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Heft als PDF-Datei - Wildcat

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Nach Februar<br />

Die Mailänder ArbeiterInnen von Gorla bekamen im März und April ihre<br />

Kündigung und gleich darauf Einladungsschreiben von Mazzoni zu einem<br />

Einstellungsgespräch. Für die meisten Migranten bedeutete die Entlassung,<br />

daß es so weiterging wie bisher: sie hatten sowieso nur Kurzverträge<br />

gehabt. Für die Festangestellten bedeutete es einen Vertrag zu<br />

schlechteren Bedingungen: Verlust der Prämien für Betriebszugehörigkeit<br />

usw.. Und es zeigte, wie unsicher auch ihre Lage ist: unbefristeter Vertrag...<br />

bis zur nächsten Ausschreibung in zwei oder drei Jahren.<br />

Erfreulich an den Aktionen im Februar war, dass sich alle Gruppen,<br />

die »alten ItalienerInnen« wie die »neuen MigrantInnen«, beteiligt hatten<br />

- trotz der unterschiedlichen Vertragsverhältnisse und der Sprachschwierigkeiten.<br />

Allerdings gab es wenig Kontakte zwischen den Arbeitern der<br />

verschiedenen Putzfirmen. Die Basisgewerkschafter der CUB aus Mailand<br />

versuchten dann, solche Kontakte aufzubauen und organisierten ein Treffen<br />

in Florenz mit Leuten von dort, aus Turin und Mailand. Andere<br />

wurden über Telefon an dem Treffen beteiligt. Insgesamt blieben da aber<br />

die Gewerkschafter weitgehend unter sich. Die angepeilte »Koordination«<br />

entstand nicht. Allerdings reichten die Kontakte, um darüber während der<br />

neuen Aktionen Ende April Informationen rumgehen zu lassen.<br />

April<br />

Anfang April kam es zu einer Absprache u.a. zwischen der CGIL und der<br />

CUB für einen zweitägigen, landesweiten Streik Ende April, um vor der<br />

Übergabe der Reinigungsaufträge Anfang Mai einen Tarifvertrag durchzusetzen,<br />

in dem der Verzicht auf Entlassungen und Verschlechterung der<br />

Bedingungen festgeschrieben werden sollte. Es wurde auch verabredet,<br />

diesmal den Bahnhof Rogoredo im Südosten Mailands zu blockieren, weil<br />

damit der gesamte Bahnverkehr in Mailand lahmgelegt wäre. (Bei den<br />

Blockaden im Februar hatte die staatliche Eisenbahn die Züge einfach<br />

vom Hauptbahnhof auf andere Bahnhöfe verteilt.)<br />

Während die CGIL und andere Gewerkschaften in Rom weiter mit<br />

den staatlichen Eisenbahnen und der Regierung verhandelten, fand der<br />

Streik am 23. und 24. April statt. An einigen Orten wurden erneut Züge<br />

36 Beilage <strong>Wildcat</strong>-Zirkular 64

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