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Evaluation in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit - HWWI

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168 Axel Borrmann & Re<strong>in</strong>hard Stockmann<br />

Die Prozessqualität hat bei den <strong>deutschen</strong> EZ-Organisationen schon e<strong>in</strong> beachtliches<br />

Niveau erreicht. Um es weiter zu erhöhen, ist vor allem die Qualitätssicherung zu<br />

verbessern. Hierzu gehört, dass es <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Organisation je nach Größe e<strong>in</strong>e <strong>Evaluation</strong>se<strong>in</strong>heit<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en <strong>Evaluation</strong>sbeauftragten gibt, die/<strong>der</strong> für die Qualitätssicherung<br />

aller <strong>Evaluation</strong>en zuständig ist und sie effektiv vornimmt.<br />

Generell fehlen im <strong>deutschen</strong> <strong>Evaluation</strong>ssystem vergleichende Analysen von Programmen<br />

e<strong>in</strong>er EZ-Organisation <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Sektors o<strong>der</strong> Landes sowie <strong>in</strong>ter<strong>in</strong>stitutionelle<br />

Vergleiche zwischen den Organisationen. Solche vergleichenden <strong>Evaluation</strong>en,<br />

die zunehmend durch die Bestrebungen „<strong>Evaluation</strong> aus e<strong>in</strong>em Guss“ erleichtert<br />

werden, sollten <strong>in</strong> das <strong>Evaluation</strong>sportfolio aufgenommen werden, da sie e<strong>in</strong>en<br />

erheblichen Nutzen vor allem für das konzeptionelle Lernen versprechen.<br />

5.8 Personal<br />

Viele deutsche EZ-Organisationen verfügen <strong>in</strong> den <strong>Evaluation</strong>se<strong>in</strong>heiten über kompetentes<br />

Personal, das jedoch häufig zu wenig auf se<strong>in</strong>e sehr spezifischen <strong>Evaluation</strong>saufgaben<br />

vorbereitet ist. Deshalb sollten die EZ-Organisationen für ihre <strong>Evaluation</strong>se<strong>in</strong>heiten<br />

ausgebildete und erfahrene Evaluatoren von außen rekrutieren, und/o<strong>der</strong> das<br />

<strong>in</strong>terne Personal entsprechend sorgfältig vorbereiten und laufend weiterbilden. Die an<br />

die <strong>Evaluation</strong> <strong>in</strong>sgesamt gestiegenen Anfor<strong>der</strong>ungen müssen sich auch im Qualifikationsprofil<br />

des dafür vorgesehenen Personals wi<strong>der</strong>spiegeln.<br />

Dies gilt auch für die <strong>in</strong> externen <strong>Evaluation</strong>en e<strong>in</strong>gesetzten Gutachter, bei denen<br />

angesichts <strong>der</strong> Wirkungsorientierung <strong>der</strong> EZ und <strong>der</strong> zunehmenden Komplexität von<br />

Programmen die <strong>Evaluation</strong>s- und Methodenkompetenz immer wichtiger wird. Gutachter<br />

sollten deshalb <strong>in</strong> diesem Bereich <strong>in</strong>tensiver aus- und weitergebildet werden.<br />

5.9 Nutzung<br />

Um die Nützlichkeit von <strong>Evaluation</strong>sergebnissen zu steigern, muss <strong>in</strong> stärkerem<br />

Maße als bisher die Umsetzung von Empfehlungen überprüft werden. Hierzu ist zunächst<br />

e<strong>in</strong> Management Response durch den Auftraggeber notwendig, <strong>in</strong> dem dargelegt<br />

wird, wer für die Umsetzung welcher Empfehlungen <strong>in</strong> welchen Zeiträumen zuständig<br />

ist und welche Empfehlungen warum nicht berücksichtigt werden sollen. Dieser<br />

Umsetzungsplan ist durch e<strong>in</strong> möglichst unabhängiges Umsetzungsmonitor<strong>in</strong>g zu<br />

begleiten. Abweichungen s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> Leitung zu berichten. Um das <strong>in</strong>stitutionelle Lernen<br />

zu <strong>in</strong>tensivieren, sollte aus je<strong>der</strong> Neuplanung ersichtlich se<strong>in</strong>, welche <strong>Evaluation</strong>sergebnisse<br />

aus an<strong>der</strong>en <strong>Evaluation</strong>en berücksichtigt wurden.<br />

Um <strong>in</strong>ter<strong>in</strong>stitutionelles Lernen besser zu ermöglichen, und um damit die Qualität<br />

sowie die Glaubwürdigkeit von <strong>Evaluation</strong> zu erhöhen, ist e<strong>in</strong>e erhöhte Transparenz<br />

notwendig. Hierfür reicht es nicht aus, nur Kurzzusammenfassungen öffentlich zugänglich<br />

zu machen, son<strong>der</strong>n (bis auf eng begrenzte schützenswerte Daten) den gesamten<br />

<strong>Evaluation</strong>sbericht.<br />

Damit nicht nur für die Geberorganisationen e<strong>in</strong> Lernpotenzial aus <strong>Evaluation</strong>en<br />

erschlossen wird, s<strong>in</strong>d die Partnerorganisationen <strong>in</strong> viel größerem Umfang als bisher

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