Hans Helmut Knutter: Faschismus Keule (1993) - new Sturmer
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Spiegelbild des »<strong>Faschismus</strong>«), Politik als Glaubenssache<br />
zu betreiben und nicht als Technik zur Wirklichkeitsgestaltung<br />
zu handhaben. Deshalb werden politische Gegner<br />
als Feinde betrachtet und behandelt. In der politischen<br />
Auseinandersetzung wird die persönliche Diffamierung<br />
üblich, Gewaltanwendung wird moralisch gerechtfertigt.<br />
3. Der »Antifaschismus« behält seine Bedeutung in der in-<br />
nerpolitischen Auseinandersetzung und für die politische<br />
Kultur Deutschlands. Nach wie vor dient er als Kampf<br />
und Erpressungsmittel. Er fördert die innenpolitische Po-<br />
larisierung. Die Entwicklung verläuft weg von der »Ge-<br />
meinsamkeit der Demokraten«, die sich unter dem Ein<br />
druck des Nationalsozialismus und der Etablierung des<br />
kommunistischen Systems in der Sowjetischen Besat-<br />
zungszone und in Osteuropa 1945 bis 1948 herausbildete<br />
und auf antitotalitärer Basis das politische Klima zwanzig<br />
Jahre lang prägte. Jetzt beobachten wir eine Neuformierung:<br />
Auf der einen Seite die CDU/CSU, verbunden mit der<br />
FDP und anderen konservativen und rechten Gruppierungen.<br />
Auf der anderen Seite die SPD, Grüne und organisatorisch<br />
ungebundene Linke (Intellektuelle, Christen, anarchistoide<br />
Kreise), deren moralische Basis der »Antifaschismus«<br />
ist. Die VVN und PDS sind diesem Spektrum<br />
zuzurechnen. Hier handelt es sich um einen theoretisch<br />
nicht fundierten »Antifaschismus«, der diese Bezeichnung<br />
deswegen verdient, weil eine unklare antikapitalistische<br />
Tendenz vorhanden ist. Die Trennlinie zum Antinationalsozialismus,<br />
der moralisch argumentiert, aber keine<br />
sozio-ökonomischen und -strukturellen Veränderungen<br />
will, ist nicht eindeutig.<br />
4. Gerade die Herausstellung kommunistischer Massenver<br />
brechen (Katyn, Internierungslager in der SBZ/DDR, Prak<br />
tiken des Ministeriums für Staatssicherheit) legen nahe,<br />
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