Hans Helmut Knutter: Faschismus Keule (1993) - new Sturmer
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Antifaschismus in der Innen- und<br />
Außenpolitik 1952-1989<br />
In den Zeiten des »Kalten Krieges« hatten die Antifaschismus-Kampagnen<br />
die Funktion, die Bundesrepublik Deutschland<br />
zu isolieren, ihren westlichen Verbündeten zu suggerieren,<br />
sie sei geistig und personell die Fortsetzung des »Dritten<br />
Reiches«. Den westlichen Demokratien sollte die Meinung<br />
vermittelt werden, dieser Verbündete sei ihre Unterstützung<br />
nicht wert, weil die Opfer von gestern mit den Tätern in ein<br />
widernatürliches Bündnis gezwungen seien. Außerdem<br />
wurde unterstellt, die kriegerische Mentalität, das Revanchestreben<br />
der nach wie vor in der Bundesrepublik herrschenden<br />
unverbesserlichen und unbelehrten Ewiggestrigen werde den<br />
Verbündeten einen neuen Krieg bringen. Es sei deshalb moralisch<br />
geboten und auch zu verantworten, die Bündnisverpflichtungen<br />
aufzukündigen und die Bundesrepublik<br />
Deutschland fallenzulassen. Diese Kampagnen haben im<br />
Laufe der Jahre zwar Wirkung, aber letztlich keinen Erfolg<br />
gezeigt.<br />
Deutschland und die Deutschen waren durch die totale,<br />
politisch-militärische wie moralische Niederlage in eine Paria-Rolle<br />
geraten. Ein Ziel deutscher Politik mußte es sein,<br />
das negative Image Deutschlands zu verbessern. Jede »Vergangenheitsbewältigung«<br />
müßte in dieser Situation zu einem<br />
totalen Bruch mit dem nationalsozialistischen System führen.<br />
Hier bildeten sich im östlichen und westlichen Teil<br />
Deutschlands Unterschiede heraus, die der antifaschistisehen<br />
Propaganda Angriffsflächen boten. Während unter<br />
dem Deckmantel einer antifaschistisch-demokratischen Um-<br />
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