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POWTECH/TechnoPharm Messeausgabe ab Seite 26

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MSR/Prozessautomatisierung<br />

SABINE MÜHLENKAMP<br />

Beim Stichwort Diagnose sind sich die<br />

meisten Anwender einig: Gut durchdachte<br />

Diagnosekonzepte helfen, teure Anlagenstillstände<br />

zu vermeiden. Vor allem die<br />

Daten von Sensoren und Aktoren, die in<br />

jüngster Zeit beeindruckende Technologiesprünge<br />

gemacht h<strong>ab</strong>en, sorgen für bedeutenden<br />

Input. Die Geräte wurden intelligenter,<br />

kleiner und genauer. Um diese<br />

Parameter- und Diagnosedaten neben dem<br />

eigentlichen Messsignal einem Automatisierungssystem<br />

zur Verfügung zu stellen,<br />

muss es eine Schnittstelle zwischen dem<br />

Sensor/Aktor und der EA-Baugruppe geben.<br />

Bislang handelte es sich d<strong>ab</strong>ei meist<br />

um binäre Schnittstellen, die jedoch nicht<br />

den direkten Austausch von Parametern<br />

und Diagnoseinformationen zwischen Steuerungseinheit<br />

und Feldgerät erlauben. Diese<br />

müssen aufwändig in der<br />

Hardware vorgesehen und<br />

in der Software projektiert<br />

werden. Der direkte<br />

Feldbusanschluss<br />

bietet zwar deutliche<br />

Vorteile, allerdings übersteigen<br />

dessen Kosten<br />

78 PROCESS 3-2007<br />

Die letzten Meter<br />

an die Kette gelegt<br />

den Preis binärer Schnittstellen gerade bei<br />

einfachen Sensoren um ein Vielfaches.<br />

Aus diesem Grund wurden die vorhandenen<br />

Möglichkeiten genutzt und der IO-<br />

Link ins Leben gerufen. Dieser überträgt<br />

statt eines binären bzw. analogen Signals<br />

neben dem Prozesssignal nun auch zusätzliche<br />

Informationen, wie applikationsspezifische<br />

Parameter und Diagnosedaten.<br />

Typische intelligente Aktoren/Sensoren<br />

sind beispielsweise Ventilinseln, optische<br />

Sensoren, RFID oder Stellgeräte. IO-Link<br />

integriert konventionelle und intelligente<br />

Aktoren und Sensoren in Automatisierungssysteme;<br />

der gemischte Betrieb von herkömmlichen<br />

und intelligenten Geräten ist<br />

ohne Mehraufwand möglich. Ein Vorteil<br />

bei IO-Link ist, dass die Schnittstellenbeschreibung<br />

zunächst die Einbindung in die<br />

Automatisierungslandschaft offen lässt und<br />

somit prinzipiell die Integration in jedes<br />

Feldbussystem vorsieht. D<strong>ab</strong>ei werden vorhandene<br />

Kommunikationssysteme (Feldbusse<br />

oder Ethernet-basierte Systeme) genutzt;<br />

die letzten Meter zu den Aktoren und<br />

Sensoren werden in einer Punkt-zu-Punkt-<br />

Verbindung mit handelsüblichen, unge-<br />

„Gerade bei einfachen Komponenten, die im eigentlichen<br />

Sinne nicht feldbusfähig, jedoch programmierbar und<br />

einstellbar sind, macht IO-Link Sinn.“<br />

Thomas Schulz, Marketing Manager bei Gemü<br />

Zusätzliche Sensorinformationen dank IO-Link<br />

Immerhäufigersprichtmanvonintelligenten<br />

Sensoren oder Aktoren, die nicht nur Messwerte<br />

aufnehmen, sondern auch Diagnose-,<br />

Status- und Parameterdaten ausgeben. An einer<br />

StelleblieballerdingsderFortschrittstecken:Die<br />

Schnittstelle, mit der Sensoren/Aktoren an Automatisierungssysteme<br />

angeschlossen werden, ist<br />

heute immer noch zum überwiegenden Teil rein<br />

binär. Um diesen letzten Weg ebenfalls intelligent zu<br />

überbrücken, wurde eine Feldbus-un<strong>ab</strong>hängige<br />

Kommunikationsschnittstelle – der IO-Link –<br />

ins Leben gerufen.<br />

schirmten Standardk<strong>ab</strong>eln verbunden. IO-<br />

Link wird interoper<strong>ab</strong>el mit der konventionelle<br />

Binärschnittstelle sein. Es kann<br />

deshalb an eine IO-Link-Peripheriebaugruppe<br />

sowohl ein kommunikationsfähiges<br />

als auch ein binär schaltendes Feldgerät angeschaltet<br />

werden, auch wenn für diese<br />

Applikation kein IO-Link-fähiges Gerät zur<br />

Verfügung steht.<br />

IO-Link wird derzeit von 23 namhaften<br />

Herstellern der Sensorik, Prozesstechnik,<br />

Automatisierungstechnik oder Systemintegratoren<br />

unterstützt. Siemens hat auf<br />

Basis des proprietären System IQ-Sense vor<br />

etwa drei Jahren unter dem Dach der Profibus-International<br />

einen Arbeitskreis ins<br />

Leben gerufen, der sich zum Ziel gesetzt<br />

hat, ein offenes System in den Markt einzuführen<br />

und dieses auch über die Umsetzung<br />

als IEC-Norm einer breiten Öffentlichkeit<br />

zugänglich zu machen. In dem<br />

Arbeitskreis sind vielfältige Feldbus-Fraktionen<br />

vertreten, die eine Implementierung<br />

in die verschiedenen Feldbusse vorantreiben.<br />

Prozessindustrie profitiert<br />

Auch in der Prozessindustrie ist der Einsatz<br />

des Systems IO-Link durchaus sinnvoll,<br />

weil die Vorteile sich hier ebenfalls rechnen:<br />

„Der Verdrahtungsvorteil z.B. kommt auch<br />

Die Autorin ist redaktionelle Mitarbeiterin bei PROCESS.<br />

E-Mail-Kontakt: s.muehlenkamp@t-online.de

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