empirie und Analyse - Integrationspotenziale

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uns“ erfolgreich ein Netzwerk von Verwaltung, Vereinen, Bildungseinrichtungen<br />

<strong>und</strong> weiteren lokalen Akteuren aufgebaut. Und auch im Hochsauerlandkreis<br />

wird die Bedeutung des Sports für Integrationsprozesse hervorgehoben: Der<br />

Landkreis <strong>und</strong> der Kreissportb<strong>und</strong> unterstützen engagierte Vereine bei ihrer<br />

Integrationsarbeit über das Projekt „Integration durch Sport“.<br />

Allerdings bleibt auch in den Sportvereinen <strong>und</strong> in den Vereinssparten, in<br />

denen relativ viele Menschen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> aktiv sind, die Zahl<br />

derjenigen gering, die eine Funktion übernehmen (z.B. als Jugendtrainer). So<br />

liegt im Kreissportb<strong>und</strong> Meschede der Anteil der Trainings- <strong>und</strong> Übungsleiter<br />

mit Migrationshintergr<strong>und</strong> bei r<strong>und</strong> einem Prozent. Gemeinsame Aufgabe<br />

von Hochsauerlandkreis <strong>und</strong> Kreissportb<strong>und</strong> ist es deshalb, mehr Menschen<br />

mit Migrationshintergr<strong>und</strong> für die Übernahme von Funktionen zu gewinnen<br />

<strong>und</strong> z.B. als Jugendtrainer oder Schiedsrichter zu qualifizieren. In Vereinen mit<br />

hohem Migrantenanteil <strong>und</strong> integrationspolitisch aktiven Mitgliedern hat<br />

sich der Anteil der Jugendtrainer in den Mehrspartensportvereinen in den<br />

letzten Jahren bereits merklich erhöht (z.B. TSG in der Stadt Neu-Isenburg).<br />

Deutlich wird in mehreren Städten, dass diese Prozesse durch interkulturelle<br />

Fortbildung von Trainerinnen <strong>und</strong> Trainern <strong>und</strong> Vorstandsmitgliedern gestärkt<br />

werden können.<br />

In den Untersuchungskommunen scheint insbesondere die zielgruppenbezo gene<br />

Arbeit mit Frauen <strong>und</strong> Mädchen vor besondere Herausforderungen gestellt<br />

zu sein. In kleinen Vereinen, die wenige Sparten anbieten, ist das Erreichen<br />

spezieller Zielgruppen mit Sportarten <strong>und</strong> Rahmenbedingungen, die über das<br />

„Standardangebot“ hinausgehen, besonders erschwert. Kleine Vereine befinden<br />

sich in einem besonderen Dilemma begrenzter personeller <strong>und</strong> räumlicher<br />

Ressourcen, das teils nur vereinsübergreifend lösbar scheint. In allen Fallstudienstädten<br />

wird auf die Schwierigkeit hingewiesen, die ältere Generation<br />

sowie Mädchen <strong>und</strong> Frauen in das Vereinsleben einzubinden. Die verstärkte<br />

Einbindung von Mädchen <strong>und</strong> Frauen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> die Entwicklung<br />

zielgruppenspezifischer Angebote, z.B. für jüngere türkische Frauen,<br />

wird deshalb (u.a. im Hochsauerlandkreis <strong>und</strong> in Neu-Isenburg) explizit als<br />

Ziel formuliert. Gesprächspartnerinnen verweisen hier insbesondere auf die<br />

Herausforderung bei der Einbindung muslimischer Frauen. In Neu-Isenburg<br />

wird regelmäßig von der Beauftragten für Frauenfragen in Kooperation mit<br />

dem Dezernat für Integration <strong>und</strong> weiteren relevanten Fachbereichen ein Vereins-Schnupperabend<br />

organisiert, der sich ausschließlich an Mädchen <strong>und</strong><br />

Frauen richtet. In den Räumlichkeiten der Haupt- <strong>und</strong> Realschule kommen Interessierte<br />

<strong>und</strong> hierunter viele Personen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> zusammen,<br />

um sich über die Angebote zu informieren.<br />

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<strong>Empirie</strong> <strong>und</strong> <strong>Analyse</strong>

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