Empirie und Analyse - Integrationspotenziale
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weisen darauf hin, dass Bildungserfolge von Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten<br />
bisher nicht ausreichend honoriert werden.<br />
Gelingt eine Integration in den Arbeitsmarkt, dann übernehmen insbesondere<br />
Migrantinnen oft Tätigkeiten mit niedrigem Status <strong>und</strong> in den unteren <strong>und</strong><br />
untersten Berufspositionen (Granato 2004). Auch in der öffentlichen Verwaltung<br />
sind junge Menschen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> unterrepräsentiert. Hier sind<br />
nur 3 Prozent der 20- bis 29-Jährigen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> beschäftigt,<br />
während es bei Gleichaltrigen ohne Migrationshintergr<strong>und</strong> 10 Prozent sind<br />
(OECD 2007).<br />
Übergangschancen von Schule in den Arbeitsmarkt im ländlichen Raum<br />
In vielen kleinen Städten <strong>und</strong> Gemeinden des ländlichen Raums ist die Arbeits-<br />
marktintegration von Menschen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> offenbar etwas<br />
weniger problematisch als in den Ballungsräumen. Dennoch bestätigt sich auch<br />
hier die allgemeine Feststellung, dass Menschen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> in<br />
der Regel doppelt so häufig von Arbeitslosigkeit betroffen sind wie der Durch-<br />
schnitt der Bevölkerung. Entsprechend finden sich auch überdurchschnittlich<br />
viele Jugendliche mit Migrationshintergr<strong>und</strong> in Maßnahmen zur Berufsqualifi-<br />
zierung. Zudem sind mit Blick auf die unterschiedlichen wirtschaftsstruktu-<br />
rellen Bedingungen in den Untersuchungsräumen deutliche Unterschiede bei<br />
den Integrationsbedingungen in den Arbeitsmarkt zu konstatieren. Während in<br />
wirtschaftlich stabilen Regionen mit zum Teil (noch) vielen Einfacharbeits-<br />
plätzen im industriellen Sektor die Integration von Jugendlichen mit Migrations-<br />
hintergr<strong>und</strong> in den Arbeitsmarkt relativ gut gelingt (z.B. Ebersdorf, Leutkirch,<br />
aber auch in Ravensburg), stellt sich die Situation in einigen wirtschaftlich<br />
stabilen Regionen mit geringen Arbeitsplatzanteilen in diesen traditionellen<br />
Sektoren schwieriger dar (z.B. Neu-Isenburg, Garching). Wobei hier auch wieder<br />
mit Blick auf die verschiedenen Migrantengruppen <strong>und</strong> deren Qualifikationen<br />
zu differenzieren ist. So arbeiten <strong>und</strong> leben z.B. in Garching viele ausländische<br />
Wissenschaftler.<br />
Aus den ostdeutschen Untersuchungsgebieten wird aufgr<strong>und</strong> der allgemein<br />
kritischen Arbeitsmarktlage von besonders schwierigen Zugangsbedingungen<br />
für Menschen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> in den Arbeitsmarkt berichtet. An-<br />
gesichts eines in vielen Kommunen absehbaren Fachkräftemangels wird jedoch<br />
zugleich das geringere Bildungsniveau von Jugendlichen mit Migrationshinter-<br />
gr<strong>und</strong> beklagt. Daher gibt es auch in den kleinen Städten <strong>und</strong> Gemeinden des<br />
ländlichen Raums inzwischen eine Reihe von Projekten, die der „nachhol enden“<br />
Qualifikation von Jugendlichen an der Schwelle zur Ausbildung <strong>und</strong> der Unter-<br />
stützung beim Ausbildungs- bzw. Berufseinstieg dienen, wie die nach folgenden<br />
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