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Evaluation in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit - HWWI

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92 Axel Borrmann & Re<strong>in</strong>hard Stockmann<br />

sollen künftig <strong>in</strong> den geme<strong>in</strong>samen <strong>Evaluation</strong>sbericht <strong>der</strong> <strong>deutschen</strong> Institutionen für die<br />

<strong>Entwicklungszusammenarbeit</strong> (EZ) e<strong>in</strong>fließen.<br />

An<strong>der</strong>erseits s<strong>in</strong>d auch sich überschneidende <strong>Evaluation</strong>s<strong>in</strong>teressen zu beobachten. So<br />

ist im BMZ <strong>der</strong> Anteil an thematischen <strong>Evaluation</strong>en <strong>in</strong> jüngerer Zeit gestiegen, gleichzeitig<br />

beg<strong>in</strong>nt jedoch die GTZ im Rahmen ihrer sektoral/thematisch konzentrierten<br />

Fremdevaluationen solche Querschnittsevaluationen durchzuführen. Auch die KfW<br />

möchte <strong>in</strong> Zukunft diese <strong>Evaluation</strong>sform nutzen. Es ist vorgesehen, im Zwei-Jahres-<br />

Rhythmus e<strong>in</strong> Thema o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Sektor geme<strong>in</strong>sam mit den DO arbeitsteilig zu evaluieren.<br />

Erheblichen Planungs- und Koord<strong>in</strong>ationsaufwand br<strong>in</strong>gen auch die <strong>in</strong>ternationalen<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsevaluationen mit sich, die an Bedeutung gew<strong>in</strong>nen und an denen sich das<br />

BMZ verstärkt beteiligt. Maßgeblich für diese Entwicklung s<strong>in</strong>d zum e<strong>in</strong>en entwicklungspolitische<br />

Motive, die sich aus <strong>der</strong> neuen entwicklungspolitischen Agenda (Harmonisierung)<br />

und den geme<strong>in</strong>samen Programmen ergeben. Zum an<strong>der</strong>en verb<strong>in</strong>det das BMZ<br />

mit <strong>in</strong>ternationalen Geme<strong>in</strong>schaftsevaluationen die Erwartung, die Legitimität, Glaubwürdigkeit<br />

und Relevanz von <strong>Evaluation</strong> zu verbessern. Darüber h<strong>in</strong>aus spielen auch<br />

Management- und f<strong>in</strong>anzielle Überlegungen (Kostenteilung) sowie die erwarteten Lernerfahrungen<br />

e<strong>in</strong>e wichtige Rolle.<br />

Neben diesen nützlichen Aspekten ist mit solchen <strong>Evaluation</strong>en allerd<strong>in</strong>gs auch e<strong>in</strong>e<br />

Reihe von Schwierigkeiten verbunden, die sich aus <strong>der</strong> Komplexität dieses Typs von<br />

<strong>Evaluation</strong> sowie aus <strong>der</strong> Vielzahl <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>denden Akteure ergibt. Daraus folgen<br />

ungewöhnlich hohe Koord<strong>in</strong>ationserfor<strong>der</strong>nisse sowie e<strong>in</strong>e entsprechende Konflikt- und<br />

Risikoanfälligkeit. E<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es Kennzeichen von <strong>in</strong>ternationalen Geme<strong>in</strong>schaftsevaluationen<br />

ist auch <strong>der</strong> im Vergleich zu traditionellen <strong>Evaluation</strong>en hohe Zeitaufwand.<br />

<strong>Evaluation</strong>sprozesse von zwei bis drei Jahren s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Ausnahme, son<strong>der</strong>n eher die<br />

Regel.<br />

Periodizität und Publizität<br />

Aus den so ermittelten e<strong>in</strong>zelprojektbezogenen und übergreifenden <strong>Evaluation</strong>svorhaben<br />

ergeben sich die <strong>Evaluation</strong>spläne <strong>der</strong> EZ-Organisationen. Sie werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel für<br />

e<strong>in</strong>, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen wenigen Organisationen für zwei Jahre festgelegt (BMZ, GTZ, DWHH,<br />

InWEnt [geplant]). Die DWHH verfügt über e<strong>in</strong>en zweijährigen <strong>Evaluation</strong>splan für<br />

externe Projekte<strong>in</strong>zelevaluationen, <strong>der</strong> für das erste Jahr verb<strong>in</strong>dliche und für das zweite<br />

geplante <strong>Evaluation</strong>en enthält. Stornierungen, Verschiebungen und Aufnahme neuer<br />

<strong>Evaluation</strong>en s<strong>in</strong>d grundsätzlich auch während <strong>der</strong> Planumsetzung möglich, sofern sie<br />

begründet s<strong>in</strong>d. Ähnlich verfährt auch das BMZ, das se<strong>in</strong>e zweite Planungsperiode e<strong>in</strong>er<br />

jährlichen Anpassung unterzieht. Nur sehr wenige EZ-Organisationen publizieren ihr<br />

<strong>Evaluation</strong>sprogramm vorab, vor allem jene, die ihre <strong>Evaluation</strong>svorhaben auch öffentlich<br />

ausschreiben (s.u.). Beispiele s<strong>in</strong>d das BMZ und die GTZ.<br />

Repräsentativität<br />

Die <strong>Evaluation</strong>spläne für die projektbezogenen <strong>Evaluation</strong>en haben eher flächendeckenden<br />

Charakter; für Ex-post- und übergreifende s<strong>in</strong>d sie <strong>in</strong> aller Regel diskretionär selektiv,<br />

stützen sich nicht auf systematische Stichproben und s<strong>in</strong>d von daher auch nicht<br />

repräsentativ. E<strong>in</strong>e Ausnahme bildet nur die KfW mit ihren alle abgeschlossenen Vorha-

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