Heft als PDF-Datei - Wildcat
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Zuerst haben die Streikenden versucht, Hotels zu blockieren, davon<br />
mußten sie aber abgehen, weil der ACCOR-Konzern die Justiz eingeschaltet<br />
hat. Hier ist ein Unterstützungskomitee unverzichtbar, weil es Dinge<br />
tun kann, die für die Beschäftigten unmöglich sind. Nach einer ersten<br />
Phase, in der man direkt auf die Geldbörse des ACCOR-Konzerns und von<br />
Arcade zielte, orientierte man mehr auf Aktionen, die auf das Image der<br />
Marke ACCOR zielten und mittelfristig den Umsatz beeinträchtigen könnten;<br />
Aktionen, mit denen man Kundschaft im In- und Ausland ansprechen<br />
und deutlich machen will, daß ACCOR ein Sklavenhändlerkonzern ist.<br />
ACCOR muß spüren, daß die bisherige Umgehensweise mit dem Konflikt<br />
− sie versuchen den Streik verschimmeln zu lassen und gehen jeder<br />
ernsthaften Verhandlung aus dem Weg − in eine Sackgasse führt und<br />
ihren Interessen ziemlich schaden kann!<br />
Deshalb wünschen wir uns internationale Solidarität: in ganz Europa<br />
sollen Initiativen über die ACCOR-Gruppe informieren oder ihren Betrieb<br />
stören. Wir setzen auf Eure Solidarität.<br />
accor.com verweist auf ein Hotel<br />
in Eurer Nähe − z.B. der Marken<br />
Etap, Ibis oder Mercure…<br />
Schluß mit der Sklaverei<br />
Solidarität mit den Streikenden bei ARCADE<br />
Paris, 3. Juni 2002<br />
G. Soriano (vom Soli-Komitee<br />
mit den Streikenden von Arcade)<br />
Flugi:<br />
Arcade ist kaum bekannt. Es ist aber ein Subunternehmen von fast allen<br />
französischen Hotels der Gruppe ACCOR. Zu dieser Gruppe gehören die<br />
Hotels von Atria, Coralia, Etap, Formule 1, Frantour, Ibis, Libertel,<br />
Mercure, Motel 6, Novotel, Parthenon und Sofitel. Die Beschäftigten von<br />
Arcade putzen die Zimmer dieser Hotelkette. Es sind vor allem Frauen<br />
aus der »Dritten Welt«, die oft kaum lesen oder schreiben können, manche<br />
sind sie ohne Papiere im Land. Entsprechend schwach ist ihre Position<br />
gegenüber ihren Ausbeutern.<br />
Offiziell kriegen die Frauen 7,16 Euro brutto pro Stunde, kaum mehr<br />
<strong>als</strong> den gesetzlichen Mindestlohn. In Wahrheit werden sie aber im Akkord<br />
bezahlt: pro Zimmer 17 Minuten − wenn sie länger brauchen, wird die<br />
Juli 2002 25