31.08.2013 Aufrufe

Hans Helmut Knutter: Faschismus Keule (1993) - new Sturmer

Hans Helmut Knutter: Faschismus Keule (1993) - new Sturmer

Hans Helmut Knutter: Faschismus Keule (1993) - new Sturmer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

wie an der sowjetischen Interpretation des Aufstandes vom<br />

17. Juni 1953 deutlich wird: »Die Tatsachen bezeugen, daß<br />

die am 17. Juni in Berlin verübte Provokation von den reaktionären<br />

Kreisen der Westmächte und ihren Helfershelfern<br />

aus dem Kreise der westdeutschen Monopolherren vorbereitet<br />

wurde.« 145 »Wie aus den Aussagen der am 17. Juni festgenommenen<br />

Unruhestifter hervorgeht, wurde die Provokation<br />

unter der unmittelbaren Leitung der amerikanischen<br />

Militärbehörden vorbereitet. Faschistische Abenteurer rotteten<br />

sich im amerikanischen Sektor Berlins zusammen.« 146<br />

Das KPD-Verbot im August 1956 löste eine weitere Antifaschismus-Kampagne<br />

aus. Mit dem Satz: »Heute beschreiten<br />

die regierenden Kreise Westdeutschlands denselben<br />

Weg, den der deutsche Nazismus gegangen war« 147 , sollte die<br />

kommunistische <strong>Faschismus</strong>interpretation belegt werden,<br />

also die These, daß sich das Monopolkapital faschistischer<br />

Prätorianer bedient, um die revolutionäre Arbeiterbewegung<br />

zu unterdrücken. Wenngleich es nach 1956 keine<br />

»faschistische« Bewegung gab, übernahm nach dieser Interpretation<br />

die deutsche Bundesregierung die Funktion des<br />

Unterdrückers.<br />

Anfang der sechziger Jahre läßt sich eine gewisse qualitative<br />

Veränderung der Antifaschismus-Kampagnen feststellen.<br />

Der Vorwurf des Revanchismus und Imperialismus wird<br />

jetzt mit gezielten Attacken gegen Einzelpersonen verstärkt<br />

vorgebracht. Exponierte Persönlichkeiten aus Regierungsund<br />

Militärkreisen wurden als Kriegsverbrecher denunziert,<br />

etwa der damalige Vorsitzende des NATO-Militärausschusses,<br />

General Adolf Heusinger 148 , der Generalinspekteur der<br />

Bundeswehr, Generalleutnant Friedrich Foertsch 149 , sowie<br />

der Leiter der Ludwigsburger Zentralstelle zur Untersuchung<br />

von NS-Verbrechen, Oberstaatsanwalt Erwin Ernst<br />

Schule, dem - ausgerechnet in dieser Position - NS-Mit-<br />

113

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!