23.07.2013 Aufrufe

Empirie und Analyse - Integrationspotenziale

Empirie und Analyse - Integrationspotenziale

Empirie und Analyse - Integrationspotenziale

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

heiten für die Auseinandersetzung mit verschiedenen Bedarfen <strong>und</strong> Wünschen<br />

sowie Gemeinsamkeiten unterschiedlicher Nutzer. Dazu gehören soziale In-<br />

frastruktureinrichtungen, insbesondere Kindertageseinrichtungen <strong>und</strong> Schulen,<br />

die eine wichtige Anlauf- <strong>und</strong> Vernetzungsfunktion übernehmen können.<br />

Bei sich daraus entwickelnden Aktivitäten steht dann nicht mehr das Thema<br />

„Integration“ im Mittelpunkt, sondern das gemeinsame interessenbezogene<br />

Handeln.<br />

Gute-Praxis-Beispiel<br />

Garching: Bauliche <strong>und</strong> symbolische Aufwertung im Stadtteil Hochbrück<br />

Eine steigende Sensibilisierung für die Problemlagen im räumlich von der Kern-<br />

stadt durch die B<strong>und</strong>esautobahn getrennten <strong>und</strong> stark von Migranten bewohnten<br />

Stadtteil Hochbrück führte in den letzten Jahren zu einer größeren stadtent-<br />

wicklungspolitischen Aufmerksamkeit für das jahrzehntelang vernachlässigte<br />

Quartier. So wurden durch die Stadt gezielt Flächen für den Eigenheimbau aus-<br />

gewiesen <strong>und</strong> Aufwertungsmaßnahmen des Wohnumfeldes durch den Bau von<br />

Spielplätzen vorgenommen. Zudem unterstützt die Stadt seit einigen Jahren<br />

die im Stadtteil ansässigen Vereine in ihrer Kooperation mit der dortigen Kinder-<br />

tageseinrichtung, der Gr<strong>und</strong>schule <strong>und</strong> dem Jugendhaus Hochbrück. Ziel ist es,<br />

Garching-Hochbrück auch für die Bewohner der Kernstadt attraktiver zu gestal-<br />

ten <strong>und</strong> eine Reintegration des abgelegenen Quartiers in die Stadt zu stärken.<br />

So findet die traditionell einmal im Jahr von der Bürgermeisterin organisierte<br />

Bürgerversammlung seit 2010 auch in Hochbrück statt.<br />

6.4 Fazit<br />

Die am Projekt beteiligten Städte zeigen in Bezug auf residentielle Segrega-<br />

tionsprozesse <strong>und</strong> daran anknüpfende Stigmatisierungsdiskurse, den Wohn-<br />

eigentumserwerb von Migranten sowie die partizipatorischen Gestaltungs-<br />

möglichkeiten städtischer Sozialräume durch Migranten sehr unterschiedliche<br />

Muster. So sind auch in Städten des ländlichen Raums parallel verlaufende<br />

Entwicklungen eines zunehmenden Wohneigentumserwerbs einerseits <strong>und</strong><br />

Segregationstendenzen andererseits zu beobachten.<br />

Die soziale <strong>und</strong> ethnische Segregation in Kleinstädten stellt sich sehr klein-<br />

räumig auf Block- oder Straßenzugebene dar. Funktionale Benachteiligungen<br />

des Wohnens in segregierten Gebieten waren aufgr<strong>und</strong> des kleineren Maß-<br />

stabs der Segregation <strong>und</strong> der besseren städtischen Einbindung der Quartiere<br />

kaum zu beobachten. Jedoch ist die Wohnbevölkerung in segregierten Ge-<br />

bieten einer starken Stigmatisierung ausgesetzt. Eine besonders ausgeprägte<br />

Form der Stigmatisierung der Bewohner zeigt sich bei der wohnräumlichen<br />

Konzentration von Flüchtlingen <strong>und</strong> Asylbewerbern in zentralen Unterkünften<br />

166<br />

<strong>Empirie</strong> <strong>und</strong> <strong>Analyse</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!