Grammatiktheorie - German Grammar Group FU Berlin - Freie ...
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150 6 Lexical Functional <strong>Grammar</strong><br />
• Japanisch (Her, Higinbotham und Pentheroudakis: 1991; Masuichi und Ohkuma:<br />
2003; Umemoto: 2006)<br />
• Koreanisch (Her, Higinbotham und Pentheroudakis: 1991)<br />
• Malagasy<br />
• Mandarin Chinesisch (Her, Higinbotham und Pentheroudakis: 1991; Fang und King:<br />
2007)<br />
• Norwegisch (Dyvik, Meurer und Rosén: 2005)<br />
• Portugiesisch (Alencar: 2004)<br />
• Spanisch (Mayo: 1999)<br />
• Tigrinya<br />
• Türkisch (Çetino˘glu und Oflazer: 2006)<br />
• Ungarisch 1<br />
• Urdu/Hindi (Butt, King und Roth: 2007; Bögel, Butt und Sulger: 2008)<br />
• Walisisch<br />
Viele der aufgeführten Grammatiken wurden bzw. werden im Projektverbund ParGram 2<br />
(Butt, King, Niño und Segond: 1999; Butt, Dyvik, King, Masuichi und Rohrer: 2002) entwickelt.<br />
Außer den aufgezählten Grammatiken gibt es ein kleines Fragment des Northern<br />
Sotho, das gegenwärtig ausgebaut wird (Faaß: 2010).<br />
Viele der LFG-Systeme kombinieren linguistisch motivierte Grammatiken mit Statistikkomponenten.<br />
Diese dienen dazu, bevorzugte Lesarten für Sätze zuerst zu finden, die<br />
Effizienz der Verarbeitung zu erhöhen, und die gesamte Verarbeitung robust zu machen<br />
(z. B. Kaplan et al.: 2004; Riezler et al.: 2002). Die Gruppe von Josef van Genabith arbeitet<br />
in Dublin an der Induktion von LFG-Grammatiken aus Korpora (z. B. Johnson et al.:<br />
1999; O’Donovan et al.: 2005; Cahill et al.: 2005; Chrupala und van Genabith: 2006; Guo<br />
et al.: 2007; Cahill et al.: 2008; Schluter und van Genabith: 2009).<br />
Einige der Systeme können Online getestet werden.<br />
• http://decentius.aksis.uib.no/logon/xle-mrs.xml<br />
• http://lfg-demo.computing.dcu.ie/lfgparser.html<br />
• http://www.xlfg.org/<br />
1 http://hungram.unideb.hu/. 22.03.2010.<br />
2 http://pargram.b.uib.no/research-groups/. 31.03.2010.<br />
6.1 Allgemeines zum Repräsentationsformat 151<br />
6.1 Allgemeines zum Repräsentationsformat<br />
In der LFG werden mehrere Repräsentationsebenen angenommen. 3 Die wichtigsten sind<br />
die c-Struktur und die f-Struktur. Die c-Struktur ist die Konstituentenstruktur. Sie wird<br />
durch eine Phrasenstrukturgrammatik lizenziert. Die Phrasenstrukturgrammatik verwendet<br />
für Sprachen, für die das sinnvoll ist (siehe Abschnitt 11.1.1.2), X-Strukturen. f-Struktur<br />
steht für funktionale Struktur. Die funktionale Struktur enthält Informationen über die beteiligten<br />
Prädikate und über die grammatischen Funktionen (Subjekt, Objekt, . . . ), die in<br />
einer Konstituente auftreten. Abbildungen vermitteln zwischen den Strukturen.<br />
6.1.1 Funktionale Struktur<br />
In der LFG spielen grammatische Funktionen wie Subjekt und Objekt eine große Rolle.<br />
Sie sind im Gegensatz zu allen anderen Ansätzen, die in diesem Buch behandelt werden,<br />
Primitiva der Theorie. Einem Satz wie (1a) wird eine funktionale Struktur wie in (1b)<br />
zugeordnet:<br />
(1) a. David devoured a sandwich.<br />
⎡<br />
⎤<br />
PRED ‘devour〈SUBJ,OBJ〉’<br />
� �<br />
⎢<br />
⎥<br />
⎢<br />
⎢SUBJ<br />
PRED ‘David’ ⎥<br />
b. ⎢ � � ⎥<br />
⎣ SPEC A ⎦<br />
OBJ<br />
PRED ‘sandwich’<br />
Jedes Inhaltswort steuert ein PRED-Merkmal mit entsprechendem Wert bei. In der PRED-<br />
Spezifikation ist festgelegt, welche grammatischen Funktionen ein Kopf regiert (Rektion =<br />
Subkategorisierung). 4 Entsprechende Funktionen werden regierbare grammatische Funktionen<br />
(governable grammatical functions) genannt. Beispiele zeigt Tabelle 6.1 auf der<br />
folgenden Seite. Die PRED-Spezifikation entspricht dem Theta-Raster der GB-Theorie.<br />
Im PRED-Wert ist die Valenz eines Kopfes kodiert.<br />
Die nicht-regierbaren grammatischen Funktionen zeigt Tabelle 6.2 auf der nächsten Seite.<br />
Topik und Fokus sind informationsstrukturelle Begriffe. Zu ihrer Definition gibt es viele<br />
Arbeiten, die sich mehr oder weniger stark unterscheiden (Kruijff-Korbayová und Steedman:<br />
2003, 253–254). Grob kann man den Fokus einer Äußerung als neue Information<br />
und das Topik einer Äußerung als alte oder gegebene Information beschreiben. Bresnan<br />
(2001, 97) verwendet die folgenden Fragetests um Fokus und Topik zu bestimmen:<br />
(2) Q: What did you name your cat?<br />
A: Rosie I named her. (Rosie = FOCUS)<br />
(3) Q: What did you name your pets?<br />
A: My dog, I named Harold. My cat, I named Rosie. (my dog, my cat = TOPIC)<br />
3 Die in diesem Abschnitt besprochenen englischen Beispiele und dazugehörigen Strukturen stammen aus<br />
Dalrymple (2001) bzw. Dalrymple (2006).<br />
4 In der Struktur in (1b) ist das SUBJ und das OBJ in der Liste hinter devour mit dem Wert von SUBJ bzw.<br />
OBJ in der Struktur identisch. Aus Darstellungsgründen wird das in dieser Struktur und auch in anderen<br />
entsprechenden Strukturen im Folgenden nicht explizit gekennzeichnet.