Quantitative Strukturanalyse vorsprachlicher Vokalisationen - OPUS ...
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Material und Methode<br />
Dieser Test dient der Beurteilung von Sprachverarbeitungsfähigkeiten und auditiven<br />
Gedächtnisleistungen aus entwicklungspsychologischer Sicht. Es werden das Sprachverstehen<br />
durch das Verstehen von Sätzen (VS) und die Sprachproduktion durch die Enkodierung<br />
semantischer Relationen (ESR) und die morphologische Regelbildung (MR) getestet. Des<br />
Weiteren wird das Sprachgedächtnis über das phonologische Arbeitsgedächtnis für<br />
Nichtwörter (PGN), die Gedächtnisspanne für Wortfolgen (GW) und das Satzgedächtnis (SG)<br />
geprüft.<br />
Das Ergebnis wurde ermittelt, indem unter Berücksichtigung des Alters die Rohwerte der<br />
Testergebnisse in T-Werte transformiert wurden. Bei T-Werten handelt es sich um<br />
Normwerte mit einem Mittelwert von 50 und einer Standardabweichung von 10. D.h. Kinder,<br />
die einen Wert zwischen 40-60 haben, weisen durchschnittliche Leistungen auf, darunter sind<br />
die Leistungen unterdurchschnittlich, darüber überdurchschnittlich. Anschließend erfolgte die<br />
Ermittlung der Konfidenzintervalle zur Festlegung der oberen und unteren Grenze der T-<br />
Wertbereiche. Die T-Werte wurden dann in Prozentränge transformiert (die<br />
durchschnittlichen Prozentränge liegen zwischen 15,87% und 84,13%).<br />
Ein Lautbefund der Kinder wurde zeitgleich anhand eines weiteren Testverfahrens (Kauschke<br />
& Siegmüller (1998) ebenfalls durch die Patholinguistin erhoben. Bei diesem<br />
Diagnostikverfahren aus dem Screening für Sprachentwicklungsstörungen werden nach der<br />
Vorlage von Bildmaterial die korrekte Realisierung der Laute bzw. Elisionen, Substitutionen,<br />
Assimilationen und Fehlbildungen von Lauten beurteilt. Mit Hilfe von 84 Prüfitems werden<br />
alle Laute sowohl initial, medial, als auch final getestet. Die Ergebnisse der Sprachtests sind<br />
in Tabelle 2.8 und Tabelle 2.9 zusammengefasst.<br />
Tabelle 2.8: Ergebnisse des Lautbefundes nach Kauschke und Siegmüller und des<br />
SETK-Tests nach Grimm der Kinder MA, DO und DA.<br />
(* grenzwertige Befunde)<br />
Kind MA<br />
28<br />
Kind DO<br />
Kind DA<br />
Alter 3 J 7 M 2 J 11 M 3 J 8 M<br />
Phonetisch-<br />
phonologische<br />
Ebene<br />
• Inkonstante Substitution des<br />
stimmlosen Plosiv /t/ durch<br />
den stimmlosen Plosiv /k/<br />
innerhalb initialer<br />
Konsonantenverbindungen<br />
• Inkonstante Substitution des<br />
stimmhaften Plosiv /d/ durch<br />
Lautbefunde nach Kauschke und Siegmüller.<br />
• Als auffälligster Prozess zeigt sich<br />
eine Öffnung.<br />
• Substitution von Plosiven und<br />
Frikativen durch den glottalen<br />
Frikativ /h/<br />
• Probleme bei der Realisierung der<br />
Plosive, Frikative und Vibranten,<br />
• Inkonstante Substitution des<br />
stimmlosen Plosiv /t/ in Konsonanten-<br />
verbindungen durch den stimmlosen<br />
Plosiv /k/<br />
• Inkonstante Substitution des<br />
stimmhaften Plosiv /d/ durch den<br />
stimmhaften Plosiv /g/