Evaluation in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit - HWWI
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126 Axel Borrmann & Re<strong>in</strong>hard Stockmann<br />
Wie bereits ausgeführt wird alle<strong>in</strong> die Wirkungsorientierung <strong>der</strong> EZ nur dann gesteuert<br />
und überprüft werden können, wenn nicht nur E<strong>in</strong>fachmethoden und partizipativ<br />
mo<strong>der</strong>ierte Diskussionsveranstaltungen e<strong>in</strong>gesetzt werden, son<strong>der</strong>n Basel<strong>in</strong>estudien, Ziel-<br />
und Vergleichsgruppenbefragungen, Panel- o<strong>der</strong> Zeitreihenanalysen etc. Auch bei den<br />
Erhebungsmethoden ist e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>seitige Festlegung auf quantitative o<strong>der</strong> qualitative Methoden<br />
e<strong>in</strong>e Restriktion, die <strong>der</strong> Qualität schadet. Um solche Barrieren zu überw<strong>in</strong>den,<br />
reicht es nicht aus, das Tradierte fortzusetzen und von dem Erfahrungsschatz vergangener<br />
<strong>Evaluation</strong>serfahrungen zu zehren, son<strong>der</strong>n es ist – wie <strong>in</strong> allen an<strong>der</strong>en Berufsfel<strong>der</strong>n<br />
auch – e<strong>in</strong>e fundierte Aus- und Weiterbildung notwendig.<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
Hierfür hat sich <strong>in</strong> den letzten Jahren e<strong>in</strong> nationales wie <strong>in</strong>ternationales Angebot entwickelt,<br />
das von e<strong>in</strong>igen EZ-Organisationen auch teilweise genutzt wird. Danach befragt<br />
gaben viele EZ-Organisationen an, dass ihr <strong>Evaluation</strong>spersonal an IPDET-(WB und<br />
Carleton University <strong>in</strong> Ottawa, Kanada) o<strong>der</strong> FEEZ-Kursen teilgenommen hat. Für viele<br />
EZ-Organisationen erschöpft sich die berufsbegleitende Weiterbildung jedoch <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Teilnahme an Tagungen und Workshops (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> DeGEval und des AK „<strong>Evaluation</strong><br />
von Entwicklungspolitik“) sowie des Jahrestreffens <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong>se<strong>in</strong>heiten <strong>der</strong><br />
<strong>deutschen</strong> EZ-Organisationen. Dies ist sicherlich wichtig und für die Netzwerkbildung<br />
essentiell, doch ersetzt es ke<strong>in</strong>e systematische Aus- und Weiterbildung. Dies gilt umso<br />
mehr als zu beobachten ist, dass <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er <strong>der</strong> untersuchten EZ-Organisationen die <strong>in</strong> die<br />
<strong>Evaluation</strong>se<strong>in</strong>heit berufenen Personen auf ihre Tätigkeit vorbereitet worden wären.<br />
Stattdessen f<strong>in</strong>det zumeist e<strong>in</strong> „learn<strong>in</strong>g by do<strong>in</strong>g“ statt. Als Grund dafür sowie für die<br />
seltene Teilnahme an Weiter- und Fortbildungsveranstaltungen wird zumeist „hoher<br />
Arbeitsdruck“ angegeben.<br />
Der Aufbau von <strong>in</strong>terner <strong>Evaluation</strong>skapazität ist natürlich organisationstheoretisch<br />
betrachtet nicht die e<strong>in</strong>zige Lösung fachliches Knowhow zu nutzen. Viele Firmen verzichten<br />
sogar bewusst darauf und sourcen solche Aufgaben aus, da dies weitaus kostengünstiger<br />
se<strong>in</strong> kann. Auch dann, wenn Organisationen diesen Weg wählen, muss e<strong>in</strong>e<br />
M<strong>in</strong>destkompetenz vorhanden se<strong>in</strong>, da nur so e<strong>in</strong>e adäquate Aufgabenbeschreibung<br />
erfolgen kann.<br />
Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen an externe Evaluatoren<br />
Als e<strong>in</strong>e Form des ‚Outsourcens‘ kann <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz von <strong>Evaluation</strong>sberatern und Gutachtern<br />
gesehen werden, die von den untersuchten EZ-Organisationen <strong>in</strong> unterschiedlichem<br />
Umfang genutzt wird. Das BMZ setzt für alle ihre <strong>Evaluation</strong>en externe Gutachter e<strong>in</strong>,<br />
und die GTZ für alle Fremdevaluierungen und für e<strong>in</strong>en Teil <strong>der</strong> PFK’s. Die KfW führt<br />
nur rund 40% ihrer Ex-post <strong>Evaluation</strong>en unter Beteiligung frem<strong>der</strong> Evaluatoren durch.<br />
Bei InWEnt ist die Lage unübersichtlich, da die Beteiligung und Auswahl externer Gutachter<br />
den operativen E<strong>in</strong>heiten obliegt, die die meisten <strong>Evaluation</strong>en <strong>in</strong>itiieren und<br />
steuern. Die Abteilung Q&E wird daran kaum beteiligt. Der DED führt generell nur<br />
selten <strong>Evaluation</strong>en durch (da er dies als Aufgabe se<strong>in</strong>er Partnerorganisation betrachtet).<br />
Die nicht-staatlichen EZ-Organisationen setzen <strong>in</strong> unterschiedlichem Umfang externe<br />
Gutachter e<strong>in</strong>, je nachdem wie viele <strong>Evaluation</strong>en sie durchführen. Befragt man die<br />
verantwortlichen Auftrag gebenden Personen danach, auf welche Qualifikationen sie bei