Hans Helmut Knutter: Faschismus Keule (1993) - new Sturmer
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Antifaschismus-Arbeit von<br />
»Autonomen« und Anarchisten<br />
Organisatorisch ungebundene »antifaschistische« Aktivisten,<br />
die sich selbst als »Autonome« bezeichnen, sehen seit<br />
eh und je im Antifaschismus eine Möglichkeit, ihre lockeren<br />
Strukturen zu festigen und ihren subversiven Zielen näher zu<br />
kommen. So schrieben Autonome aus Göttingen in einem<br />
Diskussionspapier zur autonomen Organisierung (August<br />
1991): »Autonome sollten sich unter dem Vorzeichen >Antifa<<br />
organisieren von den Städten und Gemeinden bis zu<br />
bundesweiten Treffen. Die Stärke des autonomen Antifaschismus<br />
liege in dessen großer Mobilisierungsfähigkeit.<br />
Über die antifaschistische Selbsthilfe werde militante Praxis<br />
in den eigenen Reihen verankert und von anderen Menschen<br />
als legitim akzeptiert. Die Auseinandersetzung mit Nazis<br />
führte zwangsläufig zur Auseinandersetzung mit der Staatsmacht,<br />
den Bullen, damit erreicht der Kampf neue Dimensionen.«<br />
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»Autonome« Gruppierungen hatten in den letzten Jahren<br />
vermehrt Zulauf. Das Bundesamt für Verfassungsschutz gibt<br />
die Zahl von 2300 »Autonomen« plus ein mobilisierungsfähiges<br />
Umfeld von mehreren tausend Personen mit Gewaltbereitschaft<br />
an. 44 Nach letzten Meldungen sollen es etwa 5000<br />
sein (<strong>1993</strong>). Diese gewaltbereite Gruppierung hat kein einheitliches<br />
ideologisches Konzept; sie definiert sich über ein<br />
gemeinsames Lebensgefühl. So verbindet die verschiedenen<br />
»autonomen« Strömungen der Haß gegen Staat und Gesellschaft,<br />
auch »militante AntiStaatlichkeit« genannt. Das<br />
ganze System müsse beseitigt werden. Die Autonomen halten<br />
Gewalt für unerläßlich. Der Wille zum Widerstand<br />
müsse sich praktisch in »militanten Angriffen« ausdrücken.<br />
Diese »Antifa«-Gruppen erklären in Flugschriften und<br />
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