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POWTECH/TechnoPharm Messeausgabe ab Seite 26

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Rohre/Schläuche/Fittings<br />

Die Kompensation von Bewegung, hervorgerufen<br />

durch Wärmeausdehnung,<br />

Druckverformung oder Massekräfte, ist<br />

eine zentrale Herausforderung der<br />

Rohrleitungstechnik. Welche Rolle<br />

spielen Gummi-Kompensatoren bei der<br />

Lösung solcher Anwendungen? In<br />

welchen Ausführungen sind sie erhältlich?<br />

Und wo kommen die KompensatorenanihreGrenzen?Antwortenauf<br />

diese und weitere Fragen gibt der folgende<br />

Artikel.<br />

Das ausgleichende Element<br />

Mit Gummi-Kompensatoren Rohrleitungen sicher verbinden<br />

Werden Rohrleitungen im unbelasteten<br />

und kalten Zustand montiert, dehnen<br />

sie sich im Betriebszustand unter Druck<br />

und erhöhter Temperatur aus. Nehmen<br />

Druck und Temperatur <strong>ab</strong>, schrumpfen sie<br />

wieder. Wenn diese Wärmedehnungen<br />

nicht ausgeglichen werden, verwandeln sie<br />

sich zu Druckspannungen und damit in zu<br />

hohe Festpunktkräfte. Im schlimmsten Fall<br />

können zu hohe Festpunktkräfte zum Bruch<br />

des Leitungssystems führen.<br />

Natürliche Kompensation, wie ausladende<br />

Lyr<strong>ab</strong>ögen und extrem weiche Rohrleitungsverläufe,<br />

sind für die Lösung von<br />

Kompensations- und Schwingungsproblemen<br />

nicht mehr zeitgemäß. Die kompakte<br />

Bauweise der modernen Technik lässt eine<br />

solche raumgreifende Kompensation nicht<br />

mehr zu. Daher greift man hierfür auf<br />

künstliche Kompensation durch Balg-Kompensatoren<br />

zurück. Dank intensiver Materialforschung<br />

konnten sich Gummi-Kompensatoren,<br />

beispielsweise von Stenflex,<br />

weltweit als betriebssichere Komponente im<br />

industriellen, chemischen und verfahrenstechnischen<br />

Anlagenbau et<strong>ab</strong>lieren.<br />

Auf den Gummi kommt es an<br />

Aufgrund der Formgebung und der elastischen<br />

Eigenschaften können Gummi-<br />

Kompensatoren bei gleichzeitig kurzer<br />

Baulänge und geringen Verstellkräften<br />

große Bewegungen im Rohrleitungssystem<br />

aufnehmen. Da die Anzahl der möglichen<br />

Bewegungen praktisch unbegrenzt ist, können<br />

vor allem Schwingungen gut ausgegli-<br />

98 PROCESS 3-2007<br />

chen werden. Darüber hinaus h<strong>ab</strong>en sie<br />

eine schalldämmende Wirkung, die sich<br />

speziell an Pumpenanschlüssen bewährt.<br />

Der Einsatz von Gummi-Kompensatoren<br />

ist einerseits durch die Betriebsverhältnisse<br />

und andererseits durch die verwendeten<br />

Werkstoffe begrenzt. Wurde der Kompensatorbalg<br />

ursprünglich aus Naturkautschuk<br />

gefertigt, so ist er zwischenzeitlich vom Synthesekautschuk<br />

verdrängt worden.<br />

So ist z.B. der Werkstoff EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk)<br />

inzwischen<br />

als Standardwerkstoff im Einsatz. Er vereint<br />

Hitze- und Witterungsbeständigkeit. Zudem<br />

ist er widerstandfähig gegen eine Vielzahl<br />

von chemischen Einflüssen im Dauertemperaturbereich<br />

bis maximal 100 °C.<br />

Neben EPDM sind heute auch Standardausführungen<br />

aus NBR (Nitril-Butadien-<br />

Kautschuk/Perbunan) und CIIR (Chlorbutylkautschuk/Butyl)<br />

lieferbar. NBR zeichnet<br />

sich durch gute Benzin- und Ölbeständigkeit<br />

aus. CIIR eignet sich speziell für Trinkwasser-Versorgungsanlagen.<br />

All diese Werkstoffe<br />

decken die meisten Anwendungen in<br />

einem Druckbereich vom technisch erreichbaren<br />

Vakuum bis zu einem Überdruck von<br />

16 bar im Nennweitenbereich DN 25 bis<br />

DN 3600 <strong>ab</strong>. Der zulässige Temperaturbereich<br />

für Gummi-Kompensatoren liegt<br />

zwischen -30 und 110°C Dauertemperatur.<br />

Unter dem Gesichtspunkt der genannten<br />

Faktoren dient der Gummi-Kompensator<br />

■zur<br />

Aufnahme von Wärmedehnungen,<br />

■zum<br />

Ausgleich von Montageungenauigkeiten,<br />

Gummi-Kompensatoren<br />

an Kreiselpumpen<br />

■als<br />

Ausbaustück sowie<br />

■zur<br />

Geräusch- und Schwingungsdämpfung,<br />

z.B. an Pumpen.<br />

Zu anspruchsvollen technischen Rohrleitungskomponenten<br />

werden Gummi-Kompensatoren,<br />

wenn sie in Kompensationssystemen<br />

als komplette Systemlösung eingesetzt<br />

werden. Hier sind die technische<br />

Ausarbeitung und Planung von besonderer<br />

Bedeutung: Rohr<strong>ab</strong>schnitte, Bögen und<br />

T-Stücke müssen zusammen mit den Gummi-Kompensatoren<br />

und den erforderlichen<br />

Komponenten, wie Verspannungen oder<br />

Gelenken, eine Einheit bilden und zu einem<br />

einbaufähigen Kompensationssystem zusammengesetzt<br />

werden.<br />

Fazit: Richtig eingesetzt, sind Gummi-<br />

Kompensatoren eine sichere und platzsparende<br />

Lösung für den Ausgleich von<br />

Schwingungen und Dehnungsspannungen<br />

in Rohrleitungssystemen. Die Vielfalt an<br />

Werkstoffen ermöglicht dem Anwender<br />

d<strong>ab</strong>ei eine präzise Anpassung an die jeweilige<br />

Anlage. fel<br />

Weitere Informationen:<br />

www.process.de<br />

Bild: Stenflex

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