Wohnungsbau am Beginn des 21. Jahrhunderts - Stadt Aachen
Wohnungsbau am Beginn des 21. Jahrhunderts - Stadt Aachen
Wohnungsbau am Beginn des 21. Jahrhunderts - Stadt Aachen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
138<br />
Umnutzung von<br />
Nichtwohngebäuden<br />
Die strukturellen, sozialen, politischen<br />
und wirtschaftlichen Veränderungen<br />
der Gesellschaft verwandeln<br />
das Bild unserer Städte. Immer<br />
wieder verlieren dabei auch Gebäude<br />
ihre ursprüngliche Nutzung. Zunächst<br />
waren es überwiegend Gebäude<br />
der gewerblichen Nutzung<br />
(Mühlen, Hafenspeicher, Wassertürme,<br />
Industriegebäude) sowie<br />
der Landwirtschaft (aufgelassene<br />
Hofanlagen und Scheunen). In den<br />
90er Jahren k<strong>am</strong>en viele verlassene<br />
Militärgebäude hinzu. Inzwischen<br />
sind es verstärkt auch aufgegebene<br />
Kirchenbauten, Gebäude<br />
von Post und Bahn sowie ehemalige<br />
Handelsimmobilien. Für alle diese<br />
Gebäudetypen gilt: Die Umnutzung<br />
zu Wohnzwecken hat stark an Bedeutung<br />
gewonnen und ist vielfach<br />
die einzige realistische Zukunftsperspektive.<br />
Die zurückgelassenen Gebäude sind<br />
hinsichtlich ihrer städtebaulichen und<br />
<br />
ihrer Umnutzungspotenziale sehr unterschiedlich:<br />
Neben Gebäuden, die<br />
durch ihre Architektur und ihre Historie<br />
(Kirchengebäude, historische Industrie-<br />
und Gewerbeanlagen) das<br />
<strong>Stadt</strong>bild stark prägen und bei einer<br />
Umnutzung einen Akzeptanz-<br />
<br />
de.<br />
Erstgenannte bleiben für unsere<br />
Gesellschaft oft unentbehrlich, auch<br />
wenn die ursprüngliche Nutzung<br />
aufgegeben wird. Aber auch die ein-<br />
gebäude<br />
besitzen bei einer zentralen<br />
gungseinrichtungen<br />
und zur öffentlichen<br />
Infrastruktur ein hohes Potenzial<br />
für Wohnfolgenutzungen und sind<br />
auch gegebenenfalls wirtschaftlich interessanter<br />
als Neubauten. Denn anders<br />
als beim Neubau braucht nicht<br />
darüber spekuliert zu werden, wie die<br />
Erschließung gesichert werden kann<br />
und was auf dem Grundstück bauplanungs-<br />
und bauordnungsrechtlich zulässig<br />
ist.<br />
Zum Teil müssen aber bei der Umnutzung<br />
von Nichtwohngebäuden, um einen<br />
vertretbaren Kostenrahmen zu<br />
halten, z. B. bei der Barrierefreiheit<br />
Kompromisse gesucht werden. Und<br />
zuletzt soll nicht unerwähnt bleiben,<br />
dass Eingriffe in den Bestand immer<br />
ein unvorhersehbares Risiko bergen,<br />
denn im Zuge von Umbauarbeiten<br />
kann es – trotz bester Bestandsaufnahme<br />
– zu Überraschungen kommen,<br />
auf die dann flexibel reagiert<br />
werden muss.<br />
Der Erhalt historisch und städtebau-