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Hans Helmut Knutter: Faschismus Keule (1993) - new Sturmer

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ders, besser sein. So kann gleichzeitig das SED-System abgelehnt<br />

und die sozialistische Utopie gerettet werden.<br />

Viele westliche Stimmen haben sich vor 1989 positiv zur<br />

DDR und ihren Grundwerten geäußert. Gerade der Antifaschismus<br />

ist für westliche Sozialisten, Gewerkschafter, Kirchenvertreter,<br />

Friedensfreunde und »Progressive« in besonderem<br />

Maße moralische Grundlage für eine Kooperation<br />

gewesen. Als die Überzeugungskraft des Marxismus-Leninismus<br />

sank, nahm die Legitimationsfunktion des Antifaschismus<br />

vor der Wende noch zu. Im Januar 1989 wurde in<br />

Bremen unter dem Motto Leben und Lieben. Dem Haß keine<br />

Chance. Gemeinsam gegen Neofaschismus und Rassismus<br />

ein Aktionsbündnis gegründet, das die Vernetzung und Verbreitung<br />

einer bundesweiten antifaschistischen Bewegung<br />

zum Ziele hatte. Beteiligt waren die Aktion Sühnezeichen,<br />

die Jungsozialisten, die IG-Metall-Jugend, die Vereinigung<br />

der Verfolgten des Nazi-Regimes und die Grünen. Eine besonders<br />

wichtige Rolle spielten die DKP und ihre Jugendorganisation,<br />

die SDAJ.<br />

Am 11./12. Februar 1990, also nach der Wende, fand die<br />

zweite bundesweite Aktionskonferenz gegen Neofaschismus<br />

und Rassismus in Frankfurt statt. Sie endete mit einem Eklat.<br />

DKP und SDAJ, an deren Beteiligung früher niemand Anstoß<br />

genommen hatte, wurden auf Verlangen der DGB-Jugend<br />

und der Jusos ausgeschlossen, weil stalinistische Positionen<br />

nicht - wie rassistische oder sexistische - in »antifaschistischen«<br />

Bündnissen vertreten sein dürfen. Im Eifer der<br />

»Wende« hatten sich DGB und Jusos dem Antitotalitarismus<br />

angenähert. Man darf vermuten, daß dies nicht rational, sondern<br />

emotional geschah. Darüber kam es zum Bruch, so daß<br />

Aktion Sühnezeichen, Juso und IG-Metall-Jugend die Konferenz<br />

verließen. Da »antifaschistische« Arbeit ohne Beteiligung<br />

der Gewerkschaften für unmöglich erachtet wurde,<br />

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