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Evaluation in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit - HWWI

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88 Axel Borrmann & Re<strong>in</strong>hard Stockmann<br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong> den letzten Jahren gewachsene externe Legitimationsdruck und die For<strong>der</strong>ung<br />

nach überzeugenden Erfolgs- und Wirkungsnachweisen,<br />

das damit <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung stehende organisationsübergreifende Erkenntnis<strong>in</strong>teresse auf<br />

nationaler und <strong>in</strong>ternationaler Ebene.<br />

Die <strong>Evaluation</strong>splanung <strong>der</strong> EZ-Organisationen ergibt sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel aus e<strong>in</strong>er Mischung<br />

dieser und an<strong>der</strong>er Kriterien. Die <strong>Evaluation</strong>splanung von EZ-Organisationen mit<br />

sehr kle<strong>in</strong>en Portfolios orientiert sich jedoch fast nur am Projektzyklus. Große EZ-<br />

Organisationen haben zumeist e<strong>in</strong>e breite und diversifizierte <strong>Evaluation</strong>splanung.<br />

Initiativen & Zusammenspiel <strong>der</strong> Akteure<br />

Aus den Kriterien ergeben sich weitgehend auch die Initiatoren: die Leitungsebenen, die<br />

<strong>Evaluation</strong>sverantwortlichen, die operative Ebene, die Partner und übergeordnete Institutionen.<br />

Diese s<strong>in</strong>d jedoch <strong>in</strong> den untersuchten EZ-Organisationen – wie noch zu zeigen<br />

se<strong>in</strong> wird – <strong>in</strong> höchst unterschiedlichem Maße <strong>in</strong> die <strong>Evaluation</strong>splanung e<strong>in</strong>gebunden.<br />

E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung und Zusammenspiel <strong>der</strong> Akteure haben e<strong>in</strong>e zentrale Bedeutung für das<br />

<strong>Evaluation</strong>sklima.<br />

Planung projektbezogener Verlaufs- und Schlussevaluationen<br />

Die Planung projekt- und programmbezogener <strong>Evaluation</strong>en folgt dem Projektzyklus.<br />

Verlaufs- und Schlussevaluationen liegen – wie schon erwähnt – <strong>in</strong> den untersuchten EZ-<br />

Organisationen weitgehend <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verantwortung <strong>der</strong> operativen Bereiche. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

steht den <strong>Evaluation</strong>se<strong>in</strong>heiten und -beauftragten oft das Recht zur je<strong>der</strong>zeitigen Durchführung<br />

eigener <strong>Evaluation</strong>en zu. In e<strong>in</strong>igen EZ-Organisationen erfährt die <strong>Evaluation</strong>se<strong>in</strong>heit<br />

bzw. <strong>der</strong> -beauftragte <strong>in</strong>sofern e<strong>in</strong>e Beschränkung <strong>der</strong> Unabhängigkeit, da nur<br />

solche <strong>Evaluation</strong>svorhaben <strong>in</strong> den <strong>Evaluation</strong>splan aufgenommen und durchgeführt<br />

werden können, die von den Regional- und Fachreferaten auch befürwortet werden.<br />

Die aktive Beteiligung <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong>se<strong>in</strong>heiten und -beauftragten an Verlaufs- und<br />

Schlussevaluationen ist höchst unterschiedlich ausgeprägt. Sie reicht von starker Passivität<br />

bis h<strong>in</strong> zu sehr weitgehen<strong>der</strong> E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung und Verantwortung. Dort, wo ke<strong>in</strong>e <strong>Evaluation</strong>sverantwortlichen<br />

benannt s<strong>in</strong>d, liegt die <strong>Evaluation</strong>splanung bei den oberen Leitungsebenen<br />

o<strong>der</strong> ist gänzlich dezentralisiert wie im Fall <strong>der</strong> Projekte<strong>in</strong>zelevaluationen<br />

des EED.<br />

Die <strong>Evaluation</strong>se<strong>in</strong>heiten und -beauftragten <strong>der</strong> vom BMZ f<strong>in</strong>anzierten EZ-<br />

Organisationen setzen den Verlaufs- und Schlussevaluationen <strong>der</strong> Operativen <strong>in</strong> aller<br />

Regel ke<strong>in</strong>e zusätzlichen, unabhängigen, stichprobenartigen <strong>Evaluation</strong>en entgegen. Dies<br />

unterstreicht den stark dezentralen Charakter <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong>ssysteme. Das gilt erstaunlicherweise<br />

auch für die größte deutsche EZ-Organisationen, die KfW, die bisher nur<br />

unabhängige <strong>in</strong>terne ex-post- <strong>Evaluation</strong>en kennt. Nur die GTZ macht dies systematisch<br />

im Rahmen ihres projektübergreifenden Fremdevaluierungsprogramms, thematisch<br />

selektiv, nicht jedoch <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er repräsentativen Stichprobe. InWEnt sieht das <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>em <strong>Evaluation</strong>ssystem PriME vor, praktiziert dies aber bisher noch nicht.

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