Evaluation in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit - HWWI
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24 Axel Borrmann & Re<strong>in</strong>hard Stockmann<br />
tionsformen würden e<strong>in</strong>en erheblichen Erkenntnisnutzen mit sich br<strong>in</strong>gen, s<strong>in</strong>d jedoch<br />
aufwendig und schwieriger zu organisieren.<br />
Partnerschaftlichkeit<br />
Die Umsetzung von <strong>Evaluation</strong>sergebnissen ist u.a. davon abhängig, ob und <strong>in</strong>wieweit<br />
die wichtigsten Stakehol<strong>der</strong> <strong>in</strong> die Planungs- und Berichtsphasen e<strong>in</strong>gebunden s<strong>in</strong>d.<br />
Hierzu zeigt diese <strong>Evaluation</strong> e<strong>in</strong> ernüchterndes Bild, das ke<strong>in</strong>e wesentlichen Än<strong>der</strong>ungen<br />
zu vorangegangenen Systemprüfungen erkennen lässt. Nach wie vor legen lediglich<br />
die kirchlichen EZ-Organisationen, Ci und DWHH auf e<strong>in</strong>e sehr hohe E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>der</strong><br />
Partnerorganisationen Wert. Die KfW und die meisten politischen Stiftungen stellen die<br />
an<strong>der</strong>e Seite des Spektrums dar, <strong>in</strong>dem sie ihre Partnerorganisationen kaum beteiligen,<br />
und zwar mit dem Argument, dass diese Gegenstand <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong> seien. Dies erklärt<br />
allerd<strong>in</strong>gs nicht, warum <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel auch ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heimischen (lokalen) unabhängigen<br />
Gutachter e<strong>in</strong>gesetzt werden, wie dies bei den meisten an<strong>der</strong>en staatlichen wie nichtstaatlichen<br />
EZ-Organisationen <strong>der</strong> Fall ist.<br />
Bis auf die kirchlichen und wenige an<strong>der</strong>e nicht-staatliche Organisationen handelt es<br />
sich bei den <strong>Evaluation</strong>en <strong>der</strong> EZ um geberzentrierte Aktivitäten, die vor allem den<br />
Bedürfnissen und Interessen <strong>der</strong> <strong>deutschen</strong> EZ-Organisationen dienen. Dadurch wird den<br />
Partnerorganisationen weitgehend die Möglichkeit genommen, sich aktiv <strong>in</strong> die <strong>Evaluation</strong>en<br />
e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen und Ergebnisse für ihre Arbeit zu nutzen. Deshalb überrascht <strong>der</strong><br />
Befund kaum, dass nur die EZ-Organisationen, die ihre Partnerorganisationen an <strong>Evaluation</strong>en<br />
beteiligen, berichten, dass diese an <strong>Evaluation</strong> <strong>in</strong>teressiert s<strong>in</strong>d. Die Organisationen,<br />
die ihre Partner nicht e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den, gaben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Untersuchung an, dass diese nur wenig<br />
Interesse hätten.<br />
Um Interesse zu wecken, ist nicht nur Aufklärung und Sensibilisierung über den Nutzen<br />
von <strong>Evaluation</strong> notwendig, son<strong>der</strong>n auch die aktive E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> Partnerorganisationen<br />
<strong>in</strong> die Planung und Durchführung von <strong>Evaluation</strong> sowie die Beteiligung lokaler<br />
Gutachter. Dem steht <strong>in</strong> vielen Län<strong>der</strong>n bisher allerd<strong>in</strong>gs auch e<strong>in</strong> Kompetenzproblem<br />
gegenüber. Internen wie externen e<strong>in</strong>heimischen <strong>Evaluation</strong>sfachkräften fehlt es nicht<br />
nur an Erfahrung, son<strong>der</strong>n auch an den entsprechenden Qualifikationen. Trotz dieses<br />
offenkundigen Mangels unterstützen nur wenige EZ-Organisationen ihre Partnerorganisationen<br />
(z.B. InWEnt) durch systematische Aus- und Weiterbildungsangebote.<br />
Vernetzung, Systembildung und -verän<strong>der</strong>ung<br />
Obwohl gegenüber <strong>der</strong> letzten Systemprüfung e<strong>in</strong>e deutliche Intensivierung des Vernetzungsgrades<br />
zu erkennen ist, <strong>der</strong> vor allem auf diverse Aktivitäten des BMZ zurückzuführen<br />
ist, s<strong>in</strong>d viele <strong>der</strong> untersuchten EZ-Organisationen im Bereich <strong>Evaluation</strong> nach<br />
wie vor nur ungenügend mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verknüpft. Dies hängt nicht von <strong>der</strong> Größe e<strong>in</strong>er<br />
Organisation ab. Während BMZ und GTZ e<strong>in</strong>en hohen <strong>in</strong>ternationalen bzw. nationalen<br />
Vernetzungsgrad aufweisen und die GTZ bei vielen an<strong>der</strong>en EZ-Organisationen geradezu<br />
die Funktion e<strong>in</strong>es „lead agents“ e<strong>in</strong>nimmt, gilt dies z.B. nicht für die KfW. Zudem<br />
arbeitet die KfW im Bereich <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong> im Unterschied zu BMZ und GTZ bis Oktober<br />
2007 kaum mit Universitäten o<strong>der</strong> wissenschaftlichen Forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />
zusammen. Dies gilt <strong>in</strong> noch stärkerem Umfang für alle an<strong>der</strong>en untersuchten EZ-