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Evaluation in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit - HWWI

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Empfehlungen zur Reform <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong>ssysteme 167<br />

renter Kriterien vorzusehen. Dadurch ließe sich e<strong>in</strong> größerer Markt erschließen, die<br />

Abhängigkeit von wenigen Gutachtern vermeiden und <strong>der</strong> Qualitätswettbewerb stärken.<br />

Die Unabhängigkeit <strong>der</strong> Gutachter ist systematisch zu überprüfen, durch formelle<br />

Erklärungen <strong>der</strong> Gutachter und das Vier-Augen-Pr<strong>in</strong>zip abzusichern.<br />

Unabhängige Gutachter erhalten formell und faktisch die une<strong>in</strong>geschränkte Berichtsverantwortung.<br />

E<strong>in</strong> Inception-Report ist vorzusehen und sollte e<strong>in</strong>e ausführliche Beschreibung <strong>der</strong><br />

methodischen Konzeption be<strong>in</strong>halten.<br />

5.6 Formen und Umfang<br />

Das Potential unabhängiger, externer <strong>Evaluation</strong>en sollte stärker ausgeschöpft werden.<br />

Es s<strong>in</strong>d vermehrt projektübergreifende und Ex-post <strong>Evaluation</strong>en systematisch<br />

zu planen und durchzuführen, um das projektübergreifende, konzeptionelle Lernen zu<br />

för<strong>der</strong>n und nach außen glaubwürdig Rechenschaft über Wirksamkeit und Nachhaltigkeit<br />

<strong>der</strong> eigenen Vorhaben ablegen zu können.<br />

Die <strong>Evaluation</strong>ssysteme <strong>der</strong> meisten EZ-Organisationen s<strong>in</strong>d deutlich unterf<strong>in</strong>anziert.<br />

Den größten Nachholbedarf hat das BMZ. E<strong>in</strong>e Aufstockung ist umso mehr erfor<strong>der</strong>lich,<br />

wenn sich <strong>Evaluation</strong> den neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen e<strong>in</strong>er verän<strong>der</strong>ten EZ sowie<br />

<strong>der</strong> Ausrichtung auf Wirkungen stellen soll. Für unabhängige <strong>Evaluation</strong>en sollten<br />

m<strong>in</strong>destens 1% des Portfolios zur Verfügung stehen. Da zivilgesellschaftliche Organisationen<br />

Schwierigkeiten haben, projektübergreifend und ex-post zu evaluieren,<br />

sollte das BMZ e<strong>in</strong>en externen <strong>Evaluation</strong>sfonds e<strong>in</strong>richten.<br />

5.7 Qualität<br />

Die konzeptionelle Ausrichtung <strong>der</strong> EZ auf Wirkungen spiegelt sich noch nicht<br />

ausreichend <strong>in</strong> den <strong>der</strong>zeit durchgeführten <strong>Evaluation</strong>en wi<strong>der</strong>. Die Zahl <strong>der</strong> Ex-post<br />

<strong>Evaluation</strong>en sollte deutlich erhöht werden, um die langfristigen Wirkungen <strong>der</strong> EZ<br />

überprüfen zu können.<br />

Robuste Methoden, die die Erfassung von Wirkungen und e<strong>in</strong>e auf Wirkungshypothesen<br />

beruhende (probabilistische) Ursachenzuschreibung möglichst zuverlässig erlauben,<br />

s<strong>in</strong>d für den Regelbetrieb zu entwickeln und standardmäßig zu nutzen.<br />

Es zeichnet sich deutlich e<strong>in</strong>e Zunahme projektübergreifen<strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong>en auf<br />

immer höherem Aggregationsniveau ab. Im Verlauf dieser Entwicklung wird es zu<br />

vermehrten Geme<strong>in</strong>schaftsevaluationen verschiedener EZ-Organisationen und Geber<br />

auf sektoralem, regionalen und Län<strong>der</strong>niveau kommen. Es werden zudem auch neue<br />

Instrumente <strong>der</strong> EZ zu evaluieren se<strong>in</strong>. Dies impliziert neue Herausfor<strong>der</strong>ungen nicht<br />

nur <strong>in</strong>folge <strong>der</strong> unausweichlichen Harmonisierung, son<strong>der</strong>n auch durch das Erfor<strong>der</strong>nis<br />

geeignete <strong>Evaluation</strong>smethoden e<strong>in</strong>zusetzen. Das BMZ und die übrigen größeren<br />

EZ-Organisationen sollten daher die Entwicklung, Erprobung und Anwendung von<br />

angepassten <strong>Evaluation</strong>sdesigns, Erhebungs- und Auswertungsmethoden gezielt för<strong>der</strong>n.

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