Evaluation in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit - HWWI
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<strong>Evaluation</strong>ssysteme deutscher EZ-Organisationen 87<br />
3.4 Planung und Ablauf <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong><br />
3.4.1 Planung<br />
Neben dem Regelwerk und <strong>der</strong> Institutionalisierung bildet die <strong>Evaluation</strong>splanung e<strong>in</strong>en<br />
weiteren Eckpfeiler e<strong>in</strong>es <strong>Evaluation</strong>ssystems. Wenn <strong>Evaluation</strong>en ihre Aufgaben erfüllen<br />
sollen, genügt ihre sporadische Veranlassung als Reaktion auf unerwartete, vielleicht<br />
krisenhafte Ereignisse nicht. Erfor<strong>der</strong>lich ist vielmehr e<strong>in</strong>e proaktive, systematische<br />
„<strong>Evaluation</strong>svorsorge“. Im Folgenden soll daher untersucht werden, welche <strong>Evaluation</strong>en<br />
<strong>in</strong> den <strong>deutschen</strong> EZ-Organisationen von wem, wann und wie <strong>in</strong>itiiert, geplant und<br />
durchgeführt werden. Im E<strong>in</strong>zelnen soll u.a. analysiert werden,<br />
welche Kriterien <strong>Evaluation</strong>en auslösen,<br />
wer dazu die Initiative ergreift,<br />
wem die Verantwortung übertragen wird,<br />
welche weiteren Stakehol<strong>der</strong> <strong>in</strong> die Planung e<strong>in</strong>bezogen werden,<br />
wie regelmäßig <strong>Evaluation</strong>en geplant werden,<br />
ob <strong>Evaluation</strong>en repräsentativ geplant werden,<br />
wie e<strong>in</strong>zelne <strong>Evaluation</strong>svorhaben zeitlich, <strong>in</strong>haltlich, personell und technisch vorbereitet<br />
werden und<br />
wer daran beteiligt ist.<br />
Kriterien für das Zustandekommen und die Auswahl <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong>en<br />
Das Gros <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong>en ergibt sich <strong>in</strong> den untersuchten EZ-Organisationen aus dem<br />
Projektzyklus und den daraus resultierenden externen und <strong>in</strong>ternen Regeln für die e<strong>in</strong>zelnen<br />
<strong>Evaluation</strong>sformen und ihre Periodizität. Sie s<strong>in</strong>d von daher <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel obligatorisch.<br />
Projektbezogene <strong>Evaluation</strong>en resultieren <strong>in</strong> den EZ-Organisationen aber nicht nur aus<br />
e<strong>in</strong>em formalen zeitlichen Schema, son<strong>der</strong>n werden auch durch beson<strong>der</strong>e Projektumstände<br />
und unerwartete Ereignisse im Projektumfeld ausgelöst. Dazu zählen:<br />
wesentliche Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> getroffenen Annahmen, ggf. mit dem Erfor<strong>der</strong>nis <strong>der</strong><br />
konzeptionellen Neuausrichtung e<strong>in</strong>es Vorhabens,<br />
Personalwechsel,<br />
personelle, materielle, strukturelle o<strong>der</strong> aufgabenmäßige Än<strong>der</strong>ungen auf <strong>der</strong> Partnerseite,<br />
<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e fehlende o<strong>der</strong> verzögerte Partnerleistungen,<br />
Än<strong>der</strong>ungen im unmittelbaren Projektumfeld sowie<br />
gravierende Verän<strong>der</strong>ungen des allgeme<strong>in</strong>en politischen, wirtschaftlichen und sozialen<br />
Umfeldes,<br />
außergewöhnliche Größe, Komplexität und Dauer e<strong>in</strong>es Vorhabens.<br />
H<strong>in</strong>zu kommen projektübergreifende Faktoren wie<br />
das zu beobachtende verstärkte thematische, sektorale, <strong>in</strong>strumentelle o<strong>der</strong> konzeptionelle<br />
Erkenntnis<strong>in</strong>teresse,