Wohnungsbau am Beginn des 21. Jahrhunderts - Stadt Aachen
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Umstrukturierung von<br />
50er- bis 70er-Jahre-Siedlungen<br />
Bis ca. Mitte der 90er Jahre stand<br />
die Versorgung breiter Bevölkerungsschichten<br />
mit angemessenem<br />
Wohnraum in Nordrhein-Westfalen<br />
im Mittelpunkt wohnungspolitischer<br />
Aufgaben. In den 50er Jahren<br />
hatte aufgrund der bestehenden<br />
Wohnungsnot die zügige Schaffung<br />
neuen Wohnraums höchste Priorität.<br />
So entstanden - aufbauend<br />
auf einem Wohnungsbestand von<br />
nur rund 2,5 Mio. Wohnungen - zwischen<br />
1949 und 1959 in kürzester<br />
Zeit etwa 2 Mio. Wohnungen. Zwischen<br />
1960 und 1980 k<strong>am</strong>en weitere<br />
2,3 Mio. Wohnungen hinzu.<br />
Eine enorme Leistung, die aber teilweise<br />
zu deutlichen Abstrichen in der<br />
realisierten architektonischen und<br />
<br />
raum<br />
deutlich differenziert werden:<br />
- Die städtebauliche Lage der 50er-<br />
Jahre-Siedlungen ist oftmals hervorragend<br />
und ermöglicht ein zentrumsnahes<br />
und dennoch ruhiges<br />
Wohnen in einem durchgrünten<br />
Umfeld. Dagegen sind architekto-<br />
täten<br />
sehr unterschiedlich: einigen<br />
guten Beispielen in bester Tradition<br />
der 20er-Jahre-Siedlungen bzw.<br />
der Gartenstadtidee stehen zahlreiche<br />
gestalterisch reduzierte<br />
Schlichtbauten in stereotyper Anordnung<br />
und mit auf Abstandsgrün<br />
beschränkten Freiflächen gegenüber.<br />
Die Wohnungsgrundrisse entsprechen<br />
nicht mehr den heutigen<br />
Wohnansprüchen hinsichtlich der<br />
Wohnfläche, der Größe der einzelnen<br />
Funktions- und Aufenthaltsräume<br />
oder den wohnungsnahen Frei-<br />
<br />
der Bausubstanz ist zu unterscheiden<br />
nach Schlichtwohnungsbau bis<br />
<br />
entsprechend umfangreichen bau-<br />
<br />
Ausführung nach Inkrafttreten <strong>des</strong><br />
II. <strong>Wohnungsbau</strong>gesetzes 1956. Allen<br />
Gebäuden aus dieser Zeit gemeins<strong>am</strong><br />
ist der nicht mehr akzeptable<br />
energetische Standard.<br />
- In den 60er und 70er Jahren entstanden<br />
aufgrund <strong>des</strong> Leitbil<strong>des</strong> „Urba-<br />
<br />
Siedlungsgroßformen mit städtebaulichen<br />
und architektonischen De-<br />
<br />
<br />
Anbindung trotz vielfach peripherer<br />
Lage. Die Wohnungsgrundrisse hingegen<br />
sind zumeist gut, sowohl hinsichtlich<br />
der Wohnfläche und der<br />
Ausstattung als auch mit Blick auf<br />
die Anforderungen einer alternden<br />
Bevölkerung.<br />
Gerade die Wohnungsbestände aus<br />
<br />
ständen<br />
bedroht als der übrige Bestand.<br />
Zunehmend muss sich <strong>des</strong>halb<br />
die Wohnungswirtschaft mit der Frage<br />
befassen, wie sie mit diesen Siedlungen<br />
umgehen soll. Umfragen unter<br />
<br />
<br />
stattung<br />
und Zugänglichkeit der Wohnungen<br />
sowie im Wohnumfeld 1) . Auch<br />
fordert<br />
neue Angebote und eine Umstrukturierung<br />
der Bestände zur barrierefreien<br />
Nutzung. Dabei ist davon<br />
auszugehen, dass zunächst (bis vor-