Fakultät für Physik und Astronomie Ruprecht-Karls-Universität ...
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16 KAPITEL 2. GRUNDLAGEN<br />
Abbildung 2.1: Anstieg der Dichte von Firn bzw. Eis mit dem Druck der aufliegenden Firnschicht.<br />
Bei einer Dichte von über 830 kgm −3 ist der Porenraum geschlossen, sodass sich der Firn in<br />
Eis umgewandelt hat <strong>und</strong> von der Atmosphäre abgeschlossene Blasen existieren. (Paterson <strong>und</strong><br />
Cuffey, 2010).<br />
deren Temperatur dauerhaft unter 0◦C liegt <strong>und</strong> temperierten Gletschern, die in wärmeren Monaten<br />
an der Oberfläche aufschmelzen <strong>und</strong> daher dauerhaft mit Wasser gesättigt sind. Kalte<br />
Gletscher stellen ein hervorragendes Archiv zur Rekonstruktion des Paläoklimas dar. Durch<br />
fortwährende Akkumulation verdichtet sich der Schnee wegen des immer größer werdenden<br />
Drucks zu Eis. Ab einer Dichte von ca. 830 kg<br />
m<br />
schließt sich schließlich der Porenraum zwi-<br />
schen den einzelnen Kristallen, sodass sich von der Atmosphäre abgeschlossene Blasen bilden<br />
(Abb. 2.1). In diesen Blasen ist schließlich die atmosphärische Gaszusammensetzung zur Zeit des<br />
Blasenabschlusses archiviert, sodass Informationen wie die Konzentration von CO2 oder anderen<br />
Spurengasen erhalten bleiben.<br />
Als Klimaarchiv reichen die großen Gletscher der Polargebiete bis zu 800.000 Jahre (Antarktis)<br />
bzw. 150.000 Jahre (Grönland) in die Vergangenheit zurück. Gebirgsgletscher, wie z. B.<br />
am Colle Gnifetti oder Mont Blanc in den Alpen, sind nur höchstens 10.000 Jahre alt. Sie sind<br />
aber im Gegensatz zu den polaren Eisfeldern nahe an von Menschen besiedelten Gebieten gelegen,<br />
sodass sie potentiell Informationen über den menschlichen Einfluss auf das Klima liefern<br />
könnten. Temperierte Gletscher eignen sich nicht zur Paläoklimarekonstruktion, da sie temporär<br />
aufschmelzen <strong>und</strong> Schmelzwasser in das Eis eindringt, sodass bei ihnen Klimainformationen nicht<br />
konserviert werden.<br />
2.2.3 Möglichkeiten zur Datierung<br />
Um die in Eisbohrkernen <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wassern enthaltenen Proben nutzen zu können, ist eine<br />
Datierung dieser Proben notwendig. Hier<strong>für</strong> stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, über<br />
die hier ein kurzer Überblick gegeben werden soll. Eine genauere Darstellung findet sich <strong>für</strong>