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Hans Helmut Knutter: Faschismus Keule (1993) - new Sturmer

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der politischen Ordnung westlicher Demokratien, insbesondere<br />

mit der historisch vielfältig vorbelasteten westdeutschen<br />

zu identifizieren, wiedergewonnen werden kann. Ein<br />

Ausdruck typisch bürgerlicher Dümmlichkeit ist es, wenn argumentiert<br />

wird, man müsse nach den Erfahrungen der Geschichte<br />

gegen den »<strong>Faschismus</strong>« sein. Man muß vielmehr<br />

gegen jeglichen Totalitarismus eintreten, man muß jeden,<br />

der »antifaschistische« Sprüche klopft, zunächst einmal fragen:<br />

Wie hältst du es aber mit dem Linksextremismus? Man<br />

darf sich erst dann mit ihm auf ein Bündnis einlassen, wenn<br />

er sich nicht als einseitigen »Antifaschisten« bekennt.<br />

Warum ist das Eintreten für eine streitbare Demokratie<br />

notwendig? Nicht, weil Demokratie ein zweckfreier Wert<br />

wäre oder weil seit 1945 durch den Zwang der Verhältnisse<br />

den Deutschen gar nichts anderes übrig geblieben ist, sondern<br />

weil heute ein Rechtsstaat - die größte Errungenschaft<br />

abendländischer Kultur - nur mit demokratischer Kontrolle<br />

und auch mit einer verantwortungsbewußten öffentlichen<br />

Meinung möglich ist. Es gilt, den gefährdeten Rechtsstaat<br />

und die Rechtsstaatlichkeit kämpferisch zu vertreten und repressive<br />

Toleranz zu üben. Der einseitige »Antifaschismus«<br />

muß nicht toleriert, er muß zugunsten des Antitotalitarismus<br />

bekämpft werden. Ein Demokrat, der behauptet, er sei nur<br />

»Antifaschist«, aber nicht antitotalitär eingestellt, ist kein<br />

Demokrat im Sinne der freiheitlich-demokratischen Grundordnung.<br />

Das politische Klima in der Bundesrepublik ist widersprüchlich.<br />

Auf der einen Seite sehen wir unbestreitbar Verfall,<br />

Feigheit, Konzeptionslosigkeit, Werteunsicherheit, auf<br />

der anderen Seite aber auch ermutigende Zeichen demokratischer<br />

Stabilität. Angesichts dieser Situation ist es wichtig,<br />

aus der Defensive herauszutreten, Selbstbewußtsein zu zeigen,<br />

das sich in der offensiven Bekämpfung aller Destabili-<br />

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