Hans Helmut Knutter: Faschismus Keule (1993) - new Sturmer
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nicht mehr zu sichern sind oder wenn es dem formaldemokratischen<br />
System nicht mehr möglich ist, die sozialen und<br />
politischen Bedingungen den Erfordernissen des kapitalistischen<br />
Verwertungsprozesses anzupassen, dann besteht ein<br />
systemimmanenter <strong>Faschismus</strong>bedarf. Sei es allein mit Hilfe<br />
von Armee und Polizei, sei es mit Hilfe einer paramilitärisch<br />
organisierten Massenbewegung, mit einem eigenen System<br />
von Terror und Belohnungen, wird nunmehr versucht werden,<br />
direkte Herrschaft an Stelle der nicht mehr leistungsfähigen<br />
indirekten zu installieren und, auf der Grundlage eines<br />
neuen Klassenbündnisses, zu stabilisieren. Diese Möglichkeit<br />
und Gefahr verdient allein, <strong>Faschismus</strong> genannt zu werden.<br />
Begegnet werden kann ihm sehr wahrscheinlich am<br />
ehesten präventiv und vermittels eines umfassenden Bündnisses.«<br />
65<br />
Wenn der Antifaschismus kein »hilfloser Antifaschismus«<br />
sein solle, müsse er eine positive Perspektive bieten,<br />
die nur im Sozialismus liegen kann. Antifaschistische Politik<br />
sei nur »auf der Grundlage eines sozialistischen Bündnisses<br />
realisierbar. Gegen faschistische Gewalt hilft nur revolutionäre<br />
Gewalt. Nur durch die Vergesellschaftung der Wirtschaft,<br />
nur durch Ablösung des das System steuernden Kapitalprofites<br />
durch demokratische Planung ist der Systemgrund<br />
zu beseitigen, der ständig neuen <strong>Faschismus</strong>bedarf<br />
zugleich mit dem komplementären Potential an Verdummung<br />
und Aggression hervorbringt. . . Der Kampf gegen<br />
den <strong>Faschismus</strong> ist zu gewinnen nur als Kampf für den Sozialismus.«<br />
66<br />
Wenn Teile des Bildungsbürgertums fundamental gegen<br />
die politische und gesellschaftliche Ordnung opponieren, ist<br />
das schädlich, sofern diese Ordnung erhaltenswert, die erstrebte<br />
aber totalitär wäre. Auch wenn die hier untersuchten<br />
linken Intellektuellen erfolglos blieben, so haben sie doch<br />
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