Hans Helmut Knutter: Faschismus Keule (1993) - new Sturmer
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stisches und militärisches Gedankengut propagiert wird«. 24<br />
Der DDR-Schriftsteller Rolf Schneider wandte sich gegen<br />
die Versuche der SED-PDS vom Januar 1990, den Antifaschismus<br />
zu instrumentalisieren. Neonazis in der DDR, so<br />
Schneider, seien Fleisch vom Fleisch der alten SED. Viele<br />
junge Neonazis kämen aus kommunistischen Funktionärsfamilien.<br />
Die SED-PDS sollte die Schuldfrage zuallererst sich<br />
selber stellen. »Stattdessen ruft sie pathetisch nach einer Einheitsfront<br />
gegen rechts« und will das Land »nicht zur Heimstatt<br />
von Faschisten« werden lassen. Sie wirke darin so<br />
glaubwürdig wie der Hitler-Stalin-Pakt. Antifaschismus sei<br />
einer von den wenigen Begriffen, auf die sich in der DDR fast<br />
alle Leute einigen ließen; er lade darum förmlich ein zur<br />
Demagogie. 25<br />
Die SED-PDS sah sich jetzt häufiger Angriffen ausgesetzt,<br />
in denen sie und ihre Methoden mit nationalsozialistischen<br />
Vorgehensweisen verglichen wurden. Selbst wenn es sich<br />
hier nur um polemische Angriffe handelt, war sie doch in<br />
eine grundsätzliche Defensivposition geraten, um so mehr,<br />
wenn beispielsweise die Konzentrationslager vor und nach<br />
1945 verglichen wurden. 26 Auf diese Kritik reagieren die<br />
SED-PDS und vor allem die ihr anhängenden Intellektuellen<br />
mit Unsicherheit, teils aggressiv, teils defensiv, aber immer<br />
mit tagespolitischen, nie mit theoretisch vertieften Argumenten.<br />
So wird die Kritik am »Antifaschismus« selbst oft als tendenziell<br />
»faschistisch« denunziert. Die Kritik am »Antifaschismus«<br />
beabsichtige, das »antifaschistische« Engagement<br />
gegen die »Neofaschisten«, insbesondere gegen die<br />
Republikaner zu schwächen. Eine andere Reaktion ist die<br />
selbstkritische Distanzierung vom »ritualisierten« SED-<br />
»Antifaschismus«. Die Schwierigkeiten, die mit dem »Antifaschismus«<br />
nach der Wende entstanden seien, lägen darin<br />
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